Michael Andretti: Rossi hatte keine Ahnung von Ovalen

Abgesehen von Phoenix fuhr Alexander Rossi noch nie zuvor in seiner Karriere in einem Oval - Seine Leistung in Indianapolis beeindruckt Michael Andretti nachhaltig

(Motorsport-Total.com) - Indy-500-Sieger Alexander Rossi wird auf der Medientour durch die USA gefeiert und ist seit dem vergangenen Sonntag über Nacht zu einem Prominenten aufgestiegen. Als Überraschungsgewinner der 100. Ausgabe des berühmtesten Rennens der Welt wurde ein Motorsportmärchen Wirklichkeit. Obwohl Rossi ein US-Amerikaner ist - er stammt aus Kalifornien - ist er in der Rennsportszene seiner Heimat ein relativ unbeschriebenes Blatt. In der europäischen Rennszene kennt man den 24-Jährigen deutlich besser.

Titel-Bild zur News: Alexander Rossi

Alexander Rossi ist erst zwei Oval-Rennen in seiner Karriere gefahren Zoom

Rossi startete seine Karriere mit Kartsport und der Formel BMW in den USA, aber da sein großer Traum die Formel 1 war, musste er nach Europa. Ab 2009 war er auf dem "alten Kontinent" in diversen Nachwuchsserien unterwegs und arbeitete sich hoch. Er gewann Rennen in der GP3, der Formel-Renault 3.5 und in der GP2. 2015 beendete Rossi die GP2-Serie als Vizemeister. Parallel dazu schaffte er im Herbst tatsächlich den lang ersehnten Formel-1-Aufstieg.

Allerdings war es beim kleinen Manor-Team von Beginn an schwierig, nach fünf Rennen war der Formel-1-Traum vorbei. Somit orientierte sich Rossi zum ersten Mal in seiner Karriere in Richtung seiner Heimat und stand vor einer komplett neuen Herausforderung, nämlich den schnellen Ovalen. Vor Saisonbeginn gab es in Phoenix einen Test, im Rennen belegte er bei seinem Oval-Debüt Platz 14. Und auch Indianapolis hatte er zuvor noch nie mit eigenen Augen gesehen.

Michael Andretti

Michael Andretti ist nicht überrascht, aber beeindruckt von Alexander Rossis Leistung Zoom

Nicht nur Michael Andretti zeigt sich beeindruckt, wie sich Rossi schon in den Trainings präsentierte: "Er hat Indianapolis nie zuvor gesehen und hatte keine Vorstellung. Er war zu 100 Prozent in Europa, auch was seine Trainingsmethoden und alles betrifft. Dann kam er, war sofort auf Tempo und er war von der ersten Runde an nicht eingeschüchtert. Er ist richtig zur Schule gegangen, hat mit seinen Teamkollegen zusammengearbeitet und das ganze Monat jeden Tag gelernt."

Rossi war einer von fünf Rookies im Feld. "Auf Ovalen bin ich definitiv ein Rookie, weil die einzige andere Strecke, die ich bisher gesehen habe, Phoenix war", blickt Rossi auf die ersten Erfahrungen zurück. "Straßenkurse verstehe ich natürlich, aber IndyCar ist ganz anders als jede Rennserie, in der ich je gefahren bin. Es herrscht hier extrem hoher Wettbewerb, alle liegen dicht beisammen. Man muss an allen Tragen perfekt sein. Hinter den Kulissen passiert sehr viel. Ich habe schon viel gelernt, muss aber noch viel lernen."


Fotostrecke: Victory-Tour mit Alexander Rossi

Andretti, der Rossis Auto gemeinsam mit Bryan Herta einsetzt, trat als Fahrer 16 Mal in Indianapolis an, konnte aber nie gewinnen. Jetzt durfte er neben Rossi in der Victory Lane stehen: "Ich bin nicht überrascht, aber es ist trotzdem unglaublich, als Rookie dieses Rennen zu gewinnen. Ich habe gehört, dass das erste Indy 500 von einem Rookie gewonnen wurde, das 50. und jetzt auch das 100. Rennen", lacht Andretti. "Das ist ziemlich crazy!"

Zum insgesamt neunten Mal in der langen Indianapolis-Geschichte gewann ein Rookie das Rennen. Auch wenn Rossi sein Glück im ersten Moment kaum fassen konnte, war der Sieg für ihn nicht zu überraschend: "Hätte ich mir vorstellen können, dass es passieren wird? Nein. Wollte ich, dass es passiert und habe ich dafür gearbeitet? Absolut. Ich bin glücklich, dass wir es geschafft haben", sagt Rossi. "Ich bin hier, um zu gewinnen. Das ist das Ziel, wenn ich ins Rennauto einsteige."

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