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  • 27.03.2010 21:49

  • von Pete Fink

Die Will-Power-Show geht weiter: St.Pete-Pole für Penske

Will Power war auch am Samstag in St. Petersburg nicht zu stoppen: Der Penske-Pilot aus Australien holte sich die Pole-Position vor Tony Kanaan

(Motorsport-Total.com) - Will Power ist derzeit der absolut dominierende Mann der IndyCar-Serie. Nicht nur was das Auftaktrennen in Sao Paulo betrifft, sondern vor allem das IndyCar-Wochenende in St. Petersburg. Auch am Samstag fuhr der Australier in Diensten von Roger Penske im 3. Freien Training eine Bestzeit und holte sich im Anschluss folgerichtig die Pole-Position.

Titel-Bild zur News: Will Power

Will Power hat gut lachen: Der Australier dominiert das St.Pete-Wochenende

Damit ist Power auf dem 2,89 Kilometer langen Straßenkurs mit seinen insgesamt 14 Kurven bislang noch ungeschlagen. Eine sagenhafte Vorstellung des 29-Jährigen. "Ich habe die Pole", sagte er nach der Qualifikation lapidar. "Angesichts unserer bisherigen Vorstellung wäre ich auch sehr enttäuscht gewesen, wenn es nicht so gekommen wäre."#w1#


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


Recht hat er, denn mehr gibt es eigentlich zu der blitzsauberen Vorstellung des Penske-Piloten nicht zu sagen. Ein später Konter sicherte ihm am Vormittag die dritte Trainingsbestzeit mit einer Runde von 1:02,121 Minuten. In der Qualifikation fuhr er zunächst locker in die Firestone-Fast-Six, holte dort eine Zeit im Bereich von 1:01,7 Minuten - die bereits für die St. Petersburg-Pole gereicht hätte - und ging dann noch einmal auf Nummer sicher.

Mit 1:01,603 Minuten war Power in seinem letzten Anlauf nicht nur um deutliche 0,277 Sekunden schneller als sein härtester Konkurrent Tony Kanaan (Andretti), sondern pulverisierte gleichzeitig auch den absoluten Pole-Rekord aus der Saison 2007 (Helio Castroneves; 1:01.684 Minuten). Schneller war in der Tampa Bay noch überhaupt kein IndyCar-Pilot.

Kanaan zurück in Startreihe eins

Für Kanaan wiederum bedeutete sein zweiter Startplatz in der Qualifikation das vorläufige Ende einer echten Durststrecke. Speziell im Vorjahr brachte das Andretti-Team am Samstag keinen Fuß auf den Boden. Das ändert sich 2010 offenbar: "Ich stand schon lange nicht mehr in der ersten Reihe", freute sich Kanaan, der in Richmond 2008 zum bisher letzten Mal eine Pole-Position holte.

Tony Kanaan

Tony Kanaan erlebte nach längerer Zeit wieder ein richtig gutes Qualifying Zoom

Bezeichnenderweise war Kanaan in den Firestone-Fast-Six auf den härteren schwarzen Reifen unterwegs. Eine Wahl, die sein Chefstratege und Teamboss Michael Andretti traf. "Ich wollte mit den Reds auf die Strecke, aber Michael sagte 'Nein'. Und du kannst ja schlecht 'Nein' zu deinem Chef sagen." Nun hat der IndyCar-Routinier für den Sonntag nur einen einzigen Wunsch: "Hoffentlich trifft mich keiner von hinten, so wie in Brasilien. Dann werden wir ein gutes Rennen haben."

Am ehesten dazu in der Lage wären Scott Dixon (Ganassi; 1:02.082) und Justin Wilson (Dreyer and Reinbold; 1:02.199), die aus Startreihe zwei in die 100 Runden von St. Petersburg gehen werden. "Wir haben eine Menge Arbeit vor uns", erklärte ein überhaupt nicht zufriedener Neuseeländer. Helio Castroneves (Penske; 1:02.212) und Marco Andretti (1:02.346) belegten Startreihe drei.

Castroneves hat ein Auge auf Power

Der zweifache St. Petersburg-Sieger Castroneves schaffte dabei das Kunststück, Ryan Hunter-Reay (Andretti) in Q2 um winzige 0.0014 Sekunden aus den Fast-Six zu boxen. Ansonsten wären gleich drei Andretti-Dallaras unter den besten sechs IndyCar-Fahrzeugen gestanden.

Will Power

Allein auf weiter Flur: Will Power bestimmte den IndyCar-Samstag klar und deutlich Zoom

"Es ist gut, wieder in der Erfolgsspur zu sein", freute sich Castroneves. "Und natürlich wünsche ich Mr. Power nur das Beste. Auf der anderen Seite müssen wir zusehen, dass er sich nicht zu viele Punkte holen kann. Denn sonst bekommen wir in punkto Meisterschaft ein Problem." Neben Hunter-Reay holte sich IndyCar-Routinier Alex Tagliani mit seinem neuen FAZZT-Team einen hervorragenden achten Startplatz.

Takuma Sato spielte am Samstag nur eine - wenn auch auffällige - Nebenrolle. Im Freien Training leistete sich der Japaner einen wilden Ritt über eine Grünfläche, in der Qualifikation sorgte er mit einem losen Rad an seinem KV-Dallara für eine Rote Flagge. Nur Startplatz elf war die Quittung eines nicht reibungslos verlaufenen St.Petersburg-Tages.

Frühes Aus für Franchitti und Briscoe

Noch schlimmer erwischte es zwei der Big-Boys: Dario Franchitti (Ganassi; 13.) und Ryan Briscoe (Penske; 19.) scheiterten beide bereits in Q1. "Ryan hatte ein paar Probleme", berichtete Franchitti. "Ich habe ihn in Turn 8 eingeholt und er hat mich aufgehalten." Briscoe wiederum war der Ansicht, er habe in der Qualifikation "zu früh" auf die Karte der weicheren Reds gesetzt.

Ryan Briscoe

Oft an der Box: Bei Ryan Briscoe geht in St. Petersburg bisher wenig zusammen Zoom

Simona de Silvestro (HVM) zeigte am Samstag eine gute Vorstellung und qualifizierte sich auf Platz 14. Damit war die Schweizerin erneut die beste der drei IndyCar-Amazonen. Graham Rahal holte bei seinem Saisondebüt für Sarah Fisher Racing einen 16. Startplatz. Danica Patrick brachte erneut kein Bein auf den Boden und landete abgeschlagen auf Rang 21.

In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden in Europa die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Dementsprechend beträgt der Zeitabstand zur US-amerikanischen Ostküste ab Sonntag wieder die normalen sechs Stunden. Da der Honda Grand Prix of St. Petersburg um etwa 15:30 Uhr Ortszeit gestartet wird, beginnen die 100 Runden in der Tampa Bay um kurz nach 21:30 Uhr MESZ.