IndyCar-Hybrid kommt 2024, doch wie wird er eingesetzt?

IndyCar setzt ab der Saison 2024 auf den neuen Hybridantrieb - Doch wie wird der Elektromotor eingesetzt?

(Motorsport-Total.com) - Der Hybridantrieb für die IndyCar-Saison 2024 steht und wurde in den vergangenen Wochen ausgiebig getestet. Der Elektromotor wird an die bewährten 2,2-Liter-Motoren von Chevrolet und Honda gekoppelt, doch wie die elektrische Energie genutzt wird, steht noch in den Sternen. Bei vier Tests nach dem Saisonfinale 2023 in Laguna Seca wurde der Antriebsstrang auf verschiedenen Streckentypen erprobt.

Titel-Bild zur News: Honda-Hybrid

Hybrid in der IndyCar-Serie: Wie wird er ab 2024 eingesetzt? Zoom

Dazu gehörten die beiden Ovale in St. Louis und Indianapolis sowie die Rundkurse in Birmingham und Sebring. Außerdem wurde ein Reifentest in Milwaukee durchgeführt. Eine Push-to-Pass-Lösung scheint für die neue Antriebsart der richtige Weg zu sein, denn das System kennen die Fahrer bereits von Rundstreckenrennen. Aber auch auf Ovalen soll ein solcher Boost künftig zum Einsatz kommen.

Doch wie soll auf einem Superspeedway wie Indianapolis Energie zurückgewonnen werden, wenn nicht gebremst wird? Das System soll im Windschatten aufgeladen werden können, heißt es von den Fahrern. Ist das System aufgeladen, kann die elektrische Energie für ein Überholmanöver genutzt werden, so zumindest ein Plan von IndyCar.

So klappt es in Indianapolis

"Wenn du führst, kannst du keine Energie zurückgewinnen", analysiert IndyCar-Champion Alex Palou das neue Werkzeug der Fahrer auf dem Indianapolis Motor Speedway. "Aber sobald man Energie zurückgewinnt, wird man überholt. Wenn du Zweiter bist, kannst du etwas Energie zurückgewinnen, aber nicht viel, während der Dritte sehr aggressiv Energie zurückgewinnen kann."

Wichtig: Das alte Push-to-pass-System soll auf der Rennstrecke weiterhin zum Einsatz kommen und neben dem Hybrid zusätzliche Leistung liefern. Deshalb soll der Elektromotor nicht per Knopfdruck, sondern mit einem Hebel oder automatisiert aktiviert werden. "Das sind zwei völlig unterschiedliche Dinge", erklärt Palou. "Von außen sieht es nicht so aus, aber der Fahrer muss an vieles denken."

"Ich musste mich in Indianapolis noch nie um die Energierückgewinnung kümmern", sagt der Spanier. "Wir haben auf der Strecke ohnehin schon so viel zu tun, und jetzt müssen wir auch noch Energie zurückgewinnen und nutzen. Und dann ist da noch die Gewichtsverteilung. Hoffentlich wird es am Ende nicht zu viel."

IndyCar-Hybrid-Test

IndyCar hat den Hybrid ausgiebig getestet, doch es wird noch viel ausprobiert Zoom

Automatisiert oder manuell?

Auch Alexander Rossi, der 2016 als Rookie das Indy 500 gewann, hat sich eine Meinung gebildet: "Wir wissen noch nicht, welches Optimierungssystem das beste ist. Wir experimentieren noch viel und probieren verschiedene Ideen aus. Ich glaube, dass es in einer Gruppe von Autos einen größeren Einfluss haben wird. Aber wenn man alleine mit dem Abtrieb unterwegs ist, wird es keinen großen Unterschied machen."

Wichtig ist auch das neue Leistungsgewicht der Autos, denn durch die elektrische Energie haben die Autos zwar mehr Pferdestärken, aber die Batterien und der Antrieb treiben das Gewicht der Fahrzeuge in die Höhe. "Wir werden nicht schneller", sagt Rossi. Einer, der das Hybridsystem ausgiebig getestet hat, ist Will Power. Er glaubt, dass die "automatische Rekuperation" keine große Sache für den Fahrer sein wird, was der zweifache Champion "gut" findet.

"Sie spielen noch mit den Regeln und da ist die automatische Rekuperation und Energiefreigabe ein Thema", erklärt Power. "Aber man kann auch das Pedal ziehen. Statt im höchsten Gang in den Drehzahlbegrenzer zu kommen, nutzen wir die Rekuperation. Aber da gibt es noch viel zu tun."

An ein manuelles System für den Hybrid glaubt Power nicht, bei den letzten Tests sei kein Hebel mehr zum Einsatz gekommen. "Das war alles automatisiert", sagt er. "Aber ich denke, sie versuchen noch, den besten Weg zu finden, das System zu nutzen und die beste Rundenzeit herauszuholen. Aber zunächst geht es vor allem um die Haltbarkeit."

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