• 02.03.2015 17:39

  • von Pete Fink

Will Power hat Lunte gerochen

Einmal hat er den ganz großen Wurf gelandet und nun will IndyCar-Champion Will Power nachlegen: "Ich möchte alles noch einmal spüren ..."

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich war er schon auf dem besten Wege dazu, sich einen Ruf als ewiger Zweiter zu erarbeiten. Doch dann gelang Will Power in der IndyCar-Saison 2014 der ganz große und auch lange überfällige Wurf. Nach drei Vizetiteln 2010, 2011 und 2012 fuhr der Australier endlich zur Meisterschaft. Am gestrigen Sonntag wurde er 34 Jahre alt - und befindet sich damit im besten Alter für einen IndyCar-Piloten. Damit ist das Motto klar: 2015 soll der Titel verteidigt werden.

Titel-Bild zur News: Will Power

Blick nach vorne: Will Power möchte 2015 seinen IndyCar-Titel verteidigen Zoom

"Ich bin motiviert wie nie, ich möchte alles noch einmal spüren", sagt er wenige Wochen vor dem Saisonstart Ende März in St. Petersburg. "Ich möchte noch eine Meisterschaft holen und dann noch eine." Nachvollziehbar, denn für diesen Titel hat er "die vergangenen 15 Jahre gearbeitet. 2014 habe ich diesen Durchbruch geschafft und muss mir insofern keine Sorgen mehr machen. Denn ich weiß jetzt, dass ich das schaffen kann."

Power und die IndyCars war sicherlich keine Liebe auf den ersten Blick. Als Spätvertreter der ChampCars drohte er 2009 beinahe auf der Strecke zu bleiben. Nur durch die damaligen Steuerprobleme von Helio Castroneves bekam er bei Roger Penske einen Platzhalterjob und dankte es dem "Captain" mit einem Sieg in Edmonton. Der wiederum hielt ihm trotz eines schweren Trainingsunfalls in Sonoma die Stange

Es folgten die drei Vizetitel 2010 bis 2012, als er zweimal gegen Dario Franchitti und einmal gegen Ryan Hunter-Reay unterlag. Die Saison 2013 mit Gesamtplatz vier kann man fast als eine Krisensaison bezeichnen, doch mit den beiden späten Erfolgen in Houston und vor allem auf dem Fontana-Oval gelang ihm der Turnaround. 2014 war Power dann immer bei der Musik und schlug endgültig zu.


Fotostrecke: IndyCar-Champion Will Power

Nicht zuviel nachdenken

"2013 hat mich gelehrt, dass du dich einfach durch etwas hindurchkämpfen musst", sinniert er. "Einfach nur an das Rennfahren denken und so natürlich wie möglich fahren, anstatt dir einen zu großen Kopf zu machen. Ich bin so an die Dinge herangegangen wie in meinen Junioren-Jahren und habe das ins neue Jahr mitgenommen. Einfach ein Rennen nach dem anderen fahren und nicht großartig nachdenken."

Die Folge war, dass er "2014 in jedem Rennen ein Sieganwärter war. Es war in Sachen Siege und Poles vielleicht kein so dominantes Jahr wie früher, aber es war ein absolut konstantes und solides Jahr. Ich konnte drei Rennen gewinnen und habe darüber hinaus einige Male an die Türe geklopft. Ein Top-5-Resultat war immer möglich." Nun darf er die Startnummer 1 fahren und weiß, dass im Team Penske mit Castroneves, Juan Pablo Montoya und Neuzugang Simon Pagenaud jede Menge hausinterne Konkurrenz lauert.

Will Power

Will Power darf in der Saison 2015 die Startnummer 1 zeigen Zoom

"Alles geht von vorne los", weiß Power. "Aber ich weiß jetzt, dass ich es einmal geschafft habe. Und wenn das passiert, dann weisst du auch, dass du keine unmögliche Aufgabe vor dir hast. Du gehst mit einem besseres Gefühl, mehr Selbstvertrauen und vermutlich auch mehr Entspannheit an die ganze Sache ran. Aber in dir schlummert nach wie vor das unbändige Verlangen nach dem Sieg. Denn du weißt, wie gut sich das anfühlt und du willst es ganz einfach noch einmal haben."