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Wilsons Forderungen an die IndyCars
Justin Wilson kritisiert die neuen IndyCars und glaubt im Kampf um das langfristige Überleben der US-Formelszene ein gutes Rezept gefunden zu haben
(Motorsport-Total.com) - Über sechs Monate Winterpause mit jeder Menge politischer Querelen, die den Titelgewinn von Ryan Hunter-Reay deutlich überstrahlten. Oder anders formuliert: Anstatt den ersten IndyCar-Titel eines US-Boys seit vielen Jahren ordentlich auszuschlachten, beschäftigte sich die IndyCar-Spitze in der viel zu langen Off-Season wieder einmal mit den klassischen Selbstzerfleischungstendenzen, die es rund um Indianapolis schon seit Jahrzehnten gibt. Ein ärgerlicher, aber vermutlich nicht so schnell zu ändernder Umstand.

© xpbimages.com
Justin Wilson hat konkrete Vorstellungen über die Zukunft der IndyCars Zoom
Die Folge: Während NASCAR seit Daytona ihren neuen Shooting-Star Danica Patrick, die ja vor nicht allzu langer Zeit selbst noch IndyCars gefahren ist, mit aller gebotenen Professionalität kommerziell ausschlachten kann, herrschen im Hinterhoftheater IndyCars graue Wolken. Und die Lage wird in den kommenden Jahren nicht besser werden: Hat die einst strahlende US-Formelserie auf absehbare Zeit sowieso keine ernsthafte Chance gegen den Motorsportgiganten NASCAR, so formiert sich auf der anderen Seite nun die Sportwagenszene.
Unter der NASCAR-Führung werden sich Grand-Am und die ALMS ab der Saison 2014 zur USCR (United Sportscar Racing) zusammenschließen und ebenfalls Druck auf die motorsportlichen Marktanteile ausüben. Indianapolis droht sozusagen ein Zweifrontenkrieg. Einer, der die Zeichen der Zeit auch erkannt hat, ist Justin Wilson. Der lange Brite in Diensten von Dale Coyne Racing geht mittlerweile in seine zehnte IndyCar-Saison. Immerhin hat Wilson ein Gegenmittel auf Lager.
"Wir müssen wieder zum Inbegriff des US-amerikanischen Formelsports werden", forderte Wilson gegenüber der 'Tampa Tribune'. "Unsere Autos müssen ganz einfach spektakulär sein." Er erinnert sich dabei genau an einige Erlebnisse aus seiner Jugend: "Als ich noch klein war, habe ich oft und gerne die Formel 1 und die IndyCars gesehen. Heute ist es doch so, dass unsere Autos dir den Atem nicht mehr rauben."
Die Diskussion um die zukünftige strategische Ausrichtung der IndyCars ist seit einigen Jahren im Gange. Zuletzt holte man für teures Geld sogar die Unternehmensberater der Boston Consulting Group ins Boot, deren Vorschläge nichts Neues brachten. Wilson sieht die Sache viel simpler: "Wir brauchen mehr Power und wenn wir Rennen fahren, dann muss es etwas ganz besonderes sein. Es muss dich wieder mitreißen und dir den Atem rauben."

