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Aegerter: "Wünsche mir meinen ersten Sieg"
Dominique Aegerter erholt sich derzeit von seiner Schulteroperation - Im Interview spricht der WM-Fünfte über seinen körperlichen Zustand und seine Saison
(Motorsport-Total.com) - Dominique Aegerter eroberte mit WM-Endrang fünf das beste Ergebnis in seiner Karriere. Zudem fuhr der Schweizer in allen 17 Rennen in die Punkteränge. Seine Serie geht eigentlich noch länger: Zum letzten Mal holte Aegerter beim Saisonauftakt 2012 keine Zähler. Die Konstanz ist vorhanden, doch es fehlt der letzte Schritt, um regelmäßig um Podestplätze und den Sieg kämpfen zu können. Zunächst muss sich der 23-Jährige von einer schweren Schulteroperation erholen. In Motegi kam Aegerter zu Sturz und kugelte sich die linke Schulter aus.

© FGlaenzel
Dominique Aegerter erholt sich derzeit von einer Schulteroperation Zoom
Mitte November fand eine Operation in Bern statt. Seither erholt sich der Schweizer und nimmt demnächst wieder das Training auf. 'Motorsport-Total.com' hat bei Aegerter nachgefragt, wie es ihm geht und wie die Genesung verläuft. Zudem bewertet er seine Saison und blickt auf die nächsten Schritte für das kommende Jahr. Außerdem möchte Aegerter alle Fans zur "Domi Fighters Party" am 14. Dezember nach Huttwil einladen, wo seine erfolgreiche Saison gefeiert wird.
Frage: "Dominique, wie geht es dir nach deiner Schulteroperation?"
Dominique Aegerter: "Es geht mir jeden Tag etwas besser. Ich arbeite sehr viel mit meinem Physiotherapeuten. Die Schulter darf ich noch nicht bewegen und muss den Arm noch eine Woche in der Schlinge tragen. Dann kann ich wieder anfangen zu trainieren."
Frage: "Du hast auf Facebook Fotos von der Operationsnarbe veröffentlicht. Die Operation soll auch komplizierter als geplant gewesen sein?"
Aegerter: "Eigentlich war nur eine Stunde vorgesehen, aber es waren dann zweieinhalb Stunden. Es kamen noch Knochensplitter hervor, die abgebrochen waren. Außerdem war die Bizeps-Sehne abgerissen. Deshalb habe ich auch die große Narbe."
Frage: "Wie geht es dir mittlerweile mit den Schmerzen?"
Aegerter: "Ich muss noch Schmerzmittel nehmen, aber es geht schon recht gut. Man merkt natürlich schon, wenn man beim Physiotherapeuten gewesen ist. Dann hat man natürlich Schmerzen. Ansonsten geht es aber."
Frage: "Wie sieht dein weiterführendes Rehabilitationsprogramm aus?"
Aegerter: "Ich hatte nach der Operation natürlich zwei Wochen Trainingspause. Nun habe ich wieder mit Konditionstraining auf dem Fahrrad angefangen. Mit dem Training für den Rumpf und die Arme muss ich noch etwas warten."
Frage: "Wirst du bis zu den ersten Wintertestfahrten in Spanien wieder fit sein?"
Aegerter: "Ich trainiere natürlich darauf hin, dass ich bis dahin wieder fit bin. Es war keine kleine Operation. Deswegen muss ich sehen, wie sich der Kraftaufbau und die Beweglichkeit entwickelt. Ich werde aber sicher Anfang Februar so fit wie möglich sein."
Wechsel von Öhlins zu White Power
Frage: "Du warst in diesem Jahr im Spitzenfeld dabei, aber der letzte Schritt für Siege fehlt noch. Hast du mit deinem Team gesprochen, was ihr für das nächste Jahr verändern könnt, damit du Rennen gewinnen kannst?"
Aegerter: "Ja, wir arbeiten und treffen uns im Januar. Es ist klar, dass ich den Speed noch verbessern kann, wenn ich im ersten Training und im Qualifying voll ans Limit gehe, damit ich das Motorrad abstimmen und schneller fahren kann. Man kann sicher auch noch etwas an der Sitzposition machen. Außerdem muss ich auch lockerer fahren."

