• 03.10.2008 19:45

  • von Roman Wittemeier

IFM-Qualifying: Vorentscheidung gefallen?

Chris van der Drift schafft sich mit der Pole-Position beste Voraussetzungen, Norbert Siedler stark - Hat Michael Ammermüller sich verzockt?

(Motorsport-Total.com) - Chris van der Drift ist dem Titel in der International Formula Master (IFM) einen erheblichen Schritt näher gekommen. Der 22-Jährige sicherte sich im Qualifying in Monza mit seiner Bestzeit von 1:45.517 Minuten souverän die Pole-Position - seine siebte im achten Anlauf! Der Neuseeländer hat für die beiden abschließenden Saisonläufe am Samstag und Sonntag 13 Punkte Vorsprung auf Michael Ammermüller, der sich auf der Zielgeraden der IFM-Saison möglicherweise verzockt hat.

Titel-Bild zur News: Chris van der Drift

Titel greifbar nah: Chris van der Drift holte die Bestzeit im Qualifing in Monza

Der Pockinger ist der einzige Pilot im 27-köpfigen Fahrerfeld, der Van der Drift den Titel noch streitig machen könnte, doch hat sich sein kurzfristiger Wechsel ins Trident-Team offenbar nicht ausgezahlt. Ammermüller kam in 1:47.114 Minuten nur auf Rang 17, seine Chancen auf die Meisterschaft (und den damit verbundenen Formel-1-Test im Honda-Boliden) sind damit auf ein Minimum gesunken. Interessant: Neuling Simon Trummer (1:47.113 Minuten) aus der Schweiz war im Ex-Ammermüller-Auto von Iris um eine Tausendstelsekunde schneller.#w1#

Zurück zu den besten Startplätzen: Titelfavorit Van der Drift teilt sich die ersten Startreihe mit dem Japaner Yuhi Sekiguchi (2./1:45.922 Minuten), auf Rang drei folgt Fabio Leimer (1:45.982 Minuten). Eine starke Leistung zeigte Norbert Siedler (4./1:46.019 Minuten), der sich mit einen Platz in der zweiten Reihe eine gute Ausgangsbasis für einen möglichen Podestplatz sicherte. Die Leistung des Österreichers ist umso erstaunlicher, da Siedler zuletzt immer zwischen Porsche-Cup und Formelsport in der IFM wechseln musste und sich schnell anzupassen wusste.

Für eine Überraschung sorgte auch der rumänische Neuling Mihai Marinescu (1:46.344 Minuten) als Sechster. Tim Sandtler aus Bochum (9./1:46.520 Minuten) bestätigte seine aufsteigende Form, unterdessen landete Motorsport-Rückkehrer Dominik Wasem (24./1:48.321 Minuten) nach zweijähriger Rennpause wie erwartet weit hinten. Die Session musste gleich zweimal mit roten Flaggen wegen harmloser Unfälle abgebrochen werden. Nach einem Dreher von Michele Caliendo rund zwei Minuten vor Schluss wurde das Training vorzeitig beendet.

Stimmen zum Qualifying:
Chris van der Drift: "Sieben aus acht! Ich bin mit dem heutigen Tag natürlich sehr glücklich, denn es war ein toller Auftakt für das Wochenende. Wir haben schon im ersten teil des Qualifyings viel Druck gemacht, weil es etwas regnete und wir nicht sicher waren, wie viel Zeit uns in der Session bleiben würde. Wir dachten, es würde maximal für drei oder vier Runden reichen. Aber dann hörte es auf, trotzdem blieb wegen der roten Flaggen zu wenig Zeit."

Yuhi Sekuguchi: "Mit meinem ersten Reifensatz war ich zwar schnell, aber ich bekam keine saubere Runde zusammen. Es waren einige langsamere Autos unterwegs und ab und zu gab es gelbe Flaggen. Mit dem zweiten Satz war es besser und ich konnte in meinem ersten Run Fabio Leimer folgen und von seinem Windschatten profitieren."

Fabio Leimer: "Wir haben im letzten Teil des Trainings wirklich Druck gemacht, aber uns rannte die Zeit davon. Im letzten Run war Yuhi die ganze Zeit hinter mir. Ich war zwar schneller in den Kurven, aber er konnte auf den langen Geraden im Windschatten immer wieder viel gutmachen. Ich hatte niemanden vor mir und fuhr quasi einsam vorweg, was vor allem in Monza nicht gerade ein Vorteil ist."

Das Qualifikations-Ergebnis in der Übersicht:
01. Chris van der Drift (J.D.) - 1:45.517 Minuten
02. Yuhi Sekiguchi (Euronova) - 1:45.922
03. Fabio Leimer (Jenzer) - 1:45.985
04. Norbert Siedler (Pro Motorsport) - 1:46.019
05. Sergey Afanasiev (J.D.) - 1:46.198
06. Mihai Marinescu (Pro Motorsport) - 1:46.344
07. Arturo Llobell (Cram) - 1:46.441
08. Harald Schlegelmilch (Trident) - 1:46.464
09. Tim Sandtler (ISR) - 1:46.520
10. Vladimir Arabadzhiev (J.D.) - 1:46.595
11. Josef Kral (JVA) - 1:46.632
12. Frankie Provenzano (Cram) - 1:46.687
13. Oliver Oakes (Euronova) - 1:46.842
14. Daniel Mancinelli (Fama) - 1:46.905
15. Luca Persiani (Fama) - 1:47.012
16. Simon Trummer (Iris) - 1:47.113
17. Michael Ammermüller (Trident) - 1:47.114
18. Matei Mihaescu (Jenzer) - 1:47.396
19. Filip Salaquarda (ISR) - 1:47.443
20. Riccardo Cinti (Euronova) - 1:47.568
21. Marcello Puglisi (Cram) - 1:47.585
22. Frederico Scionti (ADM) - 1:47.739
23. Tor Graves (JVA) - 1:47.836
24. Dominik Wasem (Trident) - 1:48.321
25. Tomas Pivoda (ADM) - 1:48.612
26. Sergey Mokshantev (Alan) - 1:49.184
27. Michele Caliendo (ADM) - 1:50.121