Kanaan ärgert sich über IRL-Vermarktungspolitik
Tony Kanaan wundert sich über die Politik der IRL-Führung und fragte jetzt nach, ob man seitens der Offiziellen auch Wert auf sportliche Ergebnisse legt
(Motorsport-Total.com) - Tony Kanaan hat die IndyCar-Offiziellen kritisiert, weil seiner Meinung nach mehr Wert auf die Promotion der drei weiblichen Piloten gelegt wird, als auf die Ereignisse an der Spitze des Feldes.

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Tony Kanaan wundert sich über die Politik der InyCar-Bosse
Nach dem vierten Platz von Danica Patrick beim Indy 500 des Jahres 2005 zierte die Andretti-Pilotin nahezu jedes Cover von amerikanischen Print-Magazinen. Seit Kansas ist mit Milka Duno bereits die dritte Fahrerin in der Serie aktiv, und auch sie sorgte bei ihrer Ankunft für gehöriges Medieninteresse.#w1#
Ein Rennen gewonnen hat noch keine der drei Amazonen, Duno wurde in Kansas bereits im zwölften Umlauf überrundet, am Ende hatte sie sechs Runden Rückstand und wurde prompt bei der anschließenden Pressekonferenz zwischen Rennsieger Dan Wheldon und dem zweitplatzierten Dario Franchitti gesetzt.
Zwei-Klassen-Gesellschaft in der Vermarktung

© IndyCar
Aussen sitzen die beiden PR-Protegés Danica Patrick und Marco Andretti Zoom
Wenig Wunder, dass Kanaan nun hinterfragt hat, wie denn die zukünftigen Absichten der IndyCar-Offiziellen in Sachen sportliche Schlagzeilen lauten würden. "Es war kein großer Ärger oder ein Gemecker", wiegelt der 32-Jährige ab. "Ich wollte mir deren Verständnis anhören."
John Griffin, IRL-Vizepräsident und PR-Chef, versuchte ebenfalls die Wogen zu glätten, bevor sie überhaupt entstehen, doch was er zu sagen hatte, wird dem Brasilianer und seinen Kollegen, die sich trotz Spitzenleistungen ziemlich von den Medien ignoriert fühlen, nicht besonders begeistert haben.
"Wir haben eine nationale PR-Agentur am Start, die sich auf vier Fahrer konzentriert", erklärte Griffin. "Darunter befindet sich Danica, aber alle vier sind junge und gut vermarktbare Gesichter." Klar, denn drei stammen aus den USA. Neben Patrick handelt es sich hierbei um Marco Andretti, sowie Sam Hornish Jr. und - vermutlich - den Briten Dan Wheldon.

