Kanaan mit Zwitterauto - Danica Patrick unzufrieden
Der Wind, Getriebeprobleme, ein zusammen gebasteltes Auto und Zeitmangel - hinter Polesetter Helio Castroneves herrschte am Pole-Day viel Betrieb
(Motorsport-Total.com) - Helio Castroneves war am Samstag im Kampf um die Indianapolis-Pole nicht zu bezwingen. Der Brasilianer hatte am Ende über eine halbe Sekunde Vorsprung auf seinen Penske-Teamkollegen Ryan Briscoe, der trotzdem ein extrem hohes Risiko ging, seinen sicheren zweiten Platz widerrief, und kurz vor Schluss noch einmal einen - erfolglosen - Anlauf auf die Indy-Pole startete.

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Tony Kanaan in seinem bunten Andretti/Green-Zwitterchassis
"Das war heute haarig", schilderte der Australier. "In der Abstimmung spürst du den Wind und jede Kurve fühlt sich anders an. Man möchte es nicht glauben, aber das hier ist richtig harte Arbeit." Diese ersparte sich Dario Franchitti, der sich mit nur einem Anlauf und Platz drei frühzeitig zufrieden gab.#w1#
"Wir waren heute nicht schnell genug, mit Sicherheit nicht, was Helio betrifft", so der Schotte. "Vielleicht hätten wir gegen Ryan eine kleine Chance gehabt, aber auf einer meiner vier Runden hat mich auf der Gegengeraden der Wind erwischt. Schneller ging es einfach nicht."
Graham Rahal war hingegen mit Platz vier hochzufrieden: "Wir übten vor meinem zweiten Anlauf noch einen Run, und haben das Auto dann noch extremer abgestimmt", erklärte der Newman/Haas-Pilot. "Doch dann bekamen wir ein kleines Getriebeproblem und plötzlich wurde die Zeit knapp. Wir haben das Getriebe in der Boxengasse wechseln müssen. Ich bin glücklich."
Danica Patrick in Zeitproblemen

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Für Danica Patrick lief die Uhr zu schnell: Ein dritter Quali-Versuch fiel aus Zoom
Tony Kanaan wartete mit einer ungewöhnlichen Maßnahme auf: Auf der Suche nach Speed veredelte seine Andretti/Green-Mannschaft über Nacht das Kansas-Chassis von Hideki Mutoh mit einigen Teilen des Kanaan-Einsatzautos. Die Umbauzeit war so knapp, dass darauf verzichtet wurde, das Fahrzeug optisch abzustimmen.
"Einen Schönheitspreis werden wir ganz sicher nicht gewinnen", lautete das Statement des Brasilianers angesichts der Farbkombination grün, weiß, blau und rot. Seine Begründung: "Es war einfach schneller. Warum? Ich habe keine Ahnung. Aber ich werde dafür sorgen, dass das Auto heute Nacht umlackiert wird. Nicht, dass Hideki noch auf die Idee kommt, es zurückzufordern."
Missmutig zeigte sich hingegen Danica Patrick, die mit Platz zehn überhaupt nicht zufrieden war. "Ich wollte hier in der ersten Startreihe stehen", lamentierte die 27-Jährige. "Am Ende wurde es sogar noch knapp, dass wir überhaupt in den Top 11 stehen. Ich hätte gerne noch einen dritten Versuch unternommen, aber dann lief uns die Zeit davon."

