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  • 24.01.2009 15:37

  • von Britta Weddige

Ogier: "Hätte nie gedacht, hier zu gewinnen"

Peugeot gelang bei der "Monte" der erste Dreifachsieg mit Debütant Sébastien Ogier, Routinier Freddy Loix und Sportwagen-Profi Stéphane Sarrazin

(Motorsport-Total.com) - Die Champagnerkorken dürften bei Peugeot in dieser monegassischen Nacht laut geknallt haben. Den Franzosen ist bei der berühmten Rallye Monte Carlo der erste Dreifachsieg gelungen. Für die Sensation sorgte dabei Sébastian Ogier, der der gesamten erfahrenen Konkurrenz ein Schnippchen schlug und sich bei seinem "Monte"-Debüt sowie bei seinem ersten Auftritt im 207 S2000 gleich den Sieg holte. IRC-Routinier Freddy Loix holte sich mit Platz zwei wichtige Punkte für den Titelkampf und Sportwagen-Pilot Stéphane Sarrazin komplettierte als Dritter das Peugeot-Podium.

Titel-Bild zur News: Podium Monte Carlo 2009

Premiere: Peugeot gelang der erste Dreifachsieg bei der Rallye Monte Carlo

Ogier bescherte Peugeot einen Triumph, auf den die Franzosen lange warten mussten. Zuletzt konnten die Franzosen die Rallye Monte Carlo 1985 mit Ari Vatanen im 205 Turbo 16 gewinnen. Doch einfach war der Weg zum Erfolg nicht: Für die "Monte", in diesem Jahr der Saisonauftakt der IRC, hatte ein hochkarätiges Starterfeld gemeldet. Zudem erforderten die winterlichen und schwierigen Bedingungen absolutes Fahrkönnen, volle Konzentration und eine gute Reifenwahl.#w1#

"24 Jahre nach dem Sieg von Ari Vatanen ist Peugeot bei einer denkwürdigen Rallye Monte Carlo ein sensationeller Dreifachsieg gelungen", freute sich Sportchef Olivier Quesnel. "Wir hätten uns für Peugeot Sport keinen besseren Motivationsschub wünschen können, bevor wir uns wieder auf unser Hauptziel konzentrieren, die 24 Stunden von Le Mans. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Kronos-Team hier mit den Plätzen eins und zwei die Hauptrolle gespielt hat. Auch BF Goodrich hatte großen Anteil, da die Reifen bei den schwierigen Bedingungen perfekt funktioniert haben."

Sensationssieger Ogier erklärte, sein Schlüssel zum Erfolg sei seine vorsichtige Fahrweise in der berühmten "Nacht der langen Messer" am Col de Turini gewesen. "Wir haben nicht versucht, den Speed der anderen mitzugehen, die ein atemberaubendes Tempo vorgelegt haben", sagte der Juniorenweltmeister. "Bei diesen Bedingungen dachten wir nicht, dass jemand diesen Speed lange durchhalten kann. Deshalb haben wir beschlossen, vom Gas zu gehen, zumal ich mit dem Auto noch nicht ganz vertraut war. Ich habe versucht, so konstant wie möglich zu fahren und mich aus allem Ärger herauszuhalten, während unsere direkten Gegner angefangen haben, Fehler zu machen."

Sébastien Ogier

Unverhofft kommt oft: Sébastien Ogier feiert seinen Triumph ausgelassen Zoom

Ogier war von seinem Triumph selbst ein bisschen überrascht: "Bei dem hochklassigen Starterfeld hätte ich nie gedacht, dass ich diese Rallye gleich im ersten Anlauf gewinnen kann", sagte der Franzose, der ganz kurzfristig meldete und sich nun direkt hinter Sébastien Loeb in die "Monte"-Siegerliste eingetragen hat. "Für uns war alles neu und bis vor Kurzem wusste ich noch gar nicht, dass ich überhaupt teilnehmen werde. Doch BF Goodrich hat mir die Chance zur Teilnahme gegeben und deshalb möchte ich mich dort ebenso wie beim Kronos-Team bedanken. Das hat uns das perfekte Auto für die schwierigsten Bedingungen, die ich je bei einer Rallye erlebt habe, gegeben." Am nächsten Wochenende steht für Ogier bereits die nächste Aufgabe an: Da bestreitet er im Citroën-Junior-Team den WRC-Saisonauftakt in Irland.


Fotos: IRC Rallye Monte Carlo


"Das war die heftigste Rallye Monte Carlo, die ich je gefahren bin, schon allein werden des Wetters, das für uns Schnee, Eis, Frost und Regen bereit hielt", kommentierte der Zweitplatzierte Loix. "Ich bin auch noch nie mit so breiten Winterreifen gefahren, zudem waren die Prüfungen teilweise wirklich tückisch. Schon der kleinste Fehler konnte 20 Sekunden kosten. Es lief recht gut für uns, aber wir wussten, dass wir Sébastien nicht mehr einholen konnten, nachdem wir wegen eines Reifenschadens zwei Minuten verloren hattem. Danach haben wir uns darauf konzentriert, Platz zwei zu halten, der für die Meisterschaft wichtig ist."

"Das war die heftigste Rallye Monte Carlo, die ich je gefahren bin." Freddy Loix

Sarrazin räumte ein, dass er in der ersten Schleife am Col de Turini die falsche Reifenwahl getroffen hatte. Zudem machte er in WP12 einen Fehler und verbog sich die linke Front seines Autos. "Ich konnte zwar das Eratzrad aufziehen, aber ich konnte das Lenkrad nicht mehr drehen. Deshalb habe ich die kaputte Felge wieder aufgezogen und bin zurück zum Service gehumpelt", berichtete der Franzose. "Wir sind gerade noch drei Sekunden, bevor es eine Strafe gegeben hätte, bei der Zeitkontrolle angekommen! Die Mechaniker haben einen tollen Job gemacht, denn danach konnte ich noch zwei Bestzeiten holen. Es ist schön, beim Dreifachsieg dabei gewesen zu sein, auch wenn ich natürlich lieber selbst gewonnen hätte!"

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