• 20.05.2008 12:41

  • von Pete Fink

Bobby Rahal: "Es gibt zu viele dumme Fahrer"

Bobby Rahal lässt kein gutes Haar an einigen IndyCar-Piloten, und erwartet am Rennsonntag mindestens zwei ehemalige ChampCar-Teams ganz weit vorne

(Motorsport-Total.com) - 1986 war das Jahr, in dem Bobby Rahal die US-amerikanische Formelszene dominierte. Der damals 33-Jährige sicherte sich nicht nur den ersten seiner insgesamt drei CART-Titel, sondern machte sich auch unsterblich, als er die 500 Meilen von Indianapolis gewann.

Titel-Bild zur News: Bobby Rahal

Bobby Rahal ist 2008 in Indianapolis nicht nur Teamchef, sondern auch Vater

Heute ist Rahal zusammen mit US-Late-Show-Guru David Letterman der Mitbesitzer von Rahal Letterman Racing, und gewann in dieser Rolle das Indy 500 ein zweites Mal, als Polesetter Buddy Rice im Jahr 2004 in einem Regen verkürzten Rennen die Oberhand behielt.#w1#

Ein Jahr später saß Shooting-Star Danica Patrick in einem Rahal-Letterman-Boliden, als die damals 23-Jährige die erste weibliche Pilotin war, die in Indianapolis eine Führungsrunde erzielte - und später um ein Haar sogar das Rennen gewann.

In der Saison 2008 scheint Bobby Rahal etwas gespalten zu sein, denn obwohl er mit Alex Lloyd und Ryan Hunter-Reay zwei RLR-Dallara im Feld weiß, ist er natürlich auch sehr an der Indy-Premiere seines Sohnes Graham interessiert, der neben Justin Wilson das zweite Newman-Haas-Fahrzeug steuert.

Es ist kein Geheimnis, dass Rahal Sr. nicht unbedingt ein Anhänger des nach wie vor gefährlichen Ovalsports ist, weswegen er den Sohnemann auch zunächst bei den ChampCars parkte, anstatt ihm ein Cockpit in seinem eigenen IndyCar-Team zu besorgen.

Newman/Haas und KV sind dran

Graham und Bobby Rahal

Graham und Bobby Rahal - wie gut ist Newman/Haas aufgestellt? Zoom

"Ovale selbst stören mich überhaupt nicht", stellte Rahal nun gegenüber dem 'IndyStar' richtig. "Ich mag nur nicht die Art, wie darauf gefahren wird. Einer macht einen Fehler und das halbe Feld wird aus dem Rennen genommen. Das ist nicht gut, denn diese Autos sind keine StockCars."

Darin sei auch der große Unterschied zu seinen aktiven Zeiten zu sehen. "Wir waren damals in Michigan, Fontana oder hier sogar noch schneller unterwegs. Die Geschwindigkeit ist nicht das Problem, aber nun haben wir einige richtig dumme Fahrer im Feld, die scheinbar glauben, dass das alles kein Problem ist."

Natürlich verzichtete Rahal auf die Nennung von konkreten Namen, aber man kann wohl davon ausgehen, dass er seinen Sohn Graham nicht auf dieser Liste sieht. Generell glaubt er, dass einige ehemalige ChampCar-Piloten am kommenden Sonntag für eine Überraschung sorgen können.

"Ein paar Jungs werden im Rennen stark auftrumpfen", prognostiziert der 55-Jährige. "Vielleicht waren sie in der Qualifikation nicht ganz dran, aber im Rennen geht es nur um Balance, Konstanz, gute Stopps, Rennintelligenz und eine gute Strategie. Und ein paar Jungs sind darin so gut wie alle anderen."

Dabei hat er vor allem zwei ehemalige ChampCar-Teams auf der Rechnung: Newman-Haas und KV Racing. "Die guten ChampCar-Teams sind meiner Meinung nach schon verdammt nah an der Spitze, und am Renntag kann alles wieder ganz anders aussehen."