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  • 21.06.2014 08:35

  • von Pete Fink

Pocono-Tests: Die Rookies und das schnelle Ovalfahren

Während Marco Andretti bei den Pocono-Tests crashte, kamen Juan Pablo Montoya und Carlos Munoz dort in den Genuss der ersten IndyCar-Runden

(Motorsport-Total.com) - Das Tri-Oval von Pocono stand in dieser Woche im Fokus der IndyCars. Am Dienstag testeten dort Team Penske und die Mannschaft von Dale Coyne Racing. Am Donnerstag war vor allem Andretti Autosport aktiv, wobei es aufgrund von einigen Regenfällen erst in den Abendstunden Fahrbetrieb gegeben hat. Dabei crashte Marco Andretti seinen Andretti-Honda, blieb aber unverletzt. Zu diesem Zeitpunkt hatte beispielsweise das Rahal-Team bereits die Heimreise angetreten.

Titel-Bild zur News: Carlos Munoz

Carlos Munoz muss sich noch an das Ovalfahren der IndyCars gewöhnen Zoom

Für Juan Pablo Montoya war es das erste Mal, dass er das riesige und superschnelle 2,5 Meilen Tri-Oval in den Wäldern von Pennsylvania in einem IndyCar in Angriff nahm. "Das ist ein großer Unterschied", kommentierte der Kolumbianer. "In der NASCAR ist es eine der ganz wenigen Strecken, auf denen du schalten musst. Mit einem IndyCar ist es extrem schwierig, die Balance hinzubekommen, weil alle drei Kurven so unterschiedlich ausgelegt sind."

In der Vorsaison kam Pocono nach längerer Abstinenz wieder zu IndyCar-Ehren, am 6. Juli 2014 steigt das zweite Rennen nach der Pause. Dann will auch Andretti-Rookie Carlos Munoz aufzeigen, der in Pocono 2013 das Rennen der Indy-Lights-Serie gewann. "Es ist eine gute Schule, denn es gibt dir die Basis für das IndyCar-Racing und vor allem für die Ovale", sagte der 22-jährige Kolumbianer. Er weiß: "Du musst immer auf die Kollegen um dich herum aufpassen. Strategie, Reifen-Management - alles ist wichtig."

"Das alles habe ich in meinem ersten Indy-Lights-Jahr gelernt und konnte mich Schritt für Schritt verbessern. Am Ende des ersten Jahres war ich dann in der Lage, Rennen zu gewinnen und in der zweiten Saison bin ich um den Titel mitgefahren. Also ist 2015 für mich das große Jahr." Oder wie es Ex-IndyCar-Pilotin Simona de Silvestro in dieser Woche gegenüber 'Auto123.com' beschrieb: "Das Ovalfahren sieht so einfach aus, ist es aber nicht. Man braucht einfach Zeit, um es zu verstehen."

"Und man muss alles vergessen, was man auf den Rundkursen gelernt hat. Du fängst im Prinzip wieder bei Null an. Auf den Rundkursen hast du die völlige Kontrolle: Du bremst, du lenkst und du beschleunigst. Auf den Ovalen musst du ab und zu das Auto einfach machen lassen und du darfst keine Angst davor haben, wenn es sich bei Tempi jenseits der 320 km/h bewegt. Wenn auf einem Oval etwas schiefgeht oder du einen Fehler machst, dann tut das normalerweise ziemlich weh."


Fotostrecke: "Swiss-Miss" Simona de Silvestro

Was die Schweizerin in ihren IndyCar-Jahren einige Male erlebt hat. Munoz hat ähnliche Erfahrungen noch vor sich, doch auch er weiß: "Du kannst ein perfektes Auto haben, dann unternimmst du minimale Änderungen und dein Auto ist grottenschlecht. Bei den IndyCars muss alles passen, obwohl alles so sensitiv ist. Du musst in der Lage sein, im richtigen Moment alles herauszuholen." Die nächsten Rennen steigen Ende Juni in Houston, danach folgt Pocono.