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IndyCar-Vorschau: Watkins Glen und die Tradition
Mit Watkins Glen steht am Wochenende einer der großen US-amerikanischen Traditionskurse an, auf dem es in erster Linie gilt, Scott Dixon zu schlagen
(Motorsport-Total.com) - Nach sechs Ovalrennen am Stück kehrt die IndyCar-Serie in Watkins Glen wieder auf eine der traditionsreichsten US-amerikanischen Rundstrecken zurück. "The Glen" ist wahrscheinlich sogar der US-Kurs, der auch in Europa den größten Bekanntheitsgrad besitzen dürfte. Das liegt vor allem daran, dass die Formel 1 der im westlichen Teil des Staates New York gelegenen Strecke zwischen 1961 und 1980 zwanzig Mal in Folge einen Besuch abstattete.

© IRL
In Watkins Glen donnern am Wochenende wieder die IndyCar-Motoren
Eine der vielen tragischen Komponenten gab es dabei gleich beim allerersten Auftritt 1961, als der designierte Weltmeister und Lokalmatador Phil Hill nicht teilnehmen konnte, da sein Ferrari-Team seine Autos aufgrund des Monza-Unfalles von Wolfgang Graf Berghe von Trips ein paar Wochen zuvor zurückgezogen hatte.#w1#
Traditionell lag der Watkins-Glen-Termin in der Formel 1 zumeist Anfang Oktober gegen Saisonende. In den Siegerlisten finden sich so prominente Namen wie Jim Clark, Graham Hill, Jackie Stewart, Niki Lauda, Emerson Fittipaldi oder auch James Hunt. Allerdings forderte der damals 5,3 Kilometer lange Kurs auch immer wieder seine Opfer, wie etwa Francois Cevert (1973) oder Helmut Koinigg (1974), die beide nach furchtbaren Unfällen ihr Leben lassen mussten. Jackie Stewart nahm den Tod seines französischen Freundes und Tyrrell-Teamkollegen Cevert sogar zum Anlass für seinen Rücktritt aus dem aktiven Motorsport.
Besonders in Erinnerung blieb auch das Rennen des Jahres 1978: Jean-Pierre Jarier wurde im Lotus-Team als Ersatzmann für den zuvor in Monza tödlich verunglückten Ronnie Peterson engagiert - und hätte seinen ersten Lotus-Grand-Prix beinahe gewonnen. Doch sein schwarzer John-Player-Special gab kurz vor Schluss den Geist auf und Carlos Reutemann auf Ferrari staubte ab. 1979 siegte Gilles Villeneuve und ein Jahr später war Alan Jones auf einem Williams der bislang letzte Formel-1-Sieger von Watkins Glen.
NASCAR rettet den "Glen"

© NASCAR
Doppelbuchung: Auch die NASCAR fährt jedes Jahr in Watkins Glen Zoom
Gegen Ende der Formel-1-Periode war auch drei Jahre lang die damalige CART-Serie zu Gast am Rande der Finger Lakes, doch danach gab erst zunächst einmal eine längere Pause, denn der Streckenbetreiber ging bankrott. Die Rettung nahte Mitte der 1980er Jahre durch die International Speedway Corporation der NASCAR, die die Strecke kaufte und seit 1986 dort eines ihrer zwei jährlichen Rundstreckenrennen austrägt.
Seit 2005 sind auch die IndyCars einmal pro Saison zu Gast auf dem "Glen" und bisher gewann Scott Dixon (Ganassi) drei von vier Rennen. Lediglich im Vorjahr staubte Ryan Hunter-Reay (Rahal-Letterman) ab, als sich der Neuseeländer einen der peinlichsten Momente seiner Karriere leistete: Er drehte sich hinter dem SafetyCar und riss dabei auch Ryan Briscoe (Penske) aus dem Geschehen.
Doch ansonsten muss Dixon als Top-Favorit gelten, was sein neuer Ganassi-Teamkollege Dario Franchitti wie folgt kommentierte: "Ich freue mich darauf heraus zu finden, was Dixons Geheimnis in Watkins Glen ist." Nach rot, grün und blau wird Franchitti am Wochenende übrigens in Polaroid-schwarz bereits die vierte Lackierung der aktuellen Saison zeigen.
Im Andretti/Green-Lager gab man sich vorsichtig optimistisch: Danica Patrick und Marco Andretti testeten vor einigen Wochen in Watkins Glen, während Tony Kanaan 2008 immerhin auf das Podium fuhr. Geht es nach der Statistik, dann ist Helio Castroneves der Favorit auf die Pole Position, denn die holte sich der Penske-Pilot bereits dreimal. Allerdings landete der Brasilianer am Ende noch nie in den Top 5.
Was macht Paul Tracy?

© IRL
Justin Wilson und Dale Coyne wollen wieder auf sich aufmerksam machen Zoom
Ein besonderes Augenmerk wird auch auf Paul Tracy gerichtet sein, der für KV Racing antreten wird. Der Kanadier fährt natürlich nicht um die IndyCar-Gesamtwertung, kann also jederzeit eines der berühmt-berüchtigten Tracy-Feuerwerke abziehen. Aber auch für Justin Wilson ist Watkins Glen die Gelegenheit, sich wieder ins Rampenlicht zu fahren.
"Ich habe mich seit Wochen auf dieses Rennen gefreut", erklärte der lange Dale-Coyne-Pilot aus Großbritannien. "Wir wissen ganz genau, dass wir die Menschen in den kommenden Events daran erinnern können, zu welchen Leistungen dieses Team in der Lage ist."
Insgesamt haben 21 Fahrer gemeldet. Der "Camping World GP at the Glen" startet am Sonntagabend um 19:30 Uhr. Die Qualifikation findet am Samstagabend um 21:00 Uhr statt. 'Premiere' überträgt die 60 Runden aus Watkins Glen am Sonntagabend live ab 19:00 Uhr.
Die Entry-List von Watkins Glen:
01. 2 Raphael Matos (Luczo Dragon Racing)
02. 3 Helio Castroneves (Team Penske)
03. 4 Dan Wheldon (Panther Racing)
04. 5 Mario Moraes (KV Racing Technology)
05. 6 Ryan Briscoe (Team Penske)
06. 7 Danica Patrick (Andretti Green Racing)
07. 9 Scott Dixon (Target Chip Ganassi Racing)
08. 10 Dario Franchitti (Target Chip Ganassi Racing)
09. 11 Tony Kanaan (Andretti Green Racing)
10. 13 Ernesto Viso (HVM Racing)
11. 14 Ryan Hunter-Reay (A.J. Foyt Enterprises)
12. 15 Paul Tracy (KV Racing)
13. 18 Justin Wilson (Dale Coyne Racing
14. 20 Ed Carpenter (Vision Racing)
15. 23 Milka Duno (Dreyer and Reinbold Racing)
16. 24 Mike Conway (Dreyer and Reinbold Racing)
17. 26 Marco Andretti (Andretti Green Racing)
18. 27 Hideki Mutoh (Andretti Green Racing)
19. 98 Richard Antinucci (Team 3G)
20. 02 Graham Rahal (Newman/Haas/Lanigan Racing)
21. 06 Robert Doornbos (Newman/Haas/Lanigan Racing)

