Castroneves holt sich die Indy-Pole!
Helio Castroneves ist der Pole-Mann von Indianapolis vor Ryan Briscoe und Dario Franchitti - Scott Dixon nur Fünfter, Danica Patrick auf Platz zehn
(Motorsport-Total.com) - Was für eine Comeback-Geschichte: Helio Castroneves ist der Polesetter beim Indy 500! Vor wenigen Wochen saß der 34-jährige Brasilianer noch vor einem US-Steuergericht in Miami, und wusste nicht, ob er jemals in das Cockpit seines Penske-Dallara zurückkehren können würde. Nun holte sich der "Spiderman" 100.000 US-Dollar an Preisgeld, eine Menge Prestige, und natürlich die beste Ausgangsposition am 23. Mai, wenn die 500 Meilen von Indianapolis auf die Reise geschickt werden.

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Helio Castroneves kann nach seiner Indy-Pole endgültig wieder jubeln
Schon früh in der Sechs-Stundensession war klar, dass die rot-weißen Penske nicht zu schlagen sein würden, denn Ryan Briscoe (2.) führte mit einer Zeit von 2:40,620 Minuten lange Zeit das Klassement an. Castroneves pulverisierte diese Marke 90 Minuten vor dem Ende mit seinen vier Runden, für die er 2:40,097 Minuten benötigte.#w1#
Briscoe unternahm kurz vor Toresschluss zwar noch einen Anlauf, konnte sich in 2:40,654 Minuten jedoch nicht mehr verbessern. Dafür sorgte der Australier für einen Doppelerfolg von Roger Penske, den Will Power im dritten Auto des "Captain" als guter Neunter abrundete. Damit stehen alle drei Penske-Dallara sicher im Startfeld zum Indy 500.
Der vermeintliche Großkampftag um die Pole Position zur 93. Auflage der 500 Meilen von Indianapolis entpuppte sich als eher kleines Scharmützel, denn lediglich das Ganassi-Team schien der Penske-Übermacht etwas entgegen setzen zu können. Doch für ganz vorne reichte es nicht.
Ganassi zu langsam, Rahal überrascht

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Tony Kanaan beeindruckte durch eine ungewöhnliche Farbgebung Zoom
Dario Franchitti (2:40,707) startet als Dritter in Reihe eins, Titelverteidiger Scott Dixon landete in 2:40,810 Minuten gar nur auf Platz fünf. Die beiden Ganassi-Dallara zeigten sich zwar als konstant, aber im Vergleich zu den Penske - wie Dixon es formulierte - als "einfach zu langsam."
Für eine positive Überraschung sorgte hingegen Graham Rahal, der für Newman/Haas einen ausgezeichneten vierten Platz herausholte. Rahal bezwang damit nicht nur IndyCar-Champion Dixon, sondern auch die versammelte Andretti/Green-Flotte, dessen bester Teilnehmer wieder einmal Tony Kanaan hieß.
Kanaan holte sich dabei mit einem ungewöhnlichen Schachzug Rang sechs, denn sein AGR-Team kombinierte das Kansas-Chassis von Hideki Mutoh mit der Frontnase und dem Heckflügel des Brasilianers. Die ungewohnte Farbgebung mit grün, weiß, rot und blau reichte immerhin gerade noch für die zweite Startreihe.
Eine weitere große Überraschung fand sich am Ende auf Platz sieben wieder: Dort steht der KV-Dallara von Mario Moraes, der 30 Minuten vor dem Ende eine blitzsaubere Qualifikation hinlegte, und in 2:41,196 Marco Andretti auf Rang acht verdrängte.
Lloyd in letzer Minute

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Alex Lloyd war schnell, aber die Lackierung ist sicherlich Geschmackssache Zoom
Andretti hatte - genau wie seine AGR-Teamkollegin Danica Patrick als Zehnte - nie eine Chance auf eine Spitzenposition. Beide qualifizierten sich jedoch solide unter den Top 11. Dies gelang auch der dritten Überraschung des Tages, denn der gemeinsam von Chip Ganassi und Sam Schmidt eingesetzte, knallrosa lackierte Dallara-Honda von Alex Lloyd schaffte als Elfter in allerletzter Minute den Sprung in die Top 11.
Der Leidtragende hieß Hideki Mutoh im vierten AGR-Dallara, der damit auf Platz zwölf zurückfiel, und daher auch noch nicht fix für das Indy 500 qualifiziert ist. Das gleiche Schicksal galt auch für Justin Wilson (Dale Coyne), Raphael Matos (Luczo/Dragon-Racing), Paul Tracy (KV) und Ed Carpenter (Vision). Nur diese 16 Piloten unternahmen am Samstag überhaupt einen Qualifikationsversuch.
Am Pole-Day von Indianapolis wurde lediglich über die ersten elf Startpositionen entschieden. Am morgigen Sonntag steht bereits die zweite Qualifikation auf dem Programm, dann werden die Startpositionen zwölf bis 22 ausgefahren. Das dritte Qualifying (Plätze 23 bis 33) folgt am 16. Mai, ein Tag später ist der "Bump Day", die vierte und allerletzte Chance für eine Qualifikation. Das Indy 500 startet am 23. Mai.

