• 24.05.2010 02:17

  • von Pete Fink

Danica Patrick von Pfeifkonzert geschockt

Kaum zu glauben, aber wahr: Publikumsliebling Danica Patrick wurde in Indianapolis ausgepfiffen und war danach schockiert - Team mit Verständnis

(Motorsport-Total.com) - Wer in den vergangenen Jahren im Merchandise-Bereich der IndyCars herum spazierte, der bekam ganz schnell einen guten Eindruck davon, wer der absolute Publikumsliebling ist: Vor keinem Truck befanden sich in schöner regelmäßig so viele Fans, wie vor den Devotionalien von Danica Patrick. Die 28-Jährige ist ganz klar der Superstar im US-Motorsport, dem vielleicht alleine NASCAR-Ikone Dale Earnhardt Jr. das Wasser reichen kann.

Titel-Bild zur News: Danica Patrick

Danica Patricks gute Laune war am Pole-Day von Indianapolis verflogen

Doch diese immense Beliebtheit bei alt und jung hat am Samstag in Indianapolis erste Kratzer bekommen. Nachdem Patrick für ihre farblose Vorstellung mit Startplatz 23 öffentlich ihr Team in die Verantwortung zog und sich selbst ausdrücklich ausnahm ("Das ist nicht mein Fehler"), wurde sie von den vielen Zuschauern gnadenlos ausgepfiffen.#w1#


Fotos: Indy 500, Qualifikation


"Es war schrecklich", lautete Patricks Analyse über ihre vier fliegenden Runden, die auf dem Indianapolis-Lautsprechersystem direkt übertragen wurde. "In den letzten zwei Runden konnte ich kein Vollgas mehr geben und in den ersten beiden Runden hatte ich Todesängste, als ich Vollgas gegeben habe."

"Das Auto ist schnell, keine Frage. Es ist die Balance, die so schlecht ist. Ich bin extrem enttäuscht, denn so schlecht war ich hier noch nie. Ich war in der Qualifikation noch nie außerhalb der Top 10. Es ist nicht mein Fehler, das Auto war einfach nicht gut." Dann folgten die massiven Buhrufe, was Patrick sichtlich schockte.

In der Sache hat Patrick recht, aber im Stil?

Danica Patrick

Harte Kritik an Team und Auto: Danica Patrick moniert starkes Übersteuern Zoom

"Ich habe doch nur gesagt, dass es nicht an mir liegt und die Leute pfeifen mich aus", sagte die Andretti-Pilotin später am Abend. "Das haut mich einfach um. Ich weiß nicht, vielleicht haben mich viele auch vorher ausgebuht. Aber ich nehme doch an, dass darunter auch Leute waren, die mich früher angefeuert haben. Ich bin kein anderer Fahrer, als ich vor fünf Jahren war."

Zu Patricks Ehrenrettung sei angemerkt, dass alle fünf Andretti-Dallara im Qualifikationstrimm mit starkem Übersteuern zu kämpfen hatten. Auf diese Art und Weise zerstörte Kanaan am Samstag und Sonntag gleich zwei Autos. Marco Andretti (16.) und Ryan Hunter-Reay (17.) berichteten nach ihrem Quali-Run ganz ähnliches.

"Wir mussten das Auto so extrem abstimmen, dass ich wirklich Angst bekam", so Hunter-Reay. "Es war eine wirklich radikale Angelegenheit. Ich bin froh, dass ich das hinter mir habe." Marco Andretti formulierte es folgendermaßen: "Wir haben derzeit kein Quali-Auto. Wir haben ein Rennauto und das ist mir lieber."

Sogar Andretti-Renndirektor Tom Andersen gab Patrick recht: "Wir haben es nicht geschafft, für Danica ein stabiles Auto abzustimmen. Es ist ein mechanisches Problem und das nervt sie. Wir müssen das einstecken, aber es trifft uns auch nicht unerwartet. Wir müssen das Problem lösen." Es bleibt aber die Stilfrage, warum Patrick als einzige Pilotin ihr Team so direkt und in aller Öffentlichkeit anprangerte.