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Long-Beach-Pole: Power weiter unschlagbar!
Drittes Rennen, dritte Pole: Will Power dominiert das IndyCar-Qualifying 2011 weiter - zweimal Andretti auf den Plätzen, viele große Namen weit hinten
(Motorsport-Total.com) - Will Power ist nach wie vor der Mann der IndyCar-Stunde. Im dritten Qualifying der Saison 2011 holte sich der Penske-Pilot seine dritte Pole-Position. Der 30-jährige Australier rang dabei Ryan Hunter-Reay (Andretti) in einem spannenden Duell um 0.076 Sekunden nieder. Am Ende behielt Power in Q3 mit 1:09.065 Minuten die Oberhand gegen die 1:09.141 Minuten von Hunter-Reay.

© IndyCar
Will Power holte sich in Long Beach die dritte Pole der IndyCar-Saison 2011
Früh in der Qualifikation wurde deutlich, dass die prestigeträchtige Long-Beach-Pole entweder an Power oder Hunter-Reay gehen würde. Beide gewannen ihre beiden Gruppen in Q1 (Power 1:09.285; Hunter-Reay 1:09.360), in Q2 hatte der Andretti-Pilot mit 1:09.235 die Nase knapp vor Powers 1:09.357. Keiner der 25 Konkurrenten konnte in diese zeitlichen Bereiche vorstoßen.
In den Firestone-Fast-Six legte dann zunächst Hunter-Reay seine Marke vor, die Power wenige Sekunden später kontern konnte. Eine schnelle Runde blieb dem gebürtigen Texaner noch, den Penske-Dominator von der Pole zu stoßen, doch in Turn 10 übertrieb es Hunter-Reay dann. Das Heck seines gelben Andretti-Dallaras brach aus, Power konnte dahinter vom Gas gehen.
"In meiner letzten Runde lag ich eine Zehntel vorne", schilderte Hunter-Reay. "In Turn 10 fuhr ich dann alles oder nichts, schlussendlich war es mein eigener Fehler." Der Long-Beach-Vorjahressieger gab sich sehr enttäuscht: "Ich wollte diese Pole unbedingt haben. Sehr schade." Immerhin: Der 30-Jährige konnte Pole-Abonnent Power damit massiv unter Druck setzen.
Viel Luft auf Platz drei

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Ryan Hunter-Reay war am Samstag der große Power-Herausforderer Zoom
"Das Feld liegt so eng beieinander, da ist die Qualifikation extrem wichtig", analysierte der Australier. "Ryan ist das beste Beispiel dafür." Das Ziel des Vizechampions für den Rennsonntag ist klar: "Ich war in den vergangenen beiden Jahren zweimal auf dem Podium. Nun will ich auch auf die höchste Stufe." Seine Methode lautet: "Einen guten Start und viele gute Restarts." Wie er es vor einer Woche im Barber Motorsports Park perfekt praktizierte.
Über eine halbe Sekunde hinter der Pole-Zeit holte sich Mike Conway im zweiten Andretti in 1:09.641 Minuten Startplatz drei. Eine gute Vorstellung des Andretti-Duos, das gesamte Team hatte einige Setup-Komponenten von Hunter-Reay übernommen. Marco Andretti (14.) verpasste in 1:09.940 Minuten das Q2 nur um 0.085 Sekunden, Danica Patrick startet am Sonntagabend als 20.
Stark zeigte sich auch Oriol Servia, der sein Newman/Haas-Auto im dritten Freien Training zuvor noch in die Reifenstapel gesetzt hatte. Mit seiner allerletzten Runde (1:09.683) holte der spanische IndyCar-Routinier noch Startplatz vier, sein Teamkollege, der kanadische IndyCar-Rookie James Hinchcliffe, wurde immerhin Elfter.
Justin Wilson (Dreyer & Reinbold) drehte in Q2 mit 1:09.487 Sekunden die schnellste Runde, die nicht von Will Power oder Ryan Hunter-Reay gefahren wurde. Am Ende kam der lange Brite in 1:09.810 Minuten auf Startplatz fünf. Der letzte Pilot in den Firestone-Fast-Six war Helio Castroneves (Penske) in 1:09.956 Minuten.
Ganassi-Duo und Briscoe enttäuschend

