Die IndyCar-Vorschau 2012: Gerald Dirnbeck

'Motorsport-Total.com'-Redakteur Gerald Dirnbeck glaubt, dass der IndyCar-Titel in diesem Jahr nur über Will Power gehen wird

(Motorsport-Total.com) - Platz 1: Will Power
Will Power war in den vergangenen beiden Jahren klar der schnellste Mann der IndyCar-Serie. Doch um den Titel zu gewinnen, muss man auf Rundkursen, Stadtkursen, Flugplätzen und in Ovalen stark sein. Und genau Letzteres vermasselte dem Australier zweimal den Titel. Es dauert eine Zeit, bis man die Geheimnisse der Steilkurven herausgefunden hat. Die Erfolge in Texas - auch wenn dort die Startreihenfolge ausgelost wurde - zeigen, dass es Power kann. Wenn er es in diesem Jahr schafft, in den fünf Ovalen konstant in die Top 10 zu fahren, dann kann er die nötigen Punkte sammeln, die ihm 2010 und 2011 unter dem Strich gefehlt haben. Ich glaube, Will kann es in diesem Jahr umsetzen und endlich den großen Erfolg feiern.

Titel-Bild zur News: Gerald Dirnbeck

Unser MotoGP-Experte Gerald Dirnbeck ist seit Jahren bekennender IndyCar-Fan

Platz 2: Dario Franchitti
Dario Franchitti ist derzeit sicherlich der kompletteste Fahrer im Feld. Mit dem Schotten muss man in jedem Rennen rechnen und er zählt immer zu den Sieganwärtern. Trotz der neuen Motoren scheinen Chevrolet und Honda gleichauf zu sein. Bei Regeländerungen, so wie in diesem Jahr zusätzlich noch das neue Dallara-Chassis zum Einsatz kommt, profitieren in der Regel die etablierten Spitzenteams, also Penske und Ganassi. Mit all seiner Erfahrung wird Franchitti die Ganassi-Mannschaft auch diesmal an die Spitze bringen. Mich beschäftigt auch die Frage, ob der 38-Jährige nach drei Titeln in Folge und dem Verlust seines Freundes Dan Wheldon weiterhin das letzte Risiko eingehen wird, das nötig ist, um erneut die Konkurrenz zu schlagen.

Platz 3: Scott Dixon
Scott Dixon ist auf jeder Art von Kurs schnell und mit ihm ist genau wie mit seinem Ganassi-Teamkollegen Franchitti immer zu rechnen. Auch wenn der Neuseeländer in den vergangenen drei Jahren einige Siege feiern konnte, wird es ihn wurmen, immer im knapp von Franchitti geschlagen worden zu sein und im Schatten des Schotten zu stehen - schließlich geht Dixon bereits in seine elfte Saison mit Chip Ganassi. Der Schlüssel in den kommenden 16 Rennen besteht wieder in der Konstanz. In den letzten beiden Jahren hatte Dixon (aus unterschiedlichen Gründen) vereinzelt schlechte Ergebnisse. Über die Saison gesehen wird auch diesmal Franchitti die Nase vor Dixon haben.

Platz 4: Tony Kanaan
Tony Kanaan geht in seine zweite Saison mit KV-Racing. Im Unterschied zum Vorjahr, als der Deal in letzter Sekunde eingefädelt wurde, stehen die Vorzeichen diesmal besser, denn der Brasilianer konnte sich über den Winter vernünftig vorbereiten. Nach acht Jahren und einem Meistertitel für Michael Andretti fehlt Kanaan noch der erste Sieg für KV-Racing. Auch das Team rund um Kevin Kalkhoven und Jimmy Vasser läuft noch seinem ersten Triumph in der IndyCar-Serie nach. Zudem hat Kanaan jetzt seinen Kumpel Rubens Barrichello als Teamkollegen. Beide werden für eine gute Stimmung sorgen, KV-Racing nach vorne bringen und Ganassi und Penske gelegentlich ärgern können.

Platz 5: Ryan Hunter-Reay
Ryan Hunter-Reay zählt für mich zu den oft unterschätzten Fahrern in der IndyCar-Serie, obwohl er schon einige Erfolge feiern konnte. 2008, 2009 und 2010 gewann der Texaner je ein Rennen und stand einige Male auf dem Podium. Dazu erinnere ich mich an den dominanten Sieg in Milwaukee 2004 zurück. Damals führte Hunter-Reay bei den ChampCars alle 250 Runden auf dem berühmten Kurs an. In den letzten beiden Jahren holte der 31-Jährige einige konstante Top-10-Ergebnisse für Andretti. Speziell im vergangenen Spätsommer und Herbst war Hunter-Reay - mit Ausnahme von Motegi - konstant auf Topplatzierungen hinter den Spitzenteams zu finden. Wenn er diesen Schwung in die neue Saison mitnehmen kann, wird mit ihm zu rechnen sein.

b#Platz 6: Ryan Briscoe
Platz 7: Rubens Barrichello
Platz 8: Helio Castroneves
Platz 9: Marco Andretti
Platz 10: Graham Rahal#b