Hängt Danicas Zukunft von Scott Dixon ab?

(Motorsport-Total.com) - Gerüchte um die Zukunft von Danica Patrick gibt es viele. Auch am Rande des Iowa-Wochenendes drehten sich einige Gespräche über die Person Patrick, die offenbar zwei konkrete Optionen hat, bei den IndyCars zu bleiben. Eine dieser Möglichkeiten wäre eine Vertragsverlängerung bei Andretti/Green, wo allem Anschein nach in den nächsten Wochen ein konkretes Angebot kommen wird.

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Danica Patrick und die Zukunft: Nach wie vor ist alles offen...

Die zweite Option ist ein Wechsel zu Ganassi, wo ebenfalls bereits Gespräche zwischen Teambesitzer Chip Ganassi und den Patrick-Vertretern IMG stattfanden. Diese Variante hätte den großen Vorteil, dass Patrick auch in ausgewählten NASCAR-Rennen antreten könnte, denn bekanntlich besitzt Ganassi auch eine Sprint-Cup-Mannschaft, in der Juan Pablo Montoya fährt.#w1#

Pro Ganassi kommt dazu: Deren langjähriger Geldgeber ist die US-Handelskette Target und deren weibliche Kundschaft wären eine hervorragende Zielgruppe für die Marketingambitionen der Marke Danica. In diesem Szenario würde Ganassi sein IndyCar-Team auf drei Fahrzeuge erweitern, wovon jedoch nicht alle Beteiligten überzeugt sind.

Dixon und de Ferran?

"Das hat nicht besonders gut funktioniert", merkte der amtierende IndyCar-Champion Scott Dixon gegenüber der 'Sports Illustrated' an, der 2005 bei Ganassi mit Darren Manning und Ryan Briscoe zwei Ganassi-Teamkollegen hatte. "Wenn sie mit der bestehenden Mannschaft drei Autos betreiben wollen, dann weiß ich nicht, wie das funktionieren soll."

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Scott Dixon (li.) wäre kein Fan von Chip Ganassis (re.) Expansionsplänen Zoom

Pikanterweise wird Dixon nachgesagt, sich mit Gil de Ferran sehr gut zu verstehen. Für de Ferran startete Dixon wiederholt in der ALMS und der Brasilianer hat bereits einige Male durchblicken lassen, dass er sich einen IndyCar-Einstieg durchaus vorstellen kann. Technisch dürfte es kaum Probleme geben: De Ferrans Team fährt in der ALMS für Honda-Ableger Acura und unterhält nach wie vor beste Kontakte zu seinem langjährigen Teamchef Roger Penske.

US-Superstar Patrick wiederholte in Iowa unterdessen ihre tiefe Verbundenheit mit den IndyCars: "Ich bin mit diesem Sport aufgewachsen und ich liebe ihn. Aber ich muss wissen, in welche Richtung sich dieser Sport entwickelt, und ob er weiter wachsen wird." Klar, denn selbst wenn es auch dem US-Motorsportgiganten NASCAR derzeit nicht optimal geht, so wären die IndyCars nach Patricks Ansicht "froh, wenn sie die Probleme der NASCAR hätten."

Skepsis bei Roush

Der große Haken an der Geschichte: Ganassi ist in der NASCAR alles andere als ein siegfähiges Top-Team, was die 27-Jährige jedoch als Grundvoraussetzung immer wieder betonte. Anders die Option Hendrick, wo seitens des Kundenteams JR Motorsport bereits Interesse bekundet wurde - oder Roush.

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Jack Roush ist sich sicher:"Wenn es eine Frau schafft, dann Danica" Zoom

Im Ford-Vorzeigeteam gab man sich bedeckt: "Ich kenne sie nicht gut genug, um zu wissen, ob sie wirklich zwei Jahre in der Nationwide-Serie oder bei den Trucks verbringen will", zeigte sich Teambesitzer Jack Roush in Sonoma bezüglich der Vorbereitungsphase skeptisch. "Es hängt davon ab, wie sehr sie es will. Das hier ist nicht einfach. Die Autos sind schwer zu beherrschen und die Konkurrenz sehr groß."

Doch grundsätzlich kann sich auch der Ford-Zampano Danica Patrick in der NASCAR vorstellen: "Mir sind keine Probleme in Bezug auf Danica Patrick bekannt. Wenn es in absehbarer Zeit eine Frau in der NASCAR schaffen kann, dann heißt sie Danica Patrick."

Aber auch bei Ganassi würde man sich über einen hochprominenten Neuzugang freuen: "Danica Patrick ist einer der besten IndyCar-Piloten", sagte Ganassi-Teammanager Mike Hull. "Was mich gerade ziemlich ärgert: Niemand erwähnt, dass sie derzeit sogar der beste US-Pilot in der IndyCar-Serie ist. Ich glaube, dass sie alles hat, was man hier braucht. Können, Willen und den Fokus."

Schlüsselfigur Franchitti?

Bei Ganassi besitzt Patrick noch einen weiteren Fürsprecher: Ihren ehemaligen Andretti/Green-Teamkollegen Dario Franchitti. "Ich kam mit Danica immer gut aus", erklärte der Schotte. "Ich weiß zwar nicht, was sie nächstes Jahr machen wird, aber wenn sie für uns fahren würde, dann hätte ich kein Problem damit."

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AGR-Teamkollegen 2007: Dario Franchitti (li.) und Danica Patrick Zoom

Franchitti könnte in diesem Szenario noch aus einem anderen Grund zu einer wichtigen Figur werden, denn bekanntlich machte der Schotte 2008 bereits seine Erfahrungen mit der NASCAR - bei Ganassi. "Sie hat mich vergangenes Jahr ein paar Mal zu Cup-Rennen besucht, denn sie lebt ja in Phoenix und kam zu den dortigen Rennen."

Auch Franchitti hat mit Patrick ganz offensichtlich über einen NASCAR-Wechsel gesprochen: "Sie ist sich über die positiven und negativen Seiten durchaus im Klaren. Aber ich würde es gerne sehen, wenn sie in der IndyCar-Serie bleiben würde. Es wäre cool, wenn sie wieder meine Teamkollegin werden würde."

Und das Supergirl selbst? Nicht neues in Iowa, denn nach wie vor befindet sich Patrick in einer Findungsphase: "Ich möchte wissen, welche Optionen ich habe. Das ist nach wie vor der Status. Wir sammeln Daten und sehen uns unsere Optionen an - und wer es wirklich ernst meint." Fortsetzung folgt...