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Dominique Aegerter fuhr seit knapp zwei Jahren immer in die Punkteränge Zoom
Frage: "Wird es auch von Suter neue Entwicklungen geben?"
Aegerter: "Es wird ein neues Chassis geben. Außerdem steigen wir beim Fahrwerk von Öhlins auf White Power um. Das Team hat sich das angesehen und nach Valencia noch getestet. Es hat sich besser angefühlt. Wir wollen etwas Neues ausprobieren. Außerdem hatten wir von Öhlins auch nicht die Werksunterstützung."
Frage: "Du erhältst mit Robin Mulhauser auch einen neuen Teamkollegen. Wie ist dein Eindruck von ihm?"
Aegerter: "Er hat Randy (Krummenacher; Anm. d. Red.) in Aragon vertreten. Dort habe ich ihn zum ersten Mal kennengelernt. Er ist ein ganz netter Typ und kommt auch aus der Schweiz. Er ist in unserem Team natürlich herzlich willkommen. Es wird sicher nicht einfach für ihn, denn die Moto2 ist sehr schwierig. Er muss sich auch an das Motorrad und die verschiedenen Strecken gewöhnen."
Geheimnis für die Konstanz und die Raketenstarts
Frage: "Du bist WM-Fünfter geworden und hast einen Podestplatz geholt. Bist du mit deiner Saison zufrieden?"
Aegerter: "Ja, ich bin soweit zufrieden. Mein Ziel war Platz fünf und damit habe ich mein Ziel erreicht. Ich bin in jedem Rennen in die Punkte gefahren. Davon war ich 15 Mal in den Top 10 und einmal auf dem Podium. Von dem her bin ich schon recht zufrieden. Es hat aber schon zwei, drei Rennen gegeben, wo ich schlecht unterwegs war. Aber sonst bin ich mit der ganzen Saison zufrieden."

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Dominique Aegerter hat sich einen Ruf als Raketenstarter erarbeitet Zoom
Frage: "Du bist in allen Rennen in die Punkteränge gefahren. Das ist dir im Vorjahr mit einer Ausnahme auch gelungen. Wie schafft man es in einer so eng umkämpften Klasse immer ins Ziel zu kommen?"
Aegerter: "Es ist sicher nicht einfach in der Moto2 immer Punkte zu sammeln. Durch meine Erfahrung und meine Schnelligkeit habe ich das erreicht. Ein großer Dank geht auch ans Team, denn sie haben nie einen Fehler gemacht. Die Technik des Motorrades war immer so gut, dass ich die Rennen immer beenden konnte."
Frage: "Du bist auch ein sehr guter Starter. Kommt das vom Holeshot aus dem Motocross?"
Aegerter: "Ich bin sicher ein sehr guter Starter. Ich denke schon, dass es ein wenig vom Motocross kommt, aber ich habe ein sehr gutes Gefühl für das Motorrad und die Kupplung - sicher auch für die nötige Reaktion. Von dem her bin ich ein guter Starter."
Frage: "Du warst in dieser Saison der beste Schweizer. Wie wird das in deiner Heimat aufgenommen?"
Aegerter: "Zweiseitig. Auf dem Blatt bin ich Fünfter, bester Schweizer und bester Suter-Pilot. Lüthi hat aber sechs Podestplätze geholt und ich nur einen. Von dem her ist Lüthi sicher noch der bessere Fahrer, aber über die Saison gesehen war ich vor ihm."
Frage: "Kannst du im nächsten Jahr um den WM-Titel mitkämpfen?"
Aegerter: "Ich will natürlich so weit vorne wie möglich mitfahren und besser als in diesem Jahr sein. Ich wünsche mir natürlich auch meinen ersten Sieg."