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Ryan Briscoe erlebt bisher eine echte Pleitensaison 2011 Zoom
Mit anderen Worten: Kein Ganassi in Q3. Eine kleine Schlappe für das Meisterteam, denn Dario Franchitti (7.) und Scott Dixon (8.) mussten beide in Q2 die Segel streichen. Im Ganassi-Lager monierte man übereinstimmend eine "nicht optimale Balance". Dixon kritisierte darüber hinaus auch Polesetter Power, weil dieser ihn bei seiner schnellen Runde im Weg herum gestanden sei. "Ich habe soviel Platz gemacht wie nur möglich", lautete die Antwort des Penske-Piloten.
Auffällig war auch, dass das gesamte Feld in jeder der drei Einheiten auf den weicheren Reds unterwegs war, die in den Straßen von Long Beach im Schnitt pro Runde eine ganze Sekunde bringen. Selbst das Q3 gingen die Top 6 auf gebrauchten Reds an, denn der letzte verbliebene neue Satz muss am morgigen Renntag zumindest für zwei Runden unter Grüner Flagge montiert werden.
In Startreihe fünf stehen mit Alex Tagliani (Sam Schmidt; 9.) und Tony Kanaan (KV/Lotus; 10.) zwei IndyCar-Routiniers. Auch Kanaan merkte Powers Verhalten auf dem engen Kurs an, wollte dem Australier jedoch keine Absicht unterstellen. "Er hat mich geblockt, das hat mich schon ein wenig Zeit gekostet. Das Feld liegt so eng beisammen, Platz acht wäre drin gewesen", sagte Kanaan.
Die große Enttäuschung der Qualifikation lieferte jedoch Ryan Briscoe ab. Der Penske-Pilot fuhr am Morgen im dritten Freien Training auf den härteren Blacks in 1:10.322 Minuten die bis dato beste Zeit des Wochenendes. In Q1 steigerte sich der Australier dann auf 1:09.510, bevor er in Q2 in 1:09.824 Minuten sang- und klangloser Zwölfter wurde.
Viel Prominenz weit hinten

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Paul Tracy schaffte bei seiner IndyCar-Rückkehr nicht den Sprung in Q2 Zoom
"Wir haben zwischen Q1 und Q2 eine Änderung am Auto vorgenommen, die vermutlich nicht optimal war", versuchte sich der Saisonpechvogel zu erklären. "Außerdem habe ich den Peak der Reifen nicht erwischt, weil ich leider keine freie Runde hatte." Einen vermeintlichen Schuldigen nannte Briscoe jedoch nicht.
Weiter hinten im Feld stehen einige prominente Namen. Takuma Sato setzte seinen KV/Lotus in Q1 in die Reifenstapel von Kurve eins. Der Japaner löste eine lokale Gelbe Flagge aus, weshalb ihm seine Bestzeit von 1:10.221 gestrichen wurde. Diese Marke wäre eigentlich gut genug für Startplatz 16 gewesen, nun muss Sato als 22. in die 85 Rundenhatz gehen.
Eine Position davor steht Sebastien Bourdais, der mit seinem Dale-Coyne-Dallara chancenlos war. In Q1 fehlten dem dreifachen Long-Beach-Sieger satte 0.9 Sekunden auf eine Platzierung unter den besten Sechs seiner Gruppe, die zum Vorrücken in Q2 nötig gewesen wäre. Ähnlich erging es Paul Tracy (Dragon; 25.), der in der Bourdais-Gruppe noch einmal um zwei Zehntel langsamer als sein langjähriger Erzkonkurrent war.
Rückkehrer Tracy war ratlos: "Das Auto ist eigentlich okay, aber irgendwo fehlt uns der Speed." Simona de Silvestro verbog sich in ihrem Qualifying ausgangs Kurve acht nach einem leichten Mauerkontakt die Spur am HVM-Dallara. Die 22-jährige Schweizerin muss am Sonntag (Rennstart ist gegen 22:30 Uhr MESZ) als 18. in ihre nächste IndyCar-Aufholjagd starten.

