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IndyCar-Auftakt 2021: Premierensieger nach Massencrash - Grosjean Top 10

Premierensieg für Ganassi-Youngster Alex Palou im Barber Motorsports Park - Massencrash in erster Runde - Romain Grosjean beim Debüt in den Top 10

(Motorsport-Total.com) - Im Barber Motorsports Park in Birmingham (Alabama) ist bei perfekten äußeren Bedingungen der IndyCar-Saisonauftakt 2021 mit einer Massenkarambolage in der ersten Runde und nach 90 Runden mit einem souveränen ersten IndyCar-Sieg für Alex Palou (Ganassi-Honda) über die Bühne gegangen (Fotos: IndyCar-Auftakt 2021 im Barber Motorsports Park)

Titel-Bild zur News: Alex Palou

Erster IndyCar-Sieg für Alex Palou bei seinem ersten Einsatz für Ganassi Zoom

Der Honda Indy Grand Prix von Alabama war für Palou, der im Winter von Dale Coyne Racing zu Chip Ganassi Racing gewechselt hat, das 15. Rennen seiner noch jungen IndyCar-Karriere. In diesem setzte sich der letztjährige Rookie letztlich souverän gegenüber Ex-Champion Will Power (Penske-Chevrolet; 2.) und Titelverteidiger Scott Dixon (Ganassi-Honda; 3.) durch.

"Mit dem besten Team und dem besten Auto ist so etwas möglich", strahlt Palou, dessen erster IndyCar-Sieg bei seinem ersten Rennen als Ganassi-Pilot zustande kam. Damit reiht sich Palou in eine kurze, aber prominente Liste ein. Vor dem 24-jährigen Spanier hatten einzig Michael Andretti (Surfers Paradise 1994) und Dan Wheldon (Homestead 2006) ihr Ganassi-Debüt als Sieger beendet.

Massenkarambolage in erster Runde der Saison

Im Qualifying am Samstag hatte sich Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet) die zweite Pole seiner noch jungen IndyCar-Karriere erfahren. Der Mexikaner führte das Feld in die erste Kurve, aber schon nach wenigen Metern brach das Chaos aus.

Der zweimalige IndyCar-Champion Josef Newgarden drehte sich auf der Kuppe von Kurve 4 und löste damit eine Massenkarambolage aus. Neben Newgardens Auto wurden auch jene von Felix Rosenqvist (McLaren-Chevrolet), Colton Herta und Ryan Hunter-Reay (beide Andretti-Honda) sowie Max Chilton (Carlin-Chevrolet) so stark beschädigt, dass entweder direkt Feierabend war oder bei Reparatur zahlreiche Runden verlorengingen.


IndyCar-Auftakt 2021: Birmingham

Die Highlights vom Auftakt der IndyCar-Serie 2021, dem Honda Indy Grand Prix of Alabama im Barber Motorsports Park! Weitere Formelsport-Videos

"Ich habe das Auto auf der Kuppe einfach verloren, bin auf das Gras gekommen und konnte es nicht mehr halten. Es tut mir leid", so Newgarden. Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet) und James Hinchcliffe (Andretti-Honda) waren ebenfalls in die Massenkollision verwickelt, konnten aber ohne großen Zeitverlust weiterfahren. VeeKay sollte sogar noch in die Top 10 fahren.

Nach längerer Gelbphase im Sinne der Aufräumarbeiten führte O'Ward auch beim ersten Restart, hatte aber mit dem Handling zu kämpfen (Funkspruch: "Dieses Auto ist unfahrbar.") und wurde von Alexander Rossi (Andretti-Honda) unter Druck gesetzt.


Fotostrecke: Die Autos der IndyCar-Saison 2021

Nach knapp 20 Runden kamen O'Ward und Rossi als Erste der Spitzengruppe zum ersten Boxenstopp unter Grün. Sie waren damit auf drei Stopps gepolt. Alex Palou übernahm kampflos die Führung und drückte auf die Tube, bis er in Runde 30 seinen ersten von nur zwei geplanten Stopps einlegte. Kurzzeitig lag Will Power ganz vorn, bevor auch er zum Service kam.

Nachdem das gesamte Feld den ersten Boxenstopp erledigt hatte, führte O'Ward mit rund fünf Sekunden Vorsprung auf Palou, gefolgt von Rossi, Power und Titelverteidiger Scott Dixon. Kurz vor Halbzeit der 90-Runden-Distanz kam O'Ward als Spitzenreiter zum zweiten seiner drei Routinestopps. Somit lag Palou wieder vorn.

Polesetter O'Ward: Drei Stopps und Kontakt mit Borudais

Indes wurde O'Ward auf der Runde nach seinem zweiten Stopp in Kurve 5 leicht von Sebastien Bourdais (Foyt-Chevrolet) gerammt. Der Franzose war nur von P16 ins Rennen gegangen, hatte seinen ersten Stopp aber früh eingelegt und war wie O'Ward auf einer Dreistoppstrategie unterwegs. Beim Zweikampf mitsamt Berührung setzte sich Bourdais für den Moment durch.

