• 18.05.2015 00:06

  • von Pete Fink

Wie 2008: Scott Dixon holt die Indy-500-Pole

Zum zweiten Mal in seiner Karriere startet Scott Dixon von der Pole-Position ins Indy 500 - Team Penske am Ende eines chaotischen Wochenendes geschlagen

(Motorsport-Total.com) - Am Ende eines langen und turbulenten Qualifikationswochenendes steht der Polesitter zum 99. Indy 500 doch noch fest: Scott Dixon sichert sich nach 2008 seine zweite Pole-Position. Genau die gleiche Zeitspanne musste auch sein Ganassi-Team auf diesen so prestigeträchtigen ersten Startplatz warten. Damals ließ Dixon auch einen Sieg im Rennen folgen: Der Neuseeländer lag stolze 115 von 200 Runden in Front und gewann überlegen.

Titel-Bild zur News: Scott Dixon

Scott Dixon holt in Indianapolis seine zweite Pole-Position nach 2008 Zoom

Doch die Dixon-Pole hatte ein äußerst langwieriges Vorspiel: Regen machte am Samstag die Vor-Qualifikation unmöglich und als Ed Carpenter am frühen Sonntagmorgen im Freien Training einen spektakulären Abflug hinlegte, brach auf dem Indianapolis Motor Speedway das Chaos aus. Carpenter blieb glücklicherweise, wie zuvor bereits Helio Castroneves (Penske) und sein CFH-Teamkollege Josef Newgarden, unverletzt, aber die Offiziellen zogen die Notbremse (hier der Indy-Sonntag in der Chronologie).

In einer eilig einberufenen Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass alle Autos die Qualifikation in der Aero-Konfiguration des Rennens fahren müssen. Also nicht im Quali-Trimm und auch nicht mit dem zusätzlichen Ladedruck, der etwa 40 PS bringt. Zur Vorbereitung auf die neuen Umstände stand lediglich ein weiteres Freies Training zur Verfügung, alle Piloten hatten im Einzelzeitfahren über vier fliegende Runden auch nur einen einzigen Versuch. Dabei setzte sich Dixon durch, der seine Marke von 226,760 Meilen pro Stunde früh gesetzt hatte.

"Ich war mir keineswegs sicher", gestand der Neuseeländer nach seiner fast zweistündigen Wartezeit. "Ich musste so früh auf die Strecke gehen, ich habe nicht daran geglaubt, dass meine Zeit halten würde." Umso zufriedener war Teambesitzer Chip Ganassi: "Die Qualifikation in Indy dreht sich nur um das Team und eine perfekte Vorbereitung. Das ist uns perfekt gelungen." Auch Dixon konnte aufatmen: "Das war heute ein sehr schwieriger Tag, diese Pole-Position bedeutet mir sehr viel. Wir starten aus der richtigen Position, aber das Indy 500 ist ein sehr, sehr langes Rennen."


Der schwere Crash von Ed Carpenter

Kampfansage von Team Penske

So klang es auch aus den Reihen der Geschlagenen: Team Penske zählte zu den großen Verlieren, was im Verlauf der Qualifikation immer deutlicher wurde. Erst scheiterte Will Power (2.) in 226,350 MpS an der Dixon-Marke, dann Simon Pagenaud (3.; 226,145). Helio Castroneves (5.) und vor allem Juan Pablo Montoya (15.) konnten nicht von ihren späten Auslosungen profitieren. "Unser ganzes Team hat eine gute Chance", gab sich Pagenaud kämpferisch. "Und es kann so vieles passieren. Neun oder zehn Boxenstopps, eine Gelbphase zur falschen Zeit oder irgendein Vorfall in der Boxengasse."

Will Power

Es hat nicht gereicht: Will Power im Gespräch mit Roger Penske Zoom

Tony Kanaan im zweiten Ganassi-Chevy gelang es auf Platz vier, sich in die Penske-Phalanx hinter Pole-Mann Dixon hinein zu schmuggeln. Bester Honda-Pilot war etwas überraschend Justin Wilson auf Rang sechs. Sein Andretti-Teamkollege Marco Andretti wurde Achter - dies waren die einzigen beiden Hondas in den Top 10. Sebastien Bourdais steuerte seinen KV-Chevrolet mit angepasster Getriebeübersetzung auf Startplatz sieben. Das gebeutelte CFH-Team brachte mit JOsef Newgarden (9.) und J.R. Hildebrand (10.) zwei Autos in die Top 10.

Für Ed Carpenter ging damit der Traum zu Ende, als erster Indy-Pilot der Geschichte drei Poles in Folge zu holen. Im Ersatzauto geht Carpenter aur Rang zwölf ins Rennen. Vorjahressieger Ryan Hunter-Reay (16.) musste nach der Auslosung als Zweiter ins Einzelzeitfahren und startet wie 2014 nur im Mittelfeld. Simona de Silvestro in einem weiteren Andretti-Honda qualifizierte sich sicher auf Startplatz 19. Im Foyt-Team griff man in die falsche Getriebekiste, was Takuma Sato nur Startplatz 27 bescherte.


IndyCar: Indy 500

Noch schlimmer erwischte es seinen Foyt-Teamkollegen Jack Hawksworth, der als 31. sogar in die 45-minütige Bumping-Verlängerung musste. Dort blieb - fast erwartungsgemäß - IndyCar-Routinier Buddy Lazier (Lazier-Chevrolet) hängen und muss als einziger die vorzeitige Heimreise antreten. Am Montag gibt es noch ein Freies Training, am Freitag folgt in Indianapolis der traditionelle Carb-Day als letztes, kurzes Warmup. Das 99. Indy 500 steigt am kommenden Sonntag, den 24. Mai 2015.