• 06.01.2011 22:22

  • von Pete Fink

2011: Wie FAZZT wird Tagliani sein?

Happy Birthday FAZZT: Vor genau einem Jahr feierte das schnelle neue IndyCar-Team sein Streckendebüt - Tagliani: 2011 soll noch besser werden

(Motorsport-Total.com) - Als vor genau einem Jahr der FAZZT-Dallara mit der Startnummer 77 sein Streckendebüt bei einem Shakedown in Homestead feierte, wollte wohl niemand im Team so recht an das glauben, was danach folgen sollte. Aus dem Stand fuhr Alex Tagliani zum IndyCar-Saisonauftakt in Sao Paulo in Startreihe eins, in St. Petersburg und dem Barber Motorsports Park folgten zwei Top-10-Resultate.

Titel-Bild zur News: Alex Tagliani

Alex Tagliani und das FAZZT-Team meisterten 2010 alle Kurven...

Das nagelneue Team um Tagliani, den kanadischen Geschäftsmann Andre Azzi, Jim Freudenberg (Ex-Kelley-Racing) und US-Schauspieler Jason Priestley (Rubicon Sports Agency) hatte seinen Stempel gesetzt und die IndyCar-Szene positiv überrascht. Erst im November 2009 hatte die FAZZT-Mannschaft die Restbestände vom stillgelegten Marty-Roth-Team aufgekauft und einen Shop bezogen, "in dem nur ein Epoxit-Belag vorzufinden war", wie sich Tagliani erinnert.

Ein einziger Monat intensivster Vorbereitung genügte dem neuen Teammanager Rob Edwards, um das Auto für Brasilien fit zu machen. "Im Prinzip wollten wir uns nur nicht blamieren", weiß der 38-jährige IndyCar-Routinier. "Aber gleichzeitig hatten wir auch das Gefühl, dass wir ein starkes Team sein würden. Alle hatten die gleichen Vorraussetzungen, denn keiner war zuvor auf dieser Strecke."

Es war ein höchst erfolgreicher Sao-Paulo-Blindflug. Auch wenn das Rennen nach einem Crash mit Dan Wheldon frühzeitig beendet war, wusste die FAZZT-Crew, das man ein schnelles Rundkurssetup gefunden hatte. "Wir waren in Brasilien ziemlich gut, daher schlug ich vor, das gleiche Setup auch in St. Pete zu verwenden." Diese Strategie funktionierte: Tagliani qualifizierte die 77 als Siebter und landete am Ende auf Rang sechs.

Schnell, aber zu wenig Geduld

Alex Tagliani

Mid-Ohio war mit Platz vier der Saisonhöhepunkt für Alex Tagliani Zoom

Ein Bombenauftakt für die Newcomer. "Doch dann wurden wir zu gierig. Wir wollten mehr und das war wahrscheinlich ein wenig zu viel." Tagliani bezeichnet diese Stimmung gerne als "Hopp oder Top-Situation an jedem einzelnen Rennwochenende." Denn eines kristallisierte sich zunehmend heraus: Auch auf den Ovalen war das Auto richtig schnell. Beim Indy 500 galt die 77 sogar als Geheimtipp für eine Pole-Position und landete am Ende auf Startplatz fünf.

"Wir haben uns sehr oft in den Firestone-Top-Six qualifiziert. Zwei Penske, zwei Ganassi und wir. Das hat schon einigen Leuten die Augen geöffnet und wir hatten auch allen Grund, stolz auf uns zu sein." Leider konnten die reinen Resultate nicht dieses Niveau erreichen. Platz vier in Mid-Ohio blieb das beste Saisonergebnis, ein durchaus verdientes IndyCar-Podium wollte in der Debütsaison nicht klappen. "Nach den guten Resultaten von Brasilien, St. Pete und Indianapolis waren wir wohl nicht geduldig genug. Wir wollten den Sieg, wir wollten auf das Podium."

So landete Tagliani, der seit der Saison 2000 in den US-amerikanischen Topserien aktiv ist, am Ende auf Gesamtrang 13. "Viele Kleinigkeiten haben verhindert, dass wir unter die besten Acht fahren." Was gleichbedeutend damit gewesen wäre, dass FAZZT in der Debütsaison Best-of-the-Rest hinter den großen Drei Ganassi, Penske und Andretti gewesen wäre. Der Speed dazu war zweifelsohne vorhanden.

Zweites Auto vorstellbar

Alex Tagliani

Alex Tagliani hat allen Grund, mit Optimismus in die neue Saison zu gehen Zoom

"2010 wollten wir ein Statement abgeben und das ist uns gelungen. Wir waren von Beginn an bei der Musik und wir haben viel gelernt." Nun geht die Mannschaft in seine zweite Saison, die - zumindest sprichwörtlich - immer schwieriger als das Debütjahr ist. Was sind die Ziele? "Wir werden uns auf die Meisterschaft konzentrieren und versuchen, das Maximum an Punkten herauszuholen. Siege werden irgendwann kommen, denn wir haben das Material dazu. Wir brauchen nur ein wenig Geduld."

Nach dem Motto: Fehler vermeiden, Gelegenheiten ausnützen. "Ich erwarte, dass wir von Anfang an schnell sein werden. Es ist nicht unrealistisch, dieselben oder noch bessere Resultate holen zu können." Dazu trägt auch die teaminterne Stabilität bei, denn natürlich ist Tagliani für die Saison 2011 gesetzt.

Offen ist noch, ob es 2011 einen zweiten FAZZT-Dallara geben wird. Im Dezember testete Ho-Pin-Tung in Sebring. Dessen chinesische Herkunft lockt unter anderem Hauptsponsor Bouwers & Wilkins, einem Audiosystemhersteller, der sicherlich nichts gegen ein Auftreten auf dem chinesischen Markt haben dürfte.

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