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"Sagegate": Keine Strafe für Sage Karam und Ganassi

Sage Karam und das Ganassi-Team haben im Zusammenhang mit dem Mid-Ohio-Dreher nichts mehr zu befürchten - Keine Beweise - Vorwürfe seien "absurd"

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch nach einem IndyCar-Rennen werden traditionell die Strafen verkündet, sollten sich ein oder mehrere Teams am Rennwochenende etwas haben zu schulden kommen lassen. Im Nachgang zum Honda Indy 200, das am vergangenen Wochenende auf dem Mid-Ohio Sports Car Course über die Bühne ging, stand die Untersuchung des Drehers von Sage Karam im Mittelpunkt.

Titel-Bild zur News: Sage Karam

Sage Karam kämpfte am gesamten Mid-Ohio-Wochenende mit Übersteuern Zoom

Der rote Ganassi-Bolide von Karam stand in der 66. der 90 Rennrunden gegen die Fahrtrichtung in Kurve 5. An zehnter Stelle liegend war Karam ausgangs Kurve 4 mit den linken Rädern aufs Gras gekommen und hatte sich daraufhin gedreht. Von der ausgerufenen Gelbphase profitierte nicht zuletzt Teamkollege und Ganassis Titelkandidat Scott Dixon.

Dixon war kurz zuvor unter Grün an der Box gewesen und ins Mittelfeld zurückgefallen. Beim anschließenden Restart fand sich der Neuseeländer auf Rang vier wieder, weil Spitzenreiter und Tabellenführer Juan Pablo Montoya (Penske-Chevrolet) genau wie seine beiden Penske-Teamkollegen Will Power und Helio Castroneves sowie Josef Newgarden (CFH-Chevrolet), Marco Andretti (Andretti-Honda) und Sebastien Bourdais (KV-Chevrolet) unter Gelb an die Box kamen.

Karam weist Vorwürfe zurück

Die von den IndyCar-Offiziellen vorgenommene Analyse der Telemetriedaten und des Funkverkehrs von Karam brachte keine schlüssigen Beweise zutage, dass der Dreher absichtlich eingeleitet wurde. Für Karam selbst war die Sache ohnehin schon vorher erledigt. "Ich finde es absurd, dass Leute denken, ich hätte mich absichtlich gedreht und damit sowohl mein Leben als auch das Leben meines Teams in Gefahr gebracht. Schließlich passierte der Dreher in der zweit- oder drittschnellsten Kurve der Strecke, die mit mehr als 100 Meilen pro Stunde durchfahren wird", hatte Karam am Montag gegenüber 'Indianapolis Star' zu Protokoll gegeben.

Vorwürfe einer absichtlichen Aktion, wie sie direkt nach dem Rennen unter anderem von Juan Pablo Montoya geäußert wurden, wies der 20-Jährige entschieden von sich. "So etwas kann man nicht planen", argumentierte Karam. Am Samstag nach dem Qualifying postete der Ganassi-Pilot ein Onboard-Video, das ihn in besagter Kurve 4 mit dem Auto kämpfen sieht. "Ich hatte starkes Übersteuern. Diese Kurve ist wirklich heikel. Am Sonntag galt das gegen Ende eines Stints ganz besonders."

Den Aussagen Karams zufolge hätte er in eben jener 66. Rennrunde an die Box kommen sollen. "Über Funk wies mich das Team an, Attacke zu machen, denn mein Boxenstopp stand für diese Runde an. Ich schaute auf das Display und habe die Geschwindigkeit, mit der ich in die Kurve einbog, wohl unterschätzt. Mein Auto übersteuerte im gesamten Rennen unglaublich stark. Als ich mit einem Rad ins Gras geriet, war es nicht mehr zu halten. Ich versuchte es noch mit Gegenlenken abzufangen, aber das Auto drehte sich und der Motor starb ab. Es war einfach ein Dreher", so die Schilderung des Ganassi-Youngsters.

Die im Nachgang zum Honda Indy 200 in Mid-Ohio ausgesprochenen Strafen betreffen nicht Chip Ganassi Racing, sondern Dale Coyne Racing. Rodolfo Gonzalez muss für einen Verstoß gegen die Vorschriften für Boxenstopps 500 US-Dollar berappen. Der Venezolaner hatte bei einem seiner Tankstopps das Visier geöffnet. Zudem muss die Crew von Gonzalez' Teamkollege Tristan Vautier ebenfalls 500 US-Dollar zahlen, weil sich bei einem Boxenstopp des Franzosen eine Radmutter selbständig gemacht hatte.