• 12.03.2013 13:28

  • von Pete Fink

Piloten einig: Die Winterpause ist zu lang

Sechs Monate Off-Season gefällt niemandem und schon gar nicht den IndyCar-Piloten, die eine ganze Menge Lösungsvorschläge auf Lager hätten ...

(Motorsport-Total.com) - Das Saisonfinale 2012 in Fontana war Mitte September. Der Saisonauftakt 2013 in den Straßen von St. Petersburg geht am 24. März über die Bühne. Daraus folgt: Ein halbes Jahr Winterpause - und das ist viel zu lang. So lautete am Medientag der IndyCar-Serie der allgemeine Tenor der Piloten, die zudem noch sehr wenig testen durften. "Es gibt nur eine bestimmte Anzahl von Meilen, die du auf einem Laufband laufen kannst, bevor es langweilig wird", sagte etwa Marco Andretti. "Für mich war diese Off-Season viel zu lang."

Titel-Bild zur News: Marco Andretti, Ryan Briscoe

Lang ist es her: Der IndyCar-Start von Fontana im September Zoom

Sein Teamkollege James Hinchcliffe ergänzte: "Das Problem dabei ist, dass eine so lange Winterpause und nur ganz wenige Testtage den Ingenieuren die Chance bietet, sich verrückte Ideen auszudenken. Dann hast du nur ein paar Tage Zeit, das alles auszuprobieren." Und im Gegensatz zur letzten Winterpause, als das Testen aufgrund des neuen Autos noch in reichhaltiger Weise erlaubt war, gab es in diesem Winter kaum Fahrbetrieb.

"Vergangenes Jahr konnten wir soviel testen, dass in St. Pete jeder wusste, wie die Autos laufen", beschreibt Hinchcliffe die Situation. "Der Rost war verschwunden, alles war rennbereit und daher gab es auch keine dummen Unfälle. Das werden wir meiner Meinung nach in diesem Jahr nicht sehen. Jeder ist so scharf darauf, wieder im Auto sitzen zu können, dass es schon im Training zu einigen Vorfällen kommen wird. Ich glaube, dass wir alle in den ersten beiden Rennen viele Probleme haben werden."

IndyCar-Routinier Helio Castroneves stimmt dem zu: "Die Pause ist für alle zu lange", sagte der Penske-Pilot. "Vor allem, weil wir nicht testen dürfen. Und im Sommer, also im Juli und im August, ist es dann plötzlich eine Hetzerei, wenn wir jede Woche ein Rennen fahren." Sein Lösungsvorschlag: "Warum beginnen wir nicht im Februar? Oder wenigstens Anfang März?" Etwas, dass der geschasste IndyCar-Chef Randy Bernard schon anregte.

Lieber von Februar bis November

Das große Problem dabei ist die Saison der American Footballer. Diese beginnt Ende August, Anfang September und endet jedes Jahr Anfang Februar mit dem Superbowl. Sogar die NASCAR orientiert sich daran und richtet ihre Daytona-Speedweeks danach aus. Wo wollen die IndyCars dabei ihr Plätzchen finden? Wenigstens beweist man in diesem Jahr etwas Mut und fährt bis Mitte Oktober 2013.

AJ Allmendinger

AJ Allmendinger ist der Comeback-Mann der IndyCars Zoom

Was Castroneves wiederum taugt: "16 Rennwochenenden mit 19 Rennen ist schon okay", meint der 37-Jährige. "Aber ich würde gerne im Februar anfangen, dafür zu Saisonmitte mehr Pausen haben, speziell für die Mechaniker. Dafür dann aber in den November hinein fahren." Der "Spiderman" erinnert sich: "Vor langer Zeit, in der CART-Serie hatten wir immerhin bis zu 22 Rennen. Und wenn wir die Rennphase verlängern würden, dann würden wir unseren Ball im Spiel behalten."

Man würde also länger im Gespräch bleiben, denn ein halbes Jahr Pause bedeutet auch nichts anderes als ein halbes Jahr Funkstille im Konzert der Medien. Dies wäre auch etwas, was sich Comebacker AJ Allmendinger wünschen würde: "Das Rezept ist doch ganz einfach: Macht die Serie stark und die Leute werden kommen", sagte der NASCAR-Rückkehrer. Die große Frage ist nur: Weiß man in Indianapolis wirklich, an welchen Stellschrauben dabei gedreht werden müsste?