Hörr über 24h Daytona: "Du musst 20 Stunden ohne Probleme überleben!"

Laurents Hörr startet 2024 mit High Class in der LMP2-Klasse bei den 24h von Daytona - Der 26-Jährige erklärt, wie das Rennen in Florida ablaufen muss, um erfolg zu haben

(Motorsport-Total.com) - "Der Schlüssel zum Erfolg in Daytona ist, die ersten 20 Stunden ohne Probleme zu überleben. Danach brauchen wir ein schnelles Auto. Mehr gibt es nicht." Diesen Plan verrät Laurents Hörr Motorsport-Total.com im Vorfeld der 24h von Daytona 2024 am 27. und 28. Januar. Der Gerlinger startet für das dänische Team High Class in der LMP2-Klasse und will als Rennsieger unbedingt eine der begehrten Luxusuhren des Sponsors Rolex gewinnen.

Titel-Bild zur News: Laurents Hörr

Laurents Hörr startet mit High Class in der LMP2-Kategorie Zoom

"Es ist super schwierig, ein Ziel zu definieren, weil hier alles so schnell geht. Aber ich bin schon wegen des Weckers am Handgelenk hier", stellt Hörr klar, der bereits 2021 in der LMP3-Klasse in Daytona unterwegs war und damals mit Mülner den dritten Platz belegte. "Ich würde das Rennen schon gerne gewinnen. Niemand kommt hierher, ohne gewinnen zu wollen." Gemeinsam mit dem Dänen Dennis Andersen (Bronze) und den beiden US-Amerikanern Scott Huffaker (Gold) sowie Seth Lucas (Silber) will der 26-Jährige seiner Klasse den Stempel aufdrücken.

Die Erfahrungen, die Hörr 2021 gesammelt hat, könnten Gold wert sein, doch damals sah die Klassenlandschaft in der IMSA-Serie noch ganz anders aus: Die Speerspitze bildeten die DPi und auch die GTE-Fahrzeuge waren in der GTLM-Klasse noch mit von der Partie und damals waren auch die LMP3 am Start. "Ich bin hier LMP3 gefahren, da waren die GTLM sehr anstrengend, weil sie in den Kurven langsamer und auf den Geraden schneller waren als wir", erklärt Hörr.

GTP-Autos in den Kurven langsamer als LMP2

"Insgesamt waren sie knapp schneller als wir. Das war schon blöd. Im LMP2 ist es entspannter, aber wir haben leider nicht so viel Leistung. Deshalb ist es gar nicht so einfach, die GT3-Autos [GTD und GTD Pro] zu überholen. Auf den Geraden sind sie relativ schnell. Ansonsten geht es eigentlich, denn die Hypercars [GTP] sind relativ angenehm."

Überraschend: Laut Hörr sind die GTP-Hybridautos von Cadillac, Acura, Porsche und BMW nur auf den Geraden schneller als die LMP2-Autos von Oreca und Ligier. "Sie sind geradeaus schneller, aber in den Kurven langsamer als wir", verrät er. "Da muss ich schauen, ob sie am Anfang des Infields hinter mir sind, und wenn ja, muss ich am Anfang die Tür ein bisschen zu machen, damit keiner hineinsticht. Ansonsten können sie mich im Infield kaum überholen, weil sie einfach nicht vorbeikommen."

Hinzu kommen zwölf Konkurrenten aus der eigenen LMP2-Klasse, die um den Sieg kämpfen werden. Beim offiziellen Test und Qualifying, dem "Roar before the 24", qualifizierte Andersen den High-Class-Oreca mit der Startnummer 20 auf Platz acht seiner Klasse. Hörr und seine Teamkollegen werden in der Anfangsphase des Rennens alle Hände voll zu tun haben, um sich an der Spitze der LMP2 zu etablieren, doch wie der Deutsche sagt, geht es zunächst nur darum, in den Überlebensmodus zu schalten.

Laurents Hörr

Laurents Hörr möchte die Atmosphöre in Daytona aufsaugen Zoom

Hörr wird oft im Auto sitzen

Die junge High-Class-Truppe muss sich also als reifes Team präsentieren, auch wenn es dem jüngsten Fahrer noch an Erfahrung fehlt. