Paukenschlag in Milwaukee - Marco Andretti vor Rahal!
Marco Andretti hat in Milwaukee die erste Indy-Pole seiner Karriere eingefahren, und startet vor Graham Rahal und Scott Dixon ins Rennen - Patrick auf 13
(Motorsport-Total.com) - Die IRL ist dieses Jahr bereits für einige Überraschungen gut gewesen, aber mit seiner Pole in Milwaukee ist Marco Andretti eine kleiner Coup gelungen - es ist die erste Pole für den Enkel von Ex-Formel-1-Weltmeister Mario Andretti. Der Andretti-Green-Pilot schnappte sich die Bestzeit vor St.-Petersburg-Sieger Graham Rahal (Newman-Haas) und Indy-500-Champion Scott Dixon (Ganassi).

© IRL
Marco Andretti war in Milwaukee nicht zu bremsen und holte sich die Pole
Damit beginnen zwei Söhne amerikanischer Rennlegenden das Rennen aus der ersten Startreihe - einmal mehr eine Ausgangskonstellation, bei der sich Tony George gehörig die Hände reiben dürfte - die Leistung seines eigenen Rennstalls Vision einmal ausgeklammert. Abgesehen von der Spitzenleistung der beiden Jungstars zeigten sich auch die Ex-ChampCar-Teams stark - mit KV-Pilot Will Power auf Platz vier, Enrique Bernoldi (Conquest) auf Platz acht und Oriol Servia (KV-Racing) schafften es insgesamt vier Ex-ChampCar-Piloten in die Top 10.#w1#
Bei schönsten Wetter in Wisconsin eröffnete Bernoldi den Reigen. Mit Tony Kanaan (Andretti-Green) betrat der erste Favorit die Strecke. Seine Leistung sollte zu Rang sechs reichen, der Sieger des vergangenen Jahres auf diesem Kurs zeigte sich dennoch recht zufrieden mit seiner Runde. Weniger angetan war Penske-Pilot Ryan Briscoe (Platz elf), versprach aber, zumindest für das Rennen noch einige Setup-Ideen im Kopf zu haben.
Dixon ging als Fahrer Nummer acht hinaus und schnappte sich zunächst überlegen Platz eins - bis ihm Rahal diese Position wieder abjagte. "Nach dem Indy-500 hoffen wir auf ein besseres Ergebnis", kommentierte der Jungstar seine schnelle Runde, der schon im ersten Freien Training der Schnellste gewesen war.
Unfall von Meira sorgte für Unterbrechung
Dan Wheldon knirschte mit den Zähnen - sein Ganassi wird morgen nur aus der vierten Startreihe (Platz sieben) starten. Der Indy-500-Sieger von 2005 erklärte nach seiner Qualifying-Runde: "Wir haben im freien Training etwas Probleme gehabt und das hat sich bis in die Qualifikation gezogen." Auch Renn-Amazone Danica Patrick kam ausgerechnet auf ihrer Heimstrecke nicht besonders klar - das Klassement führt sie nur auf Position 13.
Doch Patrick sah das recht gelassen: "Das Auto war nicht perfekt, aber wir arbeiten dran. Das Gute ist, dass wir gut durch den Verkehr kommen und, zum Geier, vergangenes Jahr stand ich hier am Start ganz hinten."
Die flache Strecke in Milwaukee ohne überhöhte Kurven forderte auch ihre Opfer: Vitor Meira verlor sein Auto, schlitterte in einen Dreher und beschädigte die Streckenbegrenzung derart, dass diese an einigen Stellen neu verschweißt werden musste. Der Unglücksrabe entstieg seinem Wrack zwar unverletzt, doch sein Rennen ist nun ebenso zertrümmert, wie sein Panther-Bolide.
Kurz vor Ende schlug dann die Stunde von Andretti. Immer noch in Indiana-Jones-Lackierung begab sich der Andretti-Green-Pilot auf Zeitenjagd. Und als hätte ihm der peitschenschwingende Kinoheld Glück gebracht, reichte es sogar für den ersten Startplatz. Mit der Milwaukee-Mile kam er gut klar: "Es ist sehr schwierig, hier zu fahren. Sehr herausfordernd, macht aber auch viel Spaß."

