• 10.06.2007 06:14

  • von Pete Fink

Hornish Jr. gewinnt Schachkrimi mit Massencrash in Texas

Sam Hornish Jr. gewann vor Tony Kanaan und Danica Patrick - die IndyCars zeigten erst viel Strategie, dann einen Massencrash und am Ende einen Krimi

(Motorsport-Total.com) - Zuerst High-Speed-Schach vom Feinsten, später eine Massenkarambolage, und am Ende ein echtes IndyCar-Herzschlagfinale - das Bombardier Learjet 550k bot am Samstagabend auf dem Texas Motor Speedway von Fort Worth alles, was das Rennsportherz begehrt.

Titel-Bild zur News: Sam Hornish Jr.

Sam Hornish Jr. sicherte sich in Texas seinen ersten Saisonsieg 2007

Sam Hornish Jr., der genauso wie Scott Dixon im Ersatzauto starten musste, übernahm bereits in Runde eins die Führung von Pole-Sitter Scott Sharp, und entpuppte sich in der Folge als der dominierende Mann, hinter dem sich gleich ein ganzer Pulk von Fahrzeugen in einer schachartigen Verfolgungsjagd abwechselten.#w1#

Hornish Jr. von Beginn an wild entschlossen

Marco Andretti

Marco Andretti erlebt 2007 bislang eine Saison zum Vergessen Zoom

Doch der Penske-Pilot zeigte sich von Beginn an hartnäckig entschlossen, in Texas endlich seinen ersten Saisonsieg einzufahren - Hornish Jr. führte die Meute vor den beiden Ganassi-Dallaras von Scott Dixon und Dan Wheldon an, dahinter folgten Tony Kanaan, Danica Patrick, Helio Castroneves und Dario Franchitti.

In Runde 97 von insgesamt 228 gerieten Tomas Scheckter und der in dieser Saison äußerst unglücklich agierende Marco Andretti aneinander, obwohl beide zunächst weiterfahren konnten, verloren sie durch diverse Reparaturstopps viele Runden und spielten so in der weiteren Entscheidung keine Rolle mehr.

Dann war wieder rundenlanges Oval-Schach mit ständig wechselnden Positionen zwei bis sieben an der Tagesordnung. Das Benzinfenster in Texas lag bei etwa 45 Runden, und es wurden zwei Stopps unter Grüner Flagge absolviert, im Rahmen derer Hornish Jr. seine Führung nicht nur behielt, sondern deutlich ausbauen konnte.

Kurz vor Ende eine Massenkarambolage

Scott Dixon Dan Wheldon Ganassi

Eine Massenkarambolage nahm beide Ganassi-Autos aus dem Rennen Zoom

31 Runden vor Ende geschah dann der allseits gefürchtete "Big One": A.J. Foyt IV verlor am Ende der Gegengerade ein Rad und löste dadurch hinter sich ein wahres Chaos aus. Aus der Spitzengruppe traf es mit Castroneves, Wheldon und Dixon gleich drei Autos, sie schlichen mit erheblichen Beschädigungen an die Box. Dazu gesellten sich noch die bereits überrundeten Darren Manning und Ed Carpenter, insgesamt wurden also binnen wenigen Sekunden sechs von zwanzig Autos aus dem Rennen genommen.

Die Position von Hornish Jr. auf der Strecke war vor dem Unfallort, der sich einige Meter hinter ihm ereignete, sein Penske blieb daher ohne jegliche Beschädigung. Tony Kanaan dagegen hatte Riesenglück, er konnte genauso wenig wie die unmittelbar vor ihm fahrenden Castroneves und die beiden Ganassi-Dallara in irgendeiner Form reagieren, doch wie durch ein Wunder fand er einen Weg durch das vor ihm befindliche Chaos. Patrick und Franchitti hingegen lagen noch hinter Kanaan und konnten so rechtzeitig verlangsamen.

Was folgte waren längere Aufräumarbeiten, aber wider Erwarten konnte sich der bislang so überlegene Hornish Jr. nach dem Restart in Runde 206 dieses Mal nicht erneut absetzen, vielmehr entwickelte sich ein Duell zwischen ihm und Kanaan, während Patrick zunächst etwas im Überrundungsverkehr steckenblieb

Finaler Dreikampf in Texas

Danica Patrick

Danica Patrick holte sich mit Rang drei ihre beste IndyCar-Platzierung Zoom

Doch die beiden Führenden bekriegten sich an der Spitze, so konnte Patrick förmlich heranfliegen, und elf Runden vor Ende war sie dran. Die Zuschauer hielt es nun nicht mehr auf den Sitzen, aber Hornish Jr. hielt clever und abgebrüht seine Spitzenposition.

Wann würde der Angriff der AGR-Autos erfolgen? Kanaan scherte links und rechts aus, um verzweifelt irgendwie an dem Penske vorbei zu kommen, doch langsam gingen ihm die Runden aus, denn Hornish Jr. hielt fast stoisch seine untere Linie und verteidigte diese bis aufs Messer.

Die einzige Alternative, die er den beiden Andretti-Boliden ließ, war außen herum, doch dafür waren weder Kanaan, noch Patrick schnell genug. Eingangs der allerletzten Runde saß der Brasilianer dem Penske quasi im Diffusor, aber Hornish Jr. behielt die Nerven und gewann das Bombardier Learjet 550k von Texas mit einer Wagenlänge vor Kanaan und Patrick, die sich am Schluss mit Platz drei zufrieden gab und damit ihr bestes IndyCar-Ergebnis überhaupt einfuhr. Franchitti sicherte sich den vierten Platz vor Panther-Pilot Vitor Meira.

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