"Unfair und gefährlich": Ericsson ärgert sich über Indy-500-Schlussspurt

Die Art und Weise, wie das Indy 500 der IndyCar-Saison 2023 zu Ende gegangen ist, hinterlässt Ärger bei Vorjahressieger Marcus Ericsson

(Motorsport-Total.com) - Die diesjährige Auflage der 500 Meilen von Indianapolis ist am Sonntag auf eine Art und Weise zu Ende gegangen, wie man es in der nun 107-jährigen Geschichte des berühmtesten Ovalrennens so zuvor noch nie erlebt hatte.

Titel-Bild zur News: Marcus Ericsson

Ganassi-Pilot Marcus Ericsson ist nach P2 beim 107. Indy 500 "not amused" Zoom

Nach der letzten von insgesamt drei späten Rotphasen wurden die noch im Rennen befindlichen IndyCars direkt aus der Boxengasse zum letzten Restart gerufen. Es war nur noch eine einzige Runde zu fahren, um die 200-Runden-Distanz zu komplettieren.

Am Ende hatte Penske-Pilot Josef Newgarden die Nase vorn, während sich Ganassi-Pilot Marcus Ericsson - beim letzten Restart noch der Spitzenreiter - letztlich mit einem Rückstand von 0,0974 Sekunden mit P2 zufriedengegeben musste.

Nach dem Rennen macht Ericsson seinem Ärger Luft. "Es war ein unfaires und gefährliches Ende dieses Rennens", so der Vorjahressieger. Warum? "Wir haben nie zuvor einen Restart direkt aus der Boxengasse vollzogen. Wir konnten die Reifen nicht auf Temperatur bringen. Ich stimme der Art und Weise, wie das Ende des Rennens gehandhabt wurde, nicht zu."

Weil Ericsson während der letzten der drei Rotphasen in Führung lag, nachdem er beim vorangegangenen Restart gerade so an Newgarden vorbeigekommen war, bevor es die letzte Unterbrechung gab, hätte sich der Ganassi-Pilot gewünscht, dass das Rennen unter Gelb zu Ende geht und er somit nicht mehr angegriffen werden kann.

"Ich glaube nicht, dass für das, was wir hier gemacht haben, genügend Runden übrig waren", sagt Ericsson und bezieht sich damit auf die seiner Meinung nach für ein Finish unter Grün geopferte Aufwärmrunde vor dem letzten Restart.

"Ich glaube nicht, dass es sicher war, mit kalten Reifen für einen Restart aus der Boxengasse zu kommen und das Feld direkt zur grünen Flagge zu führen. Das ist meiner Meinung nach keine faire oder richtige Art, ein Rennen zu beenden", so Ericsson.

Nach den beiden vorangegangenen Rotphasen absolvierten die Autos in der Tat aus der Boxengasse kommend zunächst eine weitere komplette Runde hinter dem Pace-Car, bevor das Rennen wieder freigegeben wurde. Das war nach der letzten Rotphase nicht so, weil man das Rennen sonst hätte verlängern müssen.

Im Gegensatz zum NASCAR-Reglement ist eine Verlängerung des Rennens aber weder im IndyCar-Reglement noch im Reglement des Indy 500 festgeschrieben. Was am Sonntag durchgeführt wurde, war sozusagen ein "Green-White-Checkered-Finish" im Rahmen der geplanten Renndistanz, also ohne Verlängerung - ein Novum.

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