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  • 05.10.2014 05:51

  • von Roman Wittemeier

Petit Le Mans: Rennsieg an Taylor, Titel an Action Express

Taylor/Taylor/Angelelli gewinnen das Petit Le Mans auf der Road Atlanta vor den USCC-Champions Fittipaldi/Barbosa - Falken-Porsche in GTLM-Klasse vorn

(Motorsport-Total.com) - Die Debütsaison der neuen United-SportsCar-Championship (USCC) ist beendet. Die ersten Titelträger in der Prototypen-Klasse heißen Christian Fittipaldi und Joao Barbosa, denen zum Abschluss beim Petit Le Mans ein zweiter Rang mehr als genügte, um die Spitze im Gesamtklassement zu verteidigen. Den Rennsieg beim Klassiker über zehn Stunden auf der berühmten Road Atlanta sicherten sich die Taylor-Brüder Jordan und Ricky gemeinsam mit Max Angelelli im Corvette-DP von Wayne Taylor.

Titel-Bild zur News: Jordan Taylor Ricky Max Angelelli

Jordan und Ricky Taylor sowie Sebastien Bourdais siegten auf der Road Atlanta Zoom

Die baugleichen Fahrzeuge der beiden Topmannschaften bestimmten ein teils wegen Zwischenfällen zerfahrenes Rennen in Georgia. In den ersten Stunden führte das Taylor-Auto, später übernahm Christian Fittipaldi mit dem Corvette-DP von Action Express die Spitze, gab sie aber rund 90 Minuten vor dem Ende wieder ab. Jordan Taylor setzte sich um rund eine halbe Minute ab. Doch eine Gelbphase in der Schlussphase brachte die beiden Topautos wieder zusammen.

Im finalen Sprint über sechs Minuten ließ Taylor seinem Konkurrenten keine Chance und setzte sich bis zum Zielstrich im dichten Verkehr um elf Sekunden ab. Für Jordan und Ricky Taylor war der Triumph beim Petit Le Mans der zweite Saisonsieg. "Wir waren in der Nacht ziemlich schnell und hatten ein gutes Polster, aber dann kamen die gelben Flaggen", berichtet Jordan Taylor über die Schlussphase. "Unser Auto war aber dermaßen gut, dass ich nach dem Restart die Spitze locker verteidigen und den Sieg ins Ziel bringen konnte."

Der Jubel bei der Action-Express-Mannschaft war nach der Zieldurchfahrt nicht weniger laut. Man holte den Teamtitel und die Fahrermeisterschaft für Joao Barbosa und Christian Fittipaldi, die auf der Road Atlanta von Ex-Formel-1-Pilot Sebastien Bourdais unterstützt wurden. "Eine große Ehre für uns. Wir haben alle Titel abgeräumt, die es zu holen gab. Darauf dürfen wir wirklich stolz sein", sagt Barbosa. "Wir haben in diesem Jahr jedes Rennen bis zum Ende bestritten - eine großartige Leistung vom gesamten Team."

GTLM-Klasse: Kleinholz am Ende der Boxengasse

Hinter den beiden Topmannschaften kamen die Austin-Sieger Pruett/Rojas/Dixon (Ganassi) ins Ziel, dahinter rangierte überraschend der DeltaWing. Katherine Legge, Andy Meyrick und Gabby Chaves brachten die Rennrakete trotz des Ausfalls der ersten beiden Gänge auf Platz vier über die Linie. So gut war der DeltaWing zuvor noch nie platziert gewesen. Der Ligier-Honda von Oak schied nach einer Kollision mit dem DeltaWing zu Rennmitte aus. In der LMPC-Klasse siegte der Deutsche Mirco Schultis gemeinsam mit Renger van der Zande und Alex Popow.

In der GTLM-Klasse feierte die Mannschaft von Falken-Porsche einen weiteren Erfolg. Wolf Henzler, Bryan Sellers und Marco Holzer brachten den neuen 911 RSR mit nicht einmal einer Sekunde Vorsprung auf den Werks-Porsche von Christensen/Long/Bamber/Pilet über die Ziellinie. Für Falken war es der zweite Sieg in Folge auf der Road Atlanta. "Unser Auto wurde im Rennverlauf immer besser", so Henzler. "Wir haben zuvor zweimal hier getestet. Das hat sich eindeutig ausgezahlt."

Der Doppelerfolg für Porsche kam auch aufgrund des Pechs anderer Teams zustande. In der Frühphase hatten Pierre Kaffer und seine Risi-Kollegen Giancarlo Fisichella und Olivier Beretta beste Aussichten. Ein kurioses Ende eines Boxenstopps machte die Siegträume jedoch nach 94 Runden zunichte. Beim Stopp unter Gelb war beim Herausfahren die Ampel am Ende der Boxengasse auf Rot. Kaffer stoppte seinen führenden Ferrari, aber wegen einer Unaufmerksamkeit knallte ihm die Corvette von Antonio Garcia ins Heck, der selbst vom Tandy-Porsche angeschoben worden war.


Ferrari, Corvette und Porsche: Kollision in Boxengasse

Der Ferrari der Risi-Mannschaft trug von der seltsamen Kollision heftige Schäden am Heck devon und konnte nicht mehr weiterfahren, die ebenfalls beschädigten Porsche und Corvette konnten indes ihr Rennen nach einer Reparatur fortsetzen. Hinter den beiden 911ern an der Spitze kamen Goossens/Wittmer/Hunter-Reay (SRT-Viper) auf Platz drei ins Ziel. Das reichte der SRT-Mannschaft zum Titelgewinn in der GTLM-Kategorie. Kuno Wittmer darf sich dort als Champion feiern lassen. In der GTD-Klasse siegten Haase/Miller/Bell (Audi).