Die IndyCar-Vorschau 2012: Mario Fritzsche

(Motorsport-Total.com) - Platz 1: Will Power
Aller guten Dinge sind drei. Will Power stand in den Jahren 2010 und 2011 zweimal kurz vor dem IndyCar-Titel. Diesmal muss der ganz große Wurf einfach gelingen und die Chancen stehen so gut wie nie. Mit nur noch fünf Ovalen im Kalender dürfte der erwiesene Straßenkurs-Spezialist aus Australien seine Stärken voll ausspielen und für das Penske-Team die erste Meisterschaft seit der Saison 2006 einfahren. Übrigens: A.J. Allmendinger, der in dieser Saison im NASCAR-Team von Roger Penske ins Lenkrad greift, erzählte mir vor drei Wochen in Daytona, dass er es genauso sieht: "Penske hat ein ziemlich gutes IndyCar-Lineup mit drei Fahrern, die jederzeit gewinnen können. In den vergangenen ein, zwei Jahren war sicher Will der schnellste von ihnen. Es ist schade, dass er für Roger noch keinen Titel einfahren konnte. Vielleicht ändert sich das in diesem Jahr."

© Marcus Schareina

Für US-Experte Mario Fritzsche wird James Hinchcliffe zur Überraschung der Saison

Platz 2: Scott Dixon
Den Neuseeländer in Diensten des Ganassi-Teams sehe ich über die gesamte Saison hinweg als den stärksten Gegner von Will Power. Scott Dixon ist sowohl auf einem Straßenkurs als auch im Oval jederzeit für einen Sieg gut. In der ersten Saison mit dem neuen Chassis von Dallara hat Dixon die besten Chancen, sich teamintern gegenüber Dario Franchitti zu behaupten und den Schotten erstmals in der gemeinsamen Ganassi-Zeit in die Schranken zu weisen. Im direkten Duell mit Will Power sehe ich den Neuseeländer aber knapp den Kürzeren ziehen.

Platz 3: Ryan Briscoe
Was für Will Power und Scott Dixon ein Vorteil ist, wird sich für Ryan Briscoe zum Nachteil auswirken. Der zweite Australier in Diensten des Penske-Teams fühlt sich auf den Ovalen wohler als auf Straßenkursen und dürfte daher in der zweiten Saisonhälfte Mühe haben, der Gangart von Power und Dixon zu folgen. Mit der ganzen Routine des Penske-Teams sehe ich Briscoe aber imstande, den Sprung unter die ersten Drei der Gesamtwertung zu schaffen und damit seine bisher beste Platzierung in der IndyCar-Gesamtwertung zu wiederholen.

Platz 4: James Hinchcliffe
Im vergangenen Jahr Rookie of the Year, in diesem Jahr Platz vier. James Hinchcliffe hat meiner Meinung nach das Zeug, die Überraschung der IndyCar-Saison 2012 zu werden. Der Kanadier ließ sein Talent bereits in der vergangenen Saison bei Newman/Haas aufblitzen. In der Premierensaison des neuen Dallara-Chassis ist der Erfahrungsvorsprung der Konkurrenten dahin und der Neuzugang im Andretti-Team hat die große Chance, dank seines Speeds intern rasch die Oberhand zu gewinnen. Marco Andretti und Ryan Hunter-Reay sind gut beraten, sich schon jetzt nach warmen Klamotten umzusehen...

Platz 5: Dario Franchitti
Der Champion der vergangenen drei Jahre wird sich diesmal strecken müssen. Nachdem sich der Ganassi-Pilot in den Jahren 2009 bis 2011 jeweils auf den Ovalen ein entscheidendes Punktepolster herausfahren konnte, ist dieser potenzielle Bonus angesichts des diesjährigen Kalenders dahin. Nichts gegen den Schotten, aber mit dem Wechsel zum Dallara DW12 bricht hoffentlich nicht nur auf Chassis-Ebene eine neue IndyCar-Ära heran. Auch die Titelserie von Franchitti darf meiner Ansicht nach im Sinne der Spannung und Abwechslung zumindest unterbrochen werden. Womöglich belehrt mich der Ganassi-Pilot (wieder einmal) eines Besseren und setzt sich erneut die Krone auf. Wenigstens wäre ich in diesem Fall nicht der einzige, der mit seinem Tipp danebenliegt, wie ich seit dem Interview mit A.J. Allmendinger in Daytona weiß.

b#Platz 6: Rubens Barrichello
Platz 7: Helio Castroneves
Platz 8: Ryan Hunter-Reay
Platz 9: Marco Andretti
Platz 10: Graham Rahal#b