• 31.05.2007 11:47

  • von Harry Miltner

Dixon: "Es wird eine ganz enge Meisterschaft"

Scott Dixon, derzeit Gesamtführender der IndyCar-Serie, bezeichnet seinen Saisonstart als durchschnittlich und glaubt an eine enge Saison

(Motorsport-Total.com) - Scott Dixon führt derzeit die Gesamtwertung in der IndyCar-Serie an. Der Neuseeländer hat diese Saison zwar noch kein Rennen gewonnen, war aber bisher der konstanteste Fahrer. Drei zweite und zwei vierte Plätze bedeuteten die Führung nach den Indy 500. Bisher hat Dixon in der IndyCar-Serie in 67 Starts sechsmal gewonnen und 2003 den Titel geholt. Im Interview spricht er über seine Saisonplanung, kurze und lange Ovale und NASCAR.

Titel-Bild zur News:

Scott Dixon, Führender der IndyCar-Serie, sieht seinen Saisonstart durchschnittlich

Frage: "Scott, ein Drittel der Saison ist vorbei. Natürlich ist es großartig an der Spitze der Gesamtwertung zu stehen. Beschreib es uns aus deiner Sicht."
Scott Dixon: "Meine Saison war bisher durch Konstanz geprägt, wenn man auf die Ergebnisse schaut, auch wenn die Performance ein wenig inkonstant war. Wir haben einige Möglichkeiten ausgelassen, aber immerhin sind wir vorne. Es ist gut für das Team, weil wir Erster und Zweiter sind. Ich denke, alle sind knapp beisammen, Dario (Franchitti), Helio (Castroneves) usw. Es wird eine sehr knappe Geschichte bis zum Ende. Es sind noch einige Rennen zu fahren, aber unser Team schlägt sich sehr gut. Milwaukee und Richmond sind kurze Strecken, die für uns so etwas wie ein Test werden, wie wir auf solchen Pisten aussehen. Zum Glück gibt es davon nicht so viele im Kalender. Also ich denke mein Saisonstart war durchschnittlich."

Frage: "Du hast Milwaukee genannt. Du wurdest dort letztes Jahr Zehnter und hast auf die Probleme auf kurzen Strecken aufmerksam gemacht. Ihr habt vor Mai in Milwaukee getestet. Konntet Ihr da etwas verbessern und wird das ein Vorteil sein?"
Dixon: "Schwer zu sagen. Ich denke das Problem mit diesen Tests ist, dass wir die einzigen waren. (Andretti) Green (Racing) hätte auch fahren sollen, kam aber dann nicht. Natürlich haben wir uns verbessert, sind aber auf kurzen Ovalen immer noch weit von der Spitze weg. Ich denke da an Dan im Vorjahr. Die Kurse sind sicher nicht unsere Stärke, aber ich hoffe, wir können dennoch wertvolle Punkte mitnehmen."

Große Liebe Straßenkurse

Frage: "In zwei Wochen sind wir in Texas. Wie sehen deine Chancen dort aus? Du hattest da ja schon einige zweite Plätze und Target war auf steilen 1.5. Meilen Ovalen immer gut."
Dixon: "Wie du gesagt hast, auf 1.5 Ovalen waren wir immer stark. Dan war in Homestead sehr schnell, in einer eigenen Liga. Ich denke in Kansas hätten wir auch gewonnen, wären da nicht dieses Problem beim Tankstop und die Drive-Through Strafe gewesen. Wir freuen uns alle drauf, denn dort sollten wir wichige Punkte holen können und einen möglichen Rückstand von den kurzen Ovalen wieder wettmachen. Texas ist immer ein tolles Rennen, auch für die Fans. Es macht großen Spaß, auch weil es ein Nachtrennen ist."

Frage: "Danach geht es nach (Watkins) Glen, wo du in den letzten beiden Jahren gewonnen hast. Ist das schon auf deinem Radar oder ist das noch zu weit weg?"
Dixon: "Straßenkurse liebe ich. Von den nächsten vier Rennen sind drei kurze Ovale in Iowa, Richmond und Milwaukee. Das ist unsere Schwachstelle und wir müssen zusehen, dort Punkte zu holen. Gegen Ende der Saison haben wir dann einige Straßenkurse auf die ich mich sehr freue. Watkins Glen ist eine meiner Lieblingsstrecken. Wir können unseren Dallara noch weiter verbesseren, haben in St. Pete schon gut ausgesehen und Helio ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. Er fuhr ein tolles Rennen und wir kamen an ihm nicht vorbei. Wir brauchen auf solchen Strecken vorne noch mehr Grip."

NASCAR immer reizvoll

Frage: "Chip Ganassi hat nun auch ein NASCAR Team und Juan Montoya hat bewiesen, dass ein Wechsel möglich ist. Würde dich so etwas reizen?"
Dixon: "Ich sehe mir alle Rennserien an, die unser Team bestreitet - Grand-Am, IPS, NASCAR oder Busch. Juan ist ein guter Freund von mir und ich freue mich über sein gutes Abschneiden. Manchmal habe ich zu wenig Zeit um alles zu verfolgen, aber es interessiert mich sehr. Dan überlegt in diese Richtung zu wechseln, einige tun das, denn NASCAR ist reizvoll. Mein Vertrag hier geht noch ein paar Jahr und ich möchte mich wirklich völlig auf die IndyCar-Serie konzentrieren."

Frage: "Bist du überrascht, dass Chips erfolgreiche Teams, wie etwa in der Grand Am oder IndyCar-Serie, in NASCAR noch nicht vorne sind?"
Dixon: "Das werden sie sein. Es gab schon Teilerfolge, aber im Moment wird noch einiges erprobt. So wie ich das sehe, braucht es einfach seine Zeit. Ich weiß, dass sie vorankommen und dieses Jahr schon stärker sind. Reed (Sorenson) hatte viel Pech, aber die anderen beiden fahren sehr constant. Ich halte das Team für stark und bin sicher, sie werden es schaffen."

Frage: "Du sagtest Dan wäre interessiert Stock Car zu fahren."
Dixon: "Er hat viel darüber gesprochen. Ich weiß nicht, ob das nun aktuell ist, aber es ist definitiv interessiert."

Erfolge bringen Momentum

Frage: "Du hast im Moment viel Schwung. Ist das Magie oder eine Wissenschaft? Wie bekommt man diesen Schwung?"
Dixon: "Ich denke, wenn man Rennen gewinnt, bekommt man einfach mehr Selbstvertrauen. Das gibt einem einen Schub. Erfolg macht alles aus. Die letzten Jahre war das Team immer erfolgreich und gut drauf, was einen pusht. Wenn man Rennen gewinnt, und zu dominieren beginnt, dann geht das eben leichter."

Frage: "Ist es ein anderes Gejagter zu sein als Jäger?"
Dixon: "Nicht zu seinem so frühen Zeitpunkt in der Saison. Zur Zeit geht es nur darum Rennen zu gewinnen. Wir waren dieses Jahr schon dreimal Zweiter, was nicht annäherend gut genug ist für mich. Ich war manchmal knapp am Sieg dran, nun ist es Zeit ihn zu holen. Wir müssen aggressiver sein."

Emotionen schwer zu beschreiben

Frage: "Wie kannst du einem Fan die Emotionen beschreiben, die man durchlebt, wenn man gut liegt im Gegensatz zu einem schlechten Rennen?"
Dixon: "Die Emotionen sind, besonders auf den Ovalen, bei einem schlechten Rennen ein Jammern darüber, dass das Rennen so lange dauert. Du denkst immer daran nur nicht in die Wand zu fahren. Man ist down und denkt nicht so klar, wie wenn man vorne fährt. Ich war schon in Phasen in denen man praktisch nichts falsch machen kann. Alles fließt, du hast einen guten Wagen, der deinen Tag einfacher macht und du konzentrierst dich nur aufs Fahren."

Frage: "Im letzten Monat drehte sich alles um die Indy 500. Im kommenden Monat habt Ihr vier Rennen in fünf Wochen. Wie stellt man sich da um?"
Dixon: "Es ist schwer. In Indy kommt man in eine gewisse Routine rein, vor allem wenn man dort lebt. Man steht auf, geht zur Strecke und tut seinen Job. Egal ob man in Indy gut oder schlecht war, man muss nun einen neuen Fokus haben. Unser Team war, wie schon gesagt, auf kurzen Ovalen nicht sehr erfolgreich. Daher haben wir uns alle Daten, Setups usw. angesehen, um den Schwachpunkt zu finden. Ich werde wohl einen Tag früher hinfahren um mich ordentlich vorzubereiten."

Voller Rennkalender

Frage: "Bei den Tests in Daytona hast du über die Lücken im IndyCar-Rennkalender gesprochen. Nun kommt eine geballte Ladung an Rennen. Denkst du nun fällt eine Vorentscheidung in der Meisterschaft?"
Dixon: "Möglich. Ich denke man muss immer konstant sein. Wir haben drei Rennen in Serie, dann eine Woche frei und danach wieder vier hintereinander. Der Kalender ist echt hart. Wer nun ein Tief hat, der kann die Meisterschaft vergessen. Die Offiziellen haben einen tollen Job gemacht, den Kalender bis September so kompakt zu gestalten. Es hält die Fans bei der Stange, macht den Fahrern Spaß. Wir freuen uns auf diese Rennen."

Frage: "Du hast deine Frustration zum Ausdruck gebracht, schon öfter diese Saison so knapp am Sieg gescheitert zu sein. Freust du dich nun mehr so constant und damit Gesamtführender zu sein oder ärgerst du dich über die zweiten Plätze?"
Dixon: "Wir sind glücklich. Wir sind auf eins und zwei. Natürlich hätte ich gerne die zweiten Plätze gegen Siege eingetauscht, was uns natürlich noch glücklicher gemacht hätte. Auf einigen Strecken wir uns selbst um den Sieg gebracht, was ärgerlich ist. Aber wenn das die schlechten Tage sind, dann freue ich mich schon auf die guten."

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