• 21.04.2009 20:00

  • von Pete Fink

Sarah Fisher: Comeback in Kansas

Sarah Fisher Racing wird in Kansas die IndyCar-Saison 2009 beginnen - die dramatischen Ereignisse beim Indy 500 des Vorjahres sind vergessen

(Motorsport-Total.com) - Das Road Runner Turbo Indy 300 auf dem Kansas Speedway ist am kommenden Wochenende das erste Ovalrennen der IndyCar-Saison 2009, und wie geplant wird Sarah Fisher dort ihr Comeback geben. Neben Kansas wird die 28-Jährige in jedem Fall beim Indy 500 fahren, dazu sollen noch zwei weitere Rennen folgen.

Titel-Bild zur News: Sarah Fisher

Sarah Fisher wird in Kansas ihr IndyCar-Saisondebüt 2009 geben

Bislang vertrat Danica Patrick alleine die IRL-Front der Rennamazonen, die 2008 noch drei Frauen stark war. Da jedoch Milka Duno nicht mehr ausreichend Gelder des venezolanischen Ölkonzerns CITGO mitbrachte, steht sie bisher außen vor. Auch Sarah Fisher Racing machte schon Bekanntschaft mit Ölbaronen - jedoch ganz anderer Natur.#w1#

Es war das Indy 500 2008. Fisher trat zum ersten Mal mit ihrem eigenen Team an, doch ein mutmaßlicher Sponsor wusste nichts von einem Engagement. Das dreiwöchige Training zum Indy 500 lief bereits, und der Einsatz der in den USA so populären Pilotin stand plötzlich auf der Kippe.

Indy 500 auf der Kippe

Hillary Clinton Sarah Fisher

Indy 2008: Sogar Hillary Clinton kam bei Sarah Fisher zu einer Stippvisite vorbei Zoom

Eine dramatische Situation. Die Medien nahmen die Story auf und berichteten in den Prime-Time-News. Fans steckten Fisher und deren Team in Indianapolis Bargeld zu, insgesamt wurden in den folgenden Tagen 51.000 US-Dollar gesammelt. Das Gesundheitsunternehmen Direct Supply sprang ein und auch Wink Hartman hörte von der Geschichte.

Hartman verdient sein Geld mit Öl und stammt aus Kansas. Via Email nahm er Kontakt zum Team auf. Ohne Fisher jemals gesehen zu haben, wurde ein Vertrag unterzeichnet, und die versprochenen Dollars überwiesen. Als später Dollar General der neue Hauptsponsor wurde, blieb Hartman Oil dem Team als Nebensponsor verbunden.

"Gewinnen ist für mich nicht das Wichtigste", sagte der 63-Jährige dem 'Tricity Herald'. "Wichtig für mich ist der Mensch Sarah Fisher, der Rennteambesitzer, die Rennfahrerin. Meine Motivation war es, Sarah Fisher zu helfen. Das Hartman Oil auf diesem Weg eine nationale Werbewirkung erzielt, ist eher uninteressant."

Start your engines!

Sarah Fisher

Sarah Fischer in ihrem gelben Dollar-General-Boliden 2008 in Kentucky Zoom

So sind 2009 für das kleine IndyCar-Team zumindest vier Rennen gesichert. Fisher selbst hat den Entschluss zur Selbstständigkeit bisher nicht bereut. Zusammen mit Ehemann Andy O'Gara wollte sie "mit bestimmten Leuten zusammenarbeiten und bestimmte Dinge auf eine bestimmte Art und Weise erledigen."

Es ist der fünfte Kansas-Auftritt Fishers, die im Herzen Amerikas immer zwischen den Plätzen elf und 14 landete. 2009 sind die Ziele höher gesteckt: "Wir wollen in der Lage sein, in den Top 5 zu landen", betonte Fisher. "Klar sind wir kein Penske, kein AGR oder Ganassi. Aber wenn wir den einen oder anderen schlagen könnten, dann hätten wir allen Grund stolz auf uns zu sein."

Doch Kansas ist nur der Aufgalopp. Das Indy 500 steht vor der Türe und Hobby-Sponsor Hartman gab dann doch noch einen Hinweis darauf ab, was ihn vor Jahresfrist zu seiner ungewöhnlichen Maßnahme verleitet hatte: "Es gibt nicht schöneres, als auf der Start-/Ziellinie neben Sarah Fishers Auto zu stehen, wenn die Ansage kommt: 'Start your engines'. Das werde ich nie vergessen."