• 27.03.2010 23:50

  • von Pete Fink

Danica Patrick schimpft über die Straßenkurse

Nur Platz 21 in der Qualifikation: Danica Patrick gibt sich in St. Petersburg zunehmend unzufrieden und schimpft wie ein Rohrspatz über den IRL-Kalender

(Motorsport-Total.com) - Es ist schon bezeichnend: Während Tony Kanaan, Marco Andretti und Ryan Hunter-Reay in der Qualifikation von St. Petersburg geschlossen unter die besten sieben IndyCar-Piloten fuhren, lag die Vierte im Andretti-Bunde als 21. meilenweit zurück. Das Problem: Dabei handelt es sich ausgerechnet um US-Superstar Danica Patrick.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patrick ist mit ihren Leistungen derzeit alles andere als zufrieden

Natürlich gilt die frischgebackene 28-Jährige nicht erst seit ihrem jüngsten NASCAR-Ausflug als absolute Ovalspezialistin, aber so farblos wie an den ersten beiden IndyCar-Wochenenden 2010 zeigte sich Patrick bislang kaum. Da half es auch wenig, wenn sich die Andretti-Pilotin am Samstag etwas verwundert gab.#w1#


Fotos: IndyCars in St. Petersburg


"Es ist schon erstaunlich, wie eng hier alles zugeht", erklärte Patrick. "So weit weg sind meine Zeiten nicht, aber ich stehe in der Startaufstellung ganz weit hinten. Mein Auto ist stärker als es die Zeiten zeigen." Es wird immer deutlicher, dass sie sich vor allem auf den IndyCar-Straßenkursen sehr schwer tut. Daher verwundert ihre klare und abfällige Meinung nicht.

"Ich glaube nicht, dass dies hier der richtige Ort ist, um für die Fans ein aufregendes Rennen zu bieten", schimpfte Patrick in St. Petersburg, die zumindest "wenigstens mehr Rundstrecken" im IndyCar-Kalender sehen würde. Nur: In den USA haben Straßenkurse eine große Tradition, das ist auch ihr bewusst. Mit einem Unterschied.

Forderung nach mehr Ovalrennen

Danica Patrick

Danica Patrick macht in St. Petersburg keinen glücklichen Eindruck... Zoom

"Die Leute reden immer von den guten alten Tagen, aber damals gab es auch unterschiedliche Hersteller. Das gibt es heute nicht mehr. Alles ist gleich und es ist sehr schwer, schneller als ein Anderer zu sein." Sie bezog sich dabei weniger auf ihre eigenen Probleme, sondern auf die Zukunft der IRL. "Wenn uns nicht mehr Leute zusehen, dann gibt es weniger Sponsoren und weniger Autos auf der Strecke."

Eine indirekte Forderung nach mehr Ovalrennen also, die in den vergangenen Jahren immer mehr in den Hintergrund gedrängt wurden. Und ganz offensichtlich hat Patrick nur wenig vom Straßen-Thriller in Sao Paulo mitbekommen, der vor 14 Tagen in Brasilien atemberaubenden Motorsport bot.

Klar ist, dass Patrick bislang nur äußerst selten solch massive Kritik an der IRL von sich gab. Klar ist auch, dass sie auf den IndyCar-Straßenkursen gnadenlos hinterherzufahren scheint, obwohl sich das Andretti-Team nach einem extrem durchwachsenen 2009 wieder auf dem Wege der Besserung befindet.

Und klar ist auch, dass die IRL in ihrem Kalender in den kommenden Jahren genau dorthin gehen wird, wo die IndyCars lukrative Einnahmen erzielen können. Sao Paulo war genau solch ein Ort. Aber was bedeutet das alles für die Zukunft von Danica Patrick? Ein Schelm, wer dabei nicht sofort an die NASCAR denkt...

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