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KV Racing nimmt nicht an IndyCar-Saison 2017 teil

Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser bestätigen das Aus für KV Racing Technologies - Juncos kauft Equipment - Kleinstes Starterfeld seit IndyCar-Zusammenschluss

(Motorsport-Total.com) - Die IndyCar-Serie wird in der Saison 2017 mit dem kleinsten Starterfeld seit dem Zusammenschluss aus CART und IRL aufwarten. Was sich über den Winter bereits abgezeichnet hat, ist nun traurige Gewissheit: KV Racing, vergangene Saison unter dem Namen KVSH unterwegs, löst sich auf. Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser schließen nach 14 Jahren die Tore. Die IndyCar-Saison 2017 wird daher mit nur 21 Fahrzeugen starten, davon alleine zwölf von den großen Teams Penske, Ganassi und Andretti.

Titel-Bild zur News: Sebastien Bourdais

Ein leises Servus: KV Racing Technologies existiert nicht mehr Zoom

Das KV-Equipment hat das Indy-Lights-Team Juncos gekauft, das damit einen Start beim Indianapolis 500 mit dem Nachwuchsfahrer Kyle Kaiser anstrebt. Ein Vollzeitengagement wäre frühestens 2018 zu erwarten, realistischer 2019. "Ich möchte allen danken, die ihre Unterstützung für KV Racing Technology in den vergangenen 14 Jahren zum Ausdruck gebracht haben", sagt Kalkhoven sentimental. "Aber da ich bald 73 Jahre alt werde, kann ich dem Team nicht mehr die Hingabe zukommen lassen, die das Personal verdient." Er hält noch immer Anteile am Long-Beach-Rennen.

Auch Jimmy Vasser bedankt sich bei den Fans, die das kleine Team aus Indianapolis unterstützt haben. "Auch möchte ich Kevin dafür danken, dass er mir die einzigartige Möglichkeit gegeben hat, noch als aktiver Fahrer den Übergang zum Teambesitzer zu vollziehen", fügt er hinzu. "IndyCar ist mein Herz und meine Seele seit über 25 Jahren und ich bin gespannt zu sehen, wohin es mich von hier aus trägt. Ich bin sehr stolz, Teil dieses Teams gewesen zu sein. All die großartigen Leute und Fahrer, die unsere Erfolge ermöglicht haben, werden immer einen Platz in meinem Herzen haben."

Kalkhoven hob das Team einst im Jahre 2003 unter dem damaligen Namen PK Racing mit Craig Pollock, dem Gründer des BAR-Formel-1-Teams (heute: Mercedes) aus der Taufe. Es war der Nachfolger des PacWest-Teams. Ein Jahr später stieg Vasser mit dem Geschäftsmann Dan Pettit ein. Unter dem Namen PKV Racing hielt das Team bis zuletzt der Champ-Car-Serie die Stange. Kalkhoven spielte eine große Rolle beim Zusammenschluss der beiden rivalisierenden Serien.


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Nach dem Merger zur IndyCar-Serie stieg Pettit aus und das Team nahm den lange verwendeten Namen KV Racing Technologies an. Hochkarätige Fahrer wie Will Power, Paul Tracy, Takuma Sato, Tony Kanaan, Rubens Barrichello und Sebastien Bourdais fuhren für Vasser und Kalkhoven. Der Indianapolis-500-Sieg von Kanaan im Jahre 2013 ist dabei der Höhepunkt der Teamgeschichte. "Es war eine Reise mit vielen Auf und Abs, aber an den Sieg werde ich mich stets erinnern", so der Meister von 1996.

Von da an ging es allerdings bergab: Obwohl James Sullivan mit an Bord kam und das Team so zu KVSH wurde, erwies sich die Finanzierung trotz vier Siegen durch Bourdais als immer schwieriger. Für 2016 musste KVSH auf ein Fahrzeug zurückrüsten. Am Ende der Saison wanderte Bourdais überraschend schnell zu Dale Coyne ab. Ein Verkauf des Teams an Carlin scheiterte aus unbekannten Gründen, nun ist Juncos eingesprungen. KV ist das zwölfte Team seit dem IndyCar-Zusammenschluss, das sich auflöst, die Serie verlässt oder mit einem anderen Team verschmilzt.


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