Vorteil Penske: Power holt die Kentucky-Pole

Will Power lässt im Qualifying zum Kentucky Indy 300 alle 28 Konkurrenten hinter sich und holt sich dank der Pole-Position einen wichtigen Bonuspunkt

(Motorsport-Total.com) - Will Power nimmt den vorletzten Lauf der IndyCar-Saison von der Pole-Position in Angriff. Der Tabellenführer in Diensten des Penske-Teams benötigte im Qualifying zum Kentucky Indy 300 für seine zwei fliegenden Runden 48,595 Sekunden, was auf dem 1,5-Meilen-Oval in Sparta einem Durchschnittstempo von 219,283 Meilen pro Stunde entspricht.

Titel-Bild zur News: Will Power

Power konnte am Samstag einen weiteren Zähler zwischen sich und Franchitti legen

Dank der Pole-Position sicherte sich Power bereits vor der Grünen Flagge am Sonntag einen wichtigen Bonuspunkt, der seine Führung in der Meisterschaft auf zwölf Zähler vor Ganassi-Pilot Dario Franchitti anwachsen lässt. "Ein guter Start in das Wochenende, der uns die Möglichkeit eröffnet, im Rennen eine Menge Runden zu führen", zeigte sich Power zufrieden.

Die nach ihm auf die Strecke gegangenen Piloten - unter anderem die beiden Penske-Teamkollegen Helio Castroneves (16.) und Ryan Briscoe (18.) - konnten die Zeit ihres Stallgefährten nicht mehr gefährden. "Am Schluss wurde es deutlich kühler, weshalb der Abtrieb zunahm", erklärte der Polesetter den Rückstand seiner Kollegen.

Dario Franchitti in Startreihe sechs

Titelkonkurrent Franchitti, der noch früher als Power auf die Strecke gehen musste, konnte unterm Strich nur Position elf realisieren und startet somit aus der sechsten Reihe in das vorentscheidende Rennen im Kampf um den IndyCar-Titel 2011. Der anerkannte Oval-Spezialist gehört aber auch von dort am Sonntag zu den Favoriten auf den Sieg.

Graham Rahal geht am Sonntag neben Polesetter Will Power aus der ersten Startreihe in die 200 Runden. Der Ganassi-Pilot benötigte für seine zwei Runden im Einzelzeitfahren 0,2 Sekunden mehr als Power. James Hinchcliffe (Newman/Haas; 3.) und Ed Carpenter (Sarah Fisher; 4.) qualifizierten sich für die zweite Startreihe. Für Hinchcliffe bedeutet Platz drei den besten Startplatz der Saison: "Ich bin super happy. Die 1,5-Meilen-Ovale sind normalerweise nicht unsere größte Stärke, wenn man bedenkt, wo ich in Texas noch rumgegurkt bin", so der Rookie.

Panther-Pilot J.R. Hildebrand, der die Rookie-Wertung vor Hinchcliffe anführt, startet am Sonntag als Fünfter ebenfalls aus den Top 5. Scott Dixon nimmt das Kentucky Indy 300 von Position sieben hinter Andretti-Pilot Marco Andretti (6.) in Angriff. Der Neuseeländer hatte zuvor beide Freien Trainings bestimmt und hat genau wie Teamkollege Franchitti nun bereits einen Zähler mehr Rückstand auf Power (60) als vor Beginn des Qualifyings.

Starkes Qualifying von Simona de Silvestro

Eine starke Leistung zeigte Simona de Silvestro. Die Schweizerin kam aufgrund eines defekten Kühlers während des ersten Freien Trainings kaum zum Fahren und wurde nach Ablauf der ersten Session nur auf dem 29. und letzten Platz geführt. Im Qualifying schlug die HVM-Pilotin umso eindrucksvoller zurück und holte sich Startplatz 13 vor Danica Patrick (Andretti; 14.), deren Teamollegen Ryan Hunter-Reay (8.) und Mike Conway (12.) genau wie Marco Andretti vor der Amazone starten.


Fotos: IndyCars in Kentucky


Pippa Mann sorgte für eine kurzzeitige Unterbrechung des Qualifyings, als sie ihren Rahal/Letterman-Dallara auf dem Weg in die erste fliegende Runde mit kalten Reifen in die innere Begrenzungsmauer des Ovals setzte.

Kein Qualifying für den Indy-500-Sieger

Unterdessen hatte Indy-500-Sieger Dan Wheldon überhaupt keine Chance, auch nur auf die Bahn zu gehen. Der Sam-Schmidt-Dallara mit der Startnummer 77 - den der Brite für die beiden abschließenden Saisonrennen von Alex Tagliani übernommen hat - wurde von den Offiziellen einbehalten, da es Probleme mit der Auslegung des technischen Reglements gab. "Ich bin mir nicht sicher, was genau das Problem ist, aber es könnte sein, dass ich nicht ins Qualifying gehen kann", ahnte Wheldon bereits früh in der Session Böses.

Exakt so kam es für den Indy-500-Sieger dann auch. Dennoch wird Wheldon aufgrund seines im Training gezeigten Speeds am Sonntag starten dürfen. Die 200 Runden wird er dann allerdings vom Ende des Feldes aufnehmen müssen - so gesehen die perfekte Vorbereitung auf seinen Einsatz beim Saisonfinale in Las Vegas, wo er im Sinne der von IndyCar-Chef Randy Bernard ausgeklügelten Regel das Rennen ebenfalls als Letzter wird aufnehmen müssen, um die Spannung für einen eventuellen Gewinn in Höhe von fünf Millionen Dollar so hoch wie möglich zu halten.