Mazda RT24-P: Joest bekommt Ende 2017 Evolutionsmodell
Joest wird die ersten Testfahrten mit dem aktuellen Mazda-DPi durchführen, bevor eine Evolutionsstufe gezündet wird - Fahrer sollen im Oktober feststehen
(Motorsport-Total.com) - Das Joest-Team wird für die IMSA SportsCar Championship 2018 auf ein Evolutionsmodell des Mazda RT24-P zurückgreifen können. Multimatic und der japanische Hersteller wollen dem Joest-Team die neue Waffe im Herbst zur Verfügung stellen. Zuvor wird Joest mit der aktuellen Version des DPis die ersten Testfahrten vornehmen, bei denen auch die vier Vollzeitfahrer Jonathan Bomarito, Tristan Nunez, Tom Long und Joel Miller auf den Prüfstand kommen. Das Fahrer-Line-up soll bis Anfang Oktober feststehen.
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Joest wird von Mazda und Multimatic ein überarbeitetes Auto bekommen Zoom
Joest hält geheim, wann genau der erste Test stattfinden wird, will diesen aber noch im August 2017 durchführen. Ansonsten aber geben sich sowohl Joest-Teamchef Ralf Jüttner als auch Mazda-Motorsportchef John Doonan sehr auskunftsfreudig. "Wir werden mit dem aktuellen Auto schon einmal jede Menge Zeug aussortieren", sagt er gegenüber 'Sportscar365'. "Den Input können wir natürlich nur geben, wenn wir unsere Finger an das Auto bekommen. Momentan können wir nur auf Bilder, Berichte und Gespräche stützen."
Unklar ist derzeit noch, ob Multimatic beim Evolutionsmodell des Mazdas den sogenannten Joker zieht, der jedem der vier LMP2-Chassis-Hersteller während der vierjährigen Homologationszeit zur Verfügung steht. Spätestens die 24 Stunden von Le Mans 2017 haben gezeigt, welch große Schwächen das Riley-Chassis aufweist. Seitdem hat Multimatic die Führung in dem Projekt übernommen und sucht nach Lösungen. Was nicht mehr verhindern konnte, dass das VisitFlorida-Team in der IMSA-Serie den Riley Mk. 30 gegen einen Ligier JS P217 eingetauscht hat.
Erlaubt sind in der IMSA SportsCar Championship Entwicklungen beim Motor und der Aerodynamik. Größere Verbesserungen am Chassis hingegen fallen unter die "Joker"-Regelungen des ACO. Multimatic wäre hier gut beraten, diesen nicht frühzeitig zu verfeuern. Zu allem Überfluss haben sich bei den Sommerrennen auch noch Überhitzungsprobleme beim Mazda RT24-P eingeschlichen. Zuverlässigkeitsupdates sind im Rahmen der IMSA-Regularien aber erlaubt.
"Wir stehen mit Multimatic in Kontakt und sie haben schon einige Ideen, die sie einbringen wollen", versichert Jüttner Besserung beim neuen Modell. "Für Federn, Dämpfer und so weiter reicht das alte Fahrzeug. Es ermöglicht uns auch, unser ganzes Equipment auf dieses Auto auszurichten." Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe nach beinahe zwei Jahrzehnten mit Audi. Auch will Joest eine kleine permanent in den USA stationierte Truppe aufbauen, die mit der Zeit wachsen wird. Den Kern bildet aber die alte Audi-Mannschaft.
Eine schwierige Frage bleibt die Fahrerwahl. Sind die vier derzeitigen Piloten gut genug für Joest? Bis auf Bomarito handelt es sich um Mazda-Eigengewächse. Das Speedsource-Team hat diese ohne Nachfragen genommen, bei den langen Rennen kamen die IndyCar-Piloten Spencer Pigot und James Hinchcliffe als Verstärkung mit an Bord. Wie Joest verfährt, bleibt abzuwarten. Fest steht nur, dass alle vier in die Testfahrten eingebunden werden. John Doonan kündigt an, dass er die Fahrer für die IMSA-Saison 2018 bereits Anfang Oktober vorstellen möchte - wenn möglich beim Petit Le Mans, dem Schlusspunkt der Saison 2017.