Vorne machte Palou wie schon im ersten Stint das Tempo, bis er in der 61. Runde abermals unter Grün seinen zweiten Stopp einlegte. Power folgte eine Runde später. Und so übernahm Bourdais kurzzeitig das Kommando. Noch vor der 70. Runde kam aber auch der Franzose an die Box. Für ihn war es der dritte Stopp. Gleiches gilt für O'Ward, der eine Runde später stoppte.

Die Ausgangslage für die Schlussphase: Alex Palou gut zwei Sekunden vor Will Power, aber der verfolgende Penske-Routinier hatte im Vergleich zum führenden Ganassi-Youngster wesentlich mehr Push-to-Pass-Kontingent gespart. Dieses konnte er in der Schlussphase zwar nach Herzenslust verballern. Einen Weg vorbei an Palou fand er trotzdem nicht.

Polesetter O'Ward reihte sich nach seinem letzten Stopp hinter Palou, Power, Dixon und Marcus Ericsson (Ganassi-Honda), aber vor Bourdais ein. An Ericsson kam er noch vorbei, mehr aber nicht. Palou brachte seinen ersten IndyCar-Sieg mit 0,4 Sekunden vor Power nach Hause. O'Ward wurde "nur" Vierter hinter Dixon.

Ericsson fiel in der absoluten Schlussphase noch auf P8 ab. Vor ihm landeten der von P16 gestartete Bourdais als Fünfter, der in den Startcrash verwickelte VeeKay als Sechster und der von P18 gestartete Graham Rahal (Rahal-Honda) als Siebter.

Romain Grosjean: Top 10 beim IndyCar-Debüt

Die drei prominenten Rookies im IndyCar-Feld 2021 - Romain Grosjean (Coyne-Honda), Scott McLaughlin (Penske-Chevrolet) und Jimmie Johnson (Ganassi-Honda) - erlebten beim Saisonauftakt mehr Höhen als Tiefen.

Romain Grosjean

Romain Grosjean beendete sein erstes IndyCar-Rennen auf Anhieb in den Top 10 Zoom

Grosjean schnitt sowohl im Qualifying als auch im Rennen als Bester in Reihen des Rookie-Trios ab. Im Qualifying am Samstag hatte der langjährige Formel-1-Pilot überrascht, indem er als Siebter den Einzug ins letzte Segment ("Fast Six") nur knapp verpasste. Von P7 gestartet fuhr Grosjean ein souveränes Rennen, das er nach den 90 Runden auf dem zehnten Platz hinter Rossi und damit auf Anhieb in den Top 10 beendete.

Der dreimalige Supercars-Champion McLaughlin hatte sich für P12 qualifiziert. Nach einer ebenso souveränen und fehlerlosen Fahrt wie Grosjean kam er auf P14 ins Ziel. Im Gegensatz zu Grosjean und Johnson war es für McLaughlin das zweite IndyCar-Rennen seiner Karriere. Sein Debüt hatte der Neuseeländer in Vorbereitung auf seine Rookie-Saison bereits beim Saisonfinale 2020 in St. Petersburg (Florida) gegeben.

Jimmie Johnson: Dreher beim IndyCar-Debüt

Harziger als für Grosjean und McLaughlin lief der Saisonauftakt 2021 für Johnson. Von P21 in sein erstes IndyCar-Rennen gegangen kam der siebenmalige NASCAR-Champion durch das Chaos des Massencrashs in der ersten Runde mit einer nur leichten Berührung durch.

In Runde 10 aber war es Johnson, der mit einem Dreher auf der Kuppe von Kurve 12 für die zweite Gelbphase des Rennens sorgte. Im Gegensatz zum Dreher von Newgarden, der in der Startrunde ebenfalls auf einer Kuppe passierte, wurde in Johnsons Dreher kein anderer Fahrer verwickelt. Johnson aber fiel aus der Führungsrunde. Am Ende belegte er mit drei Runden Rückstand den 19. Platz.

Bei der Zeitenjagd im Qualifying am Samstag hatte Johnson im 24-köpfigen Feld einen Fahrer - Dalton Kellett (Foyt-Chevrolet) - hinter sich gelassen. Zwei Startplätze "geschenkt" bekam er aufgrund einer Rückversetzung von Felix Rosenqvist und aufgrund der Tatsache, dass James Hinchcliffe nach Crash gar keine Quali-Runde zustande brachte.

Nach der fast sechsmonatigen Winterpause geht es jetzt zu Beginn der IndyCar-Saison 2021 Schlag auf Schlag. Bereits am kommenden Sonntag (25. April) wird auf dem Stadtkurs in St. Petersburg (Florida) gefahren. Am darauffolgenden Wochenende (1./2. Mai) gibt es gleich zwei Rennen, denn auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth steht der erste Double-Header der Saison auf dem Plan.