Indy 500: Ganassi mit Takuma Sato auch am Freitag Spitze

Sowohl auf eine Runde als auch auf vier zusammenhängende Runden gibt Ganassi-Pilot Takuma Sato am "Fast Friday" in Indianapolis das Tempo vor

(Motorsport-Total.com) - Freitag der Trainingswoche zum Indianapolis 500, das heißt nichts anderes als "Fast Friday". Und dieser traditionell erste Trainingstag, an dem die IndyCars mit dem erhöhten Ladedruck gefahren werden, machte seinem Namen auch in Vorbereitung auf die 107. Auflage des berühmtesten aller Ovalrennens wieder alle Ehre. (Übersicht: Zeitplan, TV-Zeiten, Teilnehmer, Historie zum Indy 500 der IndyCar-Saison 2023)

Titel-Bild zur News: Takuma Sato

Takuma Sato (Ganassi-Honda) führte am "Fast Friday" beide Wertungen an Zoom

Im Vergleich zu den beiden Vortagen - Mittwoch und Donnerstag - als die Turbomotoren von Chevrolet und Honda noch mit dem Ladedruck für das Rennen (1,3 bar) anstatt mit dem Ladedruck für das Qualifying (1,5 bar) betrieben wurden, ging das Tempo am Freitag erwartungsgemäß deutlich nach oben.

Die äußeren Bedingungen waren während der sechsstündigen Trainingssitzung grundsätzlich gut. Allerdings war die Lufttemperatur etwas höher als an den beiden Vortagen, nämlich im Bereich von 25 Grad Celsius. Der Wind blies etwas kräftiger und es gab deutlich mehr Wolken als am Donnerstag. (Fotos: Trainings zum 107. Indy 500)

Die Tagesbestzeit auf eine schnelle Runde gesehen ging auch am "Fast Friday" - in diesem Fall ohne die Unterstützung eines Windschattens - wieder an einen Ganassi-Piloten mit Honda-Triebwerk. Und auch der Bestwert auf vier zusammenhängende Runden gesehen wurde für das Ganassi-Team verbucht.

Takuma Sato führt beide Klassements an

Im gesamten Verlauf der sechs Stunden wurden ausschließlich Qualifying-Simulationen abgespult. Im Unterschied zu den ersten dieser Art, die es bereits am Donnerstag gab, wurde diesmal aber darauf geachtet, tatsächlich vier schnelle Runden am Stück zu drehen. Schließlich ist das das Format, das an beiden Qualifying-Tagen (Samstag und Sonntag) greift.

Und deshalb ist mit Blick auf das Qualifying am Wochenende die Wertung der Vier-Runden-Schnitte vom Freitag die interessanteste. Hier führte Takuma Sato (Ganassi-Honda) mit 233,413 Meilen pro Stunde (375,562 km/h) das Tableau vor Ganassi-Teamkollege Marcus Ericsson sowie Josef Newgarden (Penske-Chevrolet), Will Power (Penske-Chevrolet) und Rinus VeeKay (Carpenter-Chevrolet) an.

Die absolut schnellste Runde des Tages wurde mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 234,753 Meilen pro Stunde (377,718 km/h) ebenfalls von Takuma Sato gefahren. Im Tagesklassement lag Ganassis Teilzeitstarter mit seinem hohen 234er-Wert letztlich vor Marco Andretti (Andretti-Honda), Rinus VeeKay, Marcus Ericsson und Patricio O'Ward (McLaren-Chevrolet). (Ergebnis: Dritter Trainingstag (Fast-Friday) zum 107. Indy 500)

Ganz weit hinten in beiden Klassements fand sich das Rahal-Team wieder, das beim Indy 500 vier Autos einsetzt - drei für die Stammpiloten Graham Rahal, Jack Harvey, Christian Lundgaard und ein zusätzliches Auto für Katherine Legge, die beim Indy 500 zuletzt vor zehn Jahren am Start war. Zu allem Überfluss für das Rahal-Team gab es am Auto von Harvey in den letzten zehn Minuten auch noch Qualmentwicklung.

Chassiswechsel bei Juncos für Callum Ilott

Noch hinter dem Rahal-Quartett am langsamsten war im 34-köpfigen Feld aber auch am Freitag wieder Callum Ilott im seiner eigenen Aussage zufolge "seltsamen" Juncos-Chevrolet mit der Startnummer 77. Und weil das auch nach mehreren Umbauten noch immer nicht diagnostizierte Problem weiterhin besteht, hat man im Juncos-Team nun entschieden, Ilott im nächsten Anlauf mit dem Chassis auf die Strecke zu schicken, das Teamkollege Agustin Canapino beim Indy-500-Vortest im April fuhr.

Callum Ilott

Wird Juncos das andere Chassis für Callum Ilott rechtzeitig fahrbereit haben? Zoom

Alles andere als optimal für Ilott: Dieser Anlauf wird frühestens am Samstag, dem ersten von zwei Qualifying-Tagen, erfolgen. Und sollte das Juncos-Team den Umbau mitsamt Wechsel des Motors und aller anderen Komponenten ins ehemalige Chassis von Canapino nicht bis Samstagnachmittag fertigkriegen, dann würde Ilott sogar erst am Sonntag, dem zweiten Qualifying-Tag, erstmals in dem ihm unbekannten Auto sitzen. In diesem Fall müsste er zwangsläufig im Last-Row-Shootout antreten.

Alles andere als langsam war am Freitag Patricio O'Ward. Für ihn wurde nämlich der Topspeed am Ende einer der beiden langen Geraden notiert. Kurz vor Turn 3 des 2,5-Meien-Ovals wurde der schwarze #5 McLaren-Chevrolet des Mexikaners mit 243,145 Meilen pro Stunde "geblitzt". Das entspricht in Kilometer pro Stunde umgerechnet einem Topspeed von 391,220 km/h!

Zweitägiges Qualifying mit "Bumping" steht an

Nach drei Trainingstagen (ursprünglich waren vier geplant) geht es in Indianapolis nun ins zweitägige Qualifying. Weil in diesem Jahr 34 Autos gemeldet sind, umfasst das Qualifying anders als 2022 mal wieder das berühmt-berüchtigte "Bumping". Das steht genau wie der Kampf um die vorderen Startplätze für Sonntag auf dem Programm.

Am ersten Qualifying-Tag (Samstag) geht es zunächst darum, über vier zusammenhängende Runden schnell genug zu sein, um es in die Top 30 der Tageswertung zu schaffen. In diesen Top 30 sind die Positionen P13 bis P30 bereits endgültig für die Startaufstellung für das Rennen (28. Mai). Die Top 12 und auch die Startplätze 31 bis 33 werden erst am zweiten Qualifying-Tag, dem Sonntag, fest ermittelt.

Am zweiten Qualifying-Tag (Sonntag) geht es in drei Segmenten wieder über jeweils vier zusammenhängende Runden. Zunächst werden die Startplätze P7 bis P12 ausgefahren, anschließend geht es um P31 bis P33, wobei der 34. die Qualifikation für das Rennen verpasst. Und zum Schluss geht es als Höhepunkt des Qualifyings um die Startplätze P1 bis P6. (Übersicht: Zeitplan, TV-Zeiten, Teilnehmer, Historie zum Indy 500 der IndyCar-Saison 2023)

Die aktuelle Wettervorhersage lässt sowohl für Samstag als auch für Sonntag durchgehend Sonnenschein erwarten.

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