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Fall Castroneves: Hornish Jr. als Notlösung?
Die Zukunft von Helio Castroneves ist nach den schweren Vorwürfen der US-Steuerbehörden sehr fraglich - Sam Hornish Jr. als Penske-Inhouse-Lösung?
(Motorsport-Total.com) - Beim Petit-Le-Mans in Road Atlanta gab Helio Castroneves eine sportliche Antwort auf seine derzeitigen heftigen Steuerprobleme, denn an der Seite seines IndyCar-Teamkollegens Ryan Briscoe gewann er in einem Porsche RS Spyder die LMP2-Klasse und wurde Gesamtvierter.

© IRL
Helio Castroneves und Sam Hornish Jr. fuhren vier Jahre lang bei Penske
Sicher Balsam auf die Wunden, die sich der Brasilianer am Freitag vor einem Gericht in Miami holte, als er wie ein Schwerverbrecher in Handschellen und Fußfesseln vorgeführt wurde. Doch die große Frage - jenseits aller durchaus belastenden Indizien - ist auch seine sportliche Zukunft.#w1#
So wurde Castroneves zum Beispiel untersagt, in den kommenden Wochen die USA zu verlassen, was bereits in drei Wochen Konsequenzen hat, wenn die IndyCars ihr Einladungsrennen im australischen Surfers Paradise bestreiten werden.
Nun ist dabei noch längst nicht aller Tage Abend, aber man darf durchaus auf die Idee kommen, dass man auch bei Penske hinter verschlossenen Türen an Alternativen und Szenarios bastelt, denn auch ein Gefängnisaufenthalt für Castroneves kann derzeit nicht ausgeschlossen werden.
Zudem gilt Roger Penske als absoluter Saubermann, der zwar jederzeit loyal zu seinen Mitarbeitern ist. Aber die aktuellen Geschehnisse rund um Castroneves werden dem Image des "Captains" mit Sicherheit nicht genehm sein. Schließlich stammt der Löwenanteil der fraglichen Gelder aus dem Hause Penske.
Hornish will in der NASCAR bleiben

© NASCAR
Sam Hornish Jr. ist in der NASCAR weit weniger erfolgreich als in der IRL Zoom
So liegt als Notlösung ein Name nahe, der just an diesem Wochenende in Talladega die Qualifikation zu seinem ersten Sprint-Cup-Rennen der Saison verpasste, und der zwischen 2004 und 2007 Castroneves Teamkollege war - Sam Hornish Jr. Dieser äußerte sich in Talladega vorsichtig.
"Ich habe dazu nicht viel zu sagen", erklärte Hornish gegenüber 'Autosport.com'. "Das ist sicherlich alles sehr unglücklich und ich denke an ihn, denn er ist schließlich ein Penske-Teammitglied." Aber natürlich sei er, so Hornish weiter, der NASCAR-Abteilung und deren Sponsoren gegenüber verpflichtet.
"Ich plane auch weiterhin hier zu bleiben. Und bei allem anderen müssen wir abwarten, was alles passieren wird." Doch auf zwei Dinge sei in diesem Zusammenhang hingewiesen: Erstens hat Hornish Jr. bei seinem NASCAR-Wechsel die letzte Entscheidung in die Hände von Roger Penske gelegt.
Und zum Zweiten fehlt den IndyCars noch ein starker Amerikaner, denn ein Blick auf die Gesamtwertung 2008 verrät, dass Danica Patrick als Sechste beste US-Teilnehmerin war. Da passt folgendes Zitat ins Bild, das 'ESPN' vom IRL-Vizepräsidenten John Griffin erhielt: "Helio war immer ein wertvoller Fahrer für uns, aber in unserem Regelbuch gibt es auch ein paar Klauseln in Charakterfragen."
Doch zunächst, gilt natürlich die Unschuldsvermutung: "Wir müssen sehen, was alles passieren wird. Wir unterstützen bei der Aufklärung und werden solange in der Annahme agieren, dass er unschuldig ist, bis das Gegenteil bewiesen ist."

