• 10.10.2007 16:20

  • von David Pergler

IFM-Reaktionen: Maulini und Persiani

Nicolas Maulini erklärt, was das Qualifying in Monza von anderen abhebt - Luca Persiani strahlt über das ganze Gesicht ob seines dritten Platzes

(Motorsport-Total.com) - Der Schweizer Nicolas Maulini ist beim Saisonfinale der International Formula Master (IFM) ausgeschieden. Der 26-Jährige konnte sich im Qualifying aber immerhin auf Platz sechs schieben. Überhaupt unterscheidet sich das Zeitentraining in Monza von anderen in ein paar sehr interessanten Details: "Der Windschatten spielt hier eine große Rolle und die meisten Fahrer, die sich für die Top 10 qualifiziert haben, haben davon profitiert, abgesehen von dem üblichen Grüppchen von Fahrern, die sich immer weit vorne aufstellen."

Titel-Bild zur News: Luca Persiani

Luca Persiani ist begeistert, vor seinen Fans geglänzt zu haben

Die Strategie, wie man das Qualifying angeht, ist also eine völlig andere als sonst: "Das Auto in einer Gruppe zu fahren, kann auf der Geraden ein Zehntel bringen, und Geraden gibt es hier in Monza einige. Es ist schwierig, das Zeittraining gut zu organisieren - ein Auto wird immer geopfert, nämlich das, welches vorne liegt. Die Session ist aber recht kurz, so riskiert man wiederum, dass einem die Zeit ausgeht."#w1#

Als Rennfahrer muss man dabei clever agieren und darf sich nicht von seinem Instinkt leiten lassen, wie Maulini erklärt: "Man sollte nicht zögern, in einer Gruppe zu bleiben, auch wenn das dem Naturell eines Rennfahrers widerspricht. Normalerweise will man alleine unbedingt vorneweg fahren, doch wenn man hier in einer Gruppe bleibt, kann das einen großen Unterschied ausmachen. Es gibt Ecken, da braucht man einigen Raum vor sich. Parabolica ist so eine Stelle. Man sollte sich 100 Meter hinter jemanden befinden, sonst verliert man zu viel Zeit in dieser Kurve."

Persiani wollte nicht durch Übermut alles wegwerfen

Der Italiener Luca Persiani hatte indes allen Grund zum Jubeln: Auf seiner Heimstrecke konnte er vor Augen seiner Fans Platz drei holen. Das Wochenende hätte für den Scuderia-Famà-Piloten kaum besser laufen können: "Dieses Wochenende war großartig. Das Auto war gut eingestellt und wenn man keine Probleme hat, kann man voll und ganz sein Bestes geben. Man fühlt sich auf der Piste immer sicherer und das macht einen schneller und schneller."

Für den 23-Jährigen war es sehr wichtig, von nichts und niemandem abgelenkt zu werden: "Man ist in der Lage, mit einem freien Kopf zu fahren, anstatt ständig an irgendwelche Probleme des Wochenendes zu denken. Hier in Monza haben wir es beständig geschafft, uns die meiste Zeit unter den ersten Drei zu halten, das ist großartig. Egal ob es kalt oder warm war, das Auto war immer gut."

Ein Heimrennen ist eine Medaille mit zwei Seiten, wie Persiani weiß: "Mit Sicherheit haben wir uns dieses Jahr sehr verbessert. Jetzt passt alles, das macht die Sache um einiges einfacher. Monza war mein Heimrennen, ich wollte hier also möglichst gut aussehen. Der Druck ist größer, weil die Leute von mir einiges erwartet haben, andererseits war es gut, so viel Unterstützung zu erfahren."

Um nicht in Nervosität zu verfallen, behalf sich der 23-jährige Lokalmatador eines einfachen psychologischen Spielchens: "Der Trick besteht darin, alles wie ein normales Rennwochenende zu betrachten, dann kann ich entspannt bleiben. Selbst in der Startaufstellung für das erste Rennen fühlte ich mich ganz locker. Ich war gespannt, aber nicht nervös. Wenn das Auto so gut geht, will man keine übertriebenen Risiken eingehen. Man will sich auf sein Bestes konzentrieren, ohne dabei über das Limit des Autos zu schießen. Sonst würde man nur schlechte Zeiten fahren."