• 18.04.2010 03:52

  • von Pete Fink

Die Will-Power-Show von Long Beach

Will Power holte sich am Long-Beach-Samstag in jeder Session eine Bestzeit und natürlich auch eine überzeugende Pole-Position - Sato und Patrick enttäuschen

(Motorsport-Total.com) - "Wir werden am Auto noch arbeiten", hatte Will Power nach seinem fünften Platz im Freitagstraining angekündigt - und Team Penske hielt Wort: Am Samstag war der IndyCar-Tabellenführer und Doppelsieger von Sao Paulo und St. Petersburg in Long Beach nicht zu schlagen. In jeder einzelnen Sitzung, sei es das dritte Freie Training oder die drei Qualifikationssegmente holte der 29-jährige Australier eine Bestzeit. Am Ende stand eine völlig logische und überzeugende Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power (Penske) hatte am Samstag in Long Beach die Sache klar im Griff

"Wir haben das Auto im Moment einfach im Griff", erklärte Power nach seiner dominanten Vorstellung. 1:09.319 Minuten war eine Marke, die kein Konkurrent in Q3, den "Firestone Fast Six", auch nur annähernd in Gefahr bringen konnte. Denn wie bereits vor einer Woche im Barber Motorsports Park hatte der Penske-Pilot genau dann noch einen nagelneuen Satz der weicheren "Reds" zur Verfügung.#w1#

"Das war schon wichtig", analysierte Power. "Wenn du schnell genug bist, dann kannst du dieses Risiko eingehen. Denn auch die schwarzen Reifen sind schnell. Es dauert nur etwas länger, bis sie auf Temperatur sind." Auch die Aufgabe für den Rennsonntag ist klar: "Nun müssen wir die Strategie hinbekommen." Und mit einem Blick auf die Ereignisse von Alabama fügte er hinzu: "Manchmal ist es schwer, die Gelbphasen richtig zu deuten. Aber genau das müssen wir ab sofort in den Rennen machen."


Fotos: IndyCars in Long Beach


Sein härtester Konkurrent ist Freitagsbestzeithalter Ryan Hunter-Reay, der in Long Beach neben Power starten wird. Der Andretti-Pilot lag am Ende in 1:09.751 Minuten um satte 0.432 Sekunden hinter dem Penske-Dallara. "Wir haben das Auto in den vergangenen Tagen konstant verbessert und sind in der Qualifikation keine unnötigen Risiken eingegangen", berichtete Hunter-Reay. "Aber wir waren einfach nicht stark genug, um uns die neuen 'Reds' aufzuheben, wie es Will gemacht hat. Und genau deshalb führt er ja auch in der Meisterschaft."

Ganassi enttäuscht - Sato und Patrick weit hinten

Ganz ähnlich klang Justin Wilson, der für Dreyer and Reinbold als Dritter erneut ein Top-Resultat nach Hause brachte. Der lange Brite lag in 1:09.794 Minuten nur um 0.043 Sekunden hinter Hunter-Reay. "Alles ist okay, das Auto ist richtig gut", erklärte Wilson. "Ich weiß nur nicht, wo ich die vier Zehntel auf Will finden könnte. Es ist eines der besten Autos, die ich in Long Beach jemals hatte. An jedem anderen Tag wären wir wahrscheinlich auf der Pole gestanden."

Ryan Hunter-Reay

Ryan Hunter-Reay (Andretti) startet am Sonntag in Reihe eins Zoom

Neben Polesitter Power kamen auch dessen Penske-Teamkollegen Helio Castroneves (4.) und Ryan Briscoe (5.) in die Top 6, mit Tony Kanaan schaffte diesen Sprung auch ein zweiter Andretti-Pilot. Eine schwere Niederlage erlebte hingegen das Ganassi-Team. Weder Scott Dixon (8.) noch Vorjahressieger Dario Franchitti (12.) schafften den Sprung in Q3 - beide blieben mit recht farblosen Vorstellungen sang- und klanglos in zweiten Segment hängen.

So ging Rang sieben an Alex Tagliani (FAZZT), Neunter wurde Marco Andretti, der in Long Beach weniger gut zurecht kam, wie noch vor Wochenfrist in Alabama. Die Schweizerin Simona de Silvestro verpasste wie in Barber Q2 nur um Haaresbreite und startet am Sonntag als 13. Absolut enttäuschend waren die Vorstellungen von Takuma Sato (19.) und Danica Patrick (20.).

Ob am morgigen Sonntag wirklich 25 IndyCars die 3.17 Kilometer lange Strecke in Angriff nehmen, ist sehr fraglich. Nachdem Milka Duno im dritten Freien Training sagenhafte neun Sekunden langsamer als der Vorletzte war, trat die Venezolanerin in der Qualifikation nicht mehr an. Der Rennstart erfolgt um 22:15 Uhr MESZ.