• 06.04.2009 03:23

  • von Pete Fink

Startcrash: Franchitti sieht Lücke - Rahal schimpft

Während Graham Rahal nach der Startkollision stinksauer auf Tony Kanaan war, suchte der in Dario Franchitti den Verursacher des Kuddelmuddels

(Motorsport-Total.com) - Gleich in der ersten Kurve der neuen IndyCar-Saison 2009 krachte es, und das unschuldige Opfer war Polesetter Graham Rahal. Der Newman/Haas-Pilot ging den Start nach eigener Aussage "sehr konservativ" an, und hatte danach Tony Kanaan (AGR) im Verdacht, ihn in seinen Dreher geschickt zu haben.

Titel-Bild zur News: Graham Rahal Justin Wilson Tony Kanaan

Polesetter Graham Rahal führte das Feld nur in den Aufwärmrunden an

"Das ist doch absolut lächerlich", schimpfte der entthronte Vorjahressieger von St. Petersburg in Richtung Kanaan. "Man sollte doch erwarten, dass ein Mann mit seiner Erfahrung in der ersten Kurve der ersten Runde einer neuen Saison keine solchen Manöver startet."#w1#

Mehr als Platz sieben war für Rahal in St. Petersburg nicht mehr möglich, doch der hauptverdächtige Kanaan wollte die Verantwortung nicht alleine auf seinen Schultern sehen, denn auch Dario Franchitti hatte seine Finger im Spiel: "Dario kam wie wild angeschossen", schilderte Kanaan den Unfallhergang aus seiner Sicht.

"Graham versuchte auszuweichen und blieb dabei fast stehen. Ich konnte nichts machen. Leider habe ich mir dabei meinen Frontflügel ruiniert und musste an die Box kommen. Aber es hat wenigstens Spaß gemacht, denn ich konnte mich von ganz hinten noch auf Platz fünf vorarbeiten."


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


Franchitti wiederum hatte eine Erklärung für sein optimistisches Manöver auf Lager: "Ich habe heute Morgen geübt, wo genau ich bremsen muss, um die Kurve zu bekommen, ohne dass meine Räder blockieren. Plötzlich standen alle auf dem Bremspedal, ich sah eine Lücke und stach hinein."

Der Schotte sah die Ursache in einem anderen Zusammenhang: "Das größte Problem heute war der Gummiabrieb neben der Ideallinie. Wenn du jemanden innen angegriffen hast, und auf diesen Abrieb gekommen bist, dann warst du erledigt. Deswegen hat man auch so viele Fahrer gesehen, die zuerst leicht von der Ideallinie abgekommen sind, und dann in der nächsten Kurve abgeflogen sind."

Doch ein Positivum hatte das St. Petersburg-Rennen - zumindest aus der Sicht von Kanaan, der seinem alten Kumpel Franchitti keineswegs böse war: "Ich mag es, gegen gute Rennfahrer anzutreten, und ich freue mich so sehr, dass mein alter Freund Dario wieder da ist." Ob Rahal das genauso sehen wird?