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  • 19.04.2010 02:34

  • von Pete Fink

Andretti: Das Ende der langen Durststrecke?

Ryan Hunter-Reay sorgte für den ersten Andretti-Sieg seit Juni 2008 - die teaminterne Chemie stimmt wieder, nur Danica Patrick hat keinen Spaß

(Motorsport-Total.com) - Bei Andretti Autosport herrscht wieder Hochstimmung. Ein Hauptgrund dafür war natürlich der erste IndyCar-Sieg seit Richmond im Juni 2008, den Ryan Hunter-Reay am Sonntagabend in Long Beach herausfuhr. "Ich hatte noch nie soviel Spaß in einem Rennauto, denn die Balance war einfach super", begründete der 29-Jährige seinen überzeugenden Erfolg.

Titel-Bild zur News: Ryan Hunter-Reay

Siegerfaust: Ryan Hunter-Reay sorgt bei Andretti für Hochstimmung

Der kam übrigens an einem historischen Ort zustande. "Ich habe hier 1986 mein erstes Rennen als Fahrer gewonnen und nun siege ich hier zum ersten Mal als Teambesitzer", freute sich Michael Andretti, der im Winter die alleinige Kontrolle der ehemaligen Andretti/Green-Mannschaft übernommen hatte.#w1#

Kein Zweifel: Nach einer unterirdischen Saison 2009 liegt das Andretti-Team wieder voll auf Kurs. Bereits in Sao Paulo machte Hunter-Reay mit Platz zwei von sich reden, nun folgte der Sieg. Vor einer Woche im Barber Motorsports Park verhinderte nur ein wenig Pech einen Erfolg von Marco Andretti, der in Long Beach allerdings blass blieb, und nicht in die Top 10 fahren konnte.

Ein Punkt, der diesen Aufschwung mitbegründet, ist die wieder gute interne Chemie. Zu den Zeiten, als Tony Kanaan und sein Kumpel Dario Franchitti zusammen mit Bryan Herta teamintern das Sagen hatten, war Andretti/Green die Nummer eins in der IRL. Nach Franchittis Abgang Ende 2007 begann der Abstieg, der nun möglicherweise überwunden wurde.


Fotos: IndyCars in Long Beach


"Dieser Sieg war unglaublich wichtig", freute sich IndyCar-Routinier Kanaan für seinen neuen Teamkollegen. "Er fährt ein ganz ähnliches Setup wie ich. Dieser Junge ist richtig schnell, er verdient diesen Erfolg." Solche Aussagen unterstreichen, dass sich bei Andretti Autosport wieder so etwas wie ein Teamgeist breit macht. So war es wohl kein Zufall, dass einer der ersten Gratulanten Hunter-Reays in der Victory Lane von Long Beach Marco Andretti war.

Lediglich Danica Patrick enttäuschte in Kalifornien erneut. "Ich lüge nicht, wenn ich sage, dass ich bisher überhaupt keinen Spaß hatte", gestand der US-Superstar, der wieder nur auf Platz 16 ins Ziel kam. "Vielleicht pushe ich zuviel oder vielleicht machen wir die richtigen Dinge aber zur falschen Zeit", lautete ihre Fehleranalyse. Patricks Hoffnung liegt nun vor allem auf den anstehenden Ovalen. "Darauf freue ich mich wirklich."