• 02.11.2010 11:05

Reifenlotterie in der "grünen Hölle"

Wechselndes Wetter und viele spannende Duelle: Die Youngtimer-Trophy gastierte auf der Nordschleife des Nürburgrings

(Motorsport-Total.com) - Slicks, Regenreifen, Intermediates - was ist die richtige Wahl? Noch beim Vorstart wurde hektisch gewechselt. Wolfgang Pohl im Porsche-Carrera-RSR blieb ganz ruhig: "Ich habe Slicks drauf, wenn es anfängt zu regnen, habe ich Pech gehabt..." Er sollte aber das bessere Ende für sich haben. Trotz einzelner Regen- und Hagelschauern während des zweistündigen Rennens auf der Kombination aus kompletter Grand-Prix-Strecke und Nordschleife des Nürburgrings konnte Pohl unbedrängt zum Sieg fahren.

Titel-Bild zur News: Youngtimer Trophy

Die Youngtimer nahmen die Nordschleife des Nürburgrings unter die Räder

Nach zwölf Runden in 2:11:12.642 Stunden betrug sein Vorsprung auf Markenkollegen Edgar Salewsky knapp vier Minuten. Im Kampf um den dritten Podiumsplatz konnte sich Wolfgang Hartmann im BMW M3 knapp mit nur 7 Sekunden Vorsprung gegen das BMW 325i Duo Marc Gutowski und Klaus Heubach durchsetzen.

Verwachst hatten hingegen Peter und Jürgen Schumann, die als Spitzenreiter der Youngtimer-Trophy an- und auch wieder abreisten, aber die Meisterschaft noch nicht vorzeitig für sich entscheiden konnten. Zweimal wechselte man am BMW 635 CSI die Reifen - und das war mindestens einmal zu viel. So gab es nur Punkte für Platz drei in der Klasse.

Pech für die Schumänner, aber Glück für die Zuschauer, die sich nun auf einen heißen Tanz bei der Köln-Ahrweiler freuen dürfen, gibt es doch einige Titelkandidaten, die auf den Wertungsprüfungen noch die Meisterschaft erringen wollen. Und dann wäre noch die Frage zu klären, ob die Schumänner zusammen antreten oder jeder für sich. Nur einer kann Titelträger werden.

In die Klassen

"Eine Seuchensaison. Immer die schnellste Rennrunde der Klasse, aber kein zählbares Ergebnis. Im Wehrseifen war es rum, im Hagelschauer habe ich die Leitplanke dann etwas zu heftig geküsst." So war es Helmut Schilles, der im VW Golf die 1600er-Klasse mit nur 3,341 Sekunden Vorsprung vor dem Duo Klaus Larbig und Bernd Degner gewann. Thomas Böling als Dritter hatte gerade einmal 11 Sekunden Rückstand. Die Golfspieler machen einfach nur Spaß.

Seinem BMW 2002ti gönnte Benno Gries zum Saisonende auch noch einmal ein wenig Auslauf, der ihn zum Klassensieg bei den seriennahen Fahrzeuge bis 1971 führte. Haben die Benras Probleme, ist Kumpel Jürgen Marmulla zur Stelle. Der Wittener profitierte vom Pech der Beiden und sicherte sich gemeinsam mit Guido Sälzer den Pott für den Klassensieg der "Alten und Kleinen" - Autos, nicht Fahrer.

Die Nordschleife ist sein Revier. So ließ Christoph Wilde bei den 1.300ern bis 1975 auch nichts anbrennen und gewann souverän vor Alexander Köppen und "Mister Formel 3", Bertram Schäfer, die im Alfa-Romeo-Alfasud an den Start gingen. Ulli Franke auf dem dritten Platz der Klasse konnte in der letzten Runden nur noch mit Halbgas fahren, so ein Skoda benötigt doch etwas Lebenssaft.

Bei den Neueren 1300ern, bis 1981 war Thomas Schröder im VW Derby siegreich. Die 71 Tourenwagen bis zwei Liter Hubraum dominierte Youngster Bastian Bender, der im BMW 2002 die Routiniers Heinz-Robert Jansen und Harry Schäfer auf die weiteren Plätze verwies.

Seine Titelambitionen unterstrich einmal mehr Franz-Josef Heiden das Youngtimer-Urgestein, welches am Ende der Saison ganz oben stehen möchte. Volle Punktzahl für den Klassensieg gab es für den Dürener Ford-Escort-Piloten, der bei den Gruppe-2-Jungs bis 2.000 Kubikzentimeter Hubraum Vater und Sohn Hans-Dieter und Ralf Sturm sowie den Kölner Michael Pilz auf die weiteren Ränge verweisen konnte.

Ein Streichresultat musste allerdings der Luxemburger Yann Munhowen hinnehmen. Bereits in der ersten Runde musste er den 323er BMW abstellen. Somit ging der Sieg an Uwe Ratz mit dem Alfa-Romeo-GTV-6. Im seriennahen Porsche 924 gewann Ludger Ulke die Klassenwertung der Gruppe-3-Fahrzeuge. Etwas schneller unterwegs war dann schon das Gruppe-4-Exemplar, mit dem Dieter Graf bei den verbesserten GTs bis 2.000 Kubikzentimeter Hubraum erfolgreich war.

Andreas Scepansky - als Solist unterwegs - konnte im 81er-Porsche 911SC das Duo Andreas Meinert und Uwe Lange auf Distanz halten und die Klassenwertung der Gruppe 4 über 2.000 Kubikzentimeter Hubraum gewinnen.

Mit den Zwergen in der Gruppe A - den 1.300ern - lässt sich auch auf der Nordschleife etwas bewegen. Die schnellste Zeit von Michael und Marcel Gerz in 12:22.517 Minuten ist schon ganz gut. Einen weiteren Klassensieg konnten die beiden somit ihr eigen nennen. Diana Meyer und Sebastian Koch folgten auf dem zweiten Rang. Ebenfalls in einem Suzuki-Swift unterwegs, waren sie in der schnellsten Runde sogar noch rund drei Sekunden schneller als ihre Markenkollegen. Ein Indiz, wie eng es auch hier in der Klasse zugeht.

Auch wenn die ersten VW-Golf-Treter die Klasse der Gruppe A bis 2.500 Kubikzentimeter Hubraum für sich entdecken - zwei Fahrzeuge waren am Start - dominieren weiter die BMW Treter die Gruppe von 15 Fahrzeugen, die im Rahmen der Westfalentrophy hier an den Start gingen. Hinter dem Gesamtdritten Wolfgang Hartmann und dem Team Gutowski-Heubach, war es der Bornheimer Andreas Schilling, der im BMW 325 i das Podium der Gruppe-A-Jungs komplettierte.

Ein "alter" Youngtimer wie Ralf Driescher und ein Newcomer, Christophe Bezanger, gewannen gemeinsam in der Gruppe A bis 2500 Kubikzentimeter Hubraum in einem Renault-5-Alpine-turbo. Bei den hubraumstarken Gruppe-A-Geschossen konnten Thomas Seyffert und Maximilian Arnold im Alfa-Romeo-75-V6 ihren Triumph feiern und souverän vor dem Porsche-944-turbo-Team Danny Kubasik und Thomas Hetzer die Ziellinie überqueren.

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