Castroneves' Punkte und Kanaans Fluch

Die Routiniers Helio Castroneves und Tony Kanaan freuten sich über ihre Podestplätze in St. Petersburg, waren aber nicht restlos glücklich

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich müssten die IndyCar-Altstars Helio Castroneves und Tony Kanaan todunglücklich sein, denn der erst 19-jährige Debütant Graham Rahal stahl ihnen beim gestrigen Chaosrennen in St. Petersburg gewaltig die Show. Aber im Trubel um Rahal freuten sich auch die beiden durchaus über ihre Podestplätze.

Titel-Bild zur News: Tony Kanaan

Tony Kanaan führte in St. Petersburg nur bis zu seinem ersten Boxenstopp

Castroneves stand nach Rennende ein bisschen bedröppelt da, als Rahal in der Victory-Lane umjubelt wurde, schließlich hatte ihn der Newman/Haas/Lanigan-Pilot zuvor nach dem letzten Restart ziemlich alt aussehen lassen. Trotzdem freute er sich mit dem jüngsten IndyCar-Sieger aller Zeiten: "Ich erinnere mich noch an meinen ersten Sieg, das war ein großartiger Moment. Er sollte heute richtig feiern, denn er verdient es", gratulierte der Penske-Star.#w1#

"Es war knapp", so Castroneves. "Das Penske-Team hat alles gegeben, um mir ein gutes Auto hinzustellen, aber in den langsamen Kurven hatte ich starkes Untersteuern. Daher hatte ich keine Chance. Aber ich bin trotzdem glücklich, denn wir haben bewiesen, dass die starken Fahrer und Teams am Ende immer vorne dabei sind. Ich sehe das positiv - der zweite Platz ist nicht schlecht. Natürlich hätte ich lieber gewonnen, aber für die Meisterschaft sind das wertvolle Punkte."

In der Gesamtwertung liegt er nun mit 72 Punkten an erster Stelle; Landsmann Kanaan ist mit 59 Zählern hinter Scott Dixon Dritter. Kanaan war von der Pole-Position aus ins Rennen gegangen, aber mit dem ersten Sieg in den Straßen von St. Petersburg klappte es wieder nicht: "Es kommt mir vor wie ein Fluch, denn ich stehe hier jedes Mal auf dem Podium, aber nie in der Mitte", seufzte der sympathische Brasilianer vom Andretti/Green-Team.

Die Siegchancen verlor er durch einen frühen ersten Boxenstopp während der ersten Safety-Car-Phase, aber: "Es hat Spaß gemacht. Wir hatten jedes mögliche Wetter und jede mögliche Strategie", sagte Kanaan. "Wir haben uns heute für eine andere Strategie entschieden, was leider nicht aufgegangen ist. Aber wir gewinnen und verlieren als Team, alle gemeinsam. Der dritte Platz ist nicht schlecht, speziell nach dem letzten Wochenende. Punkte, Punkte, Punkte!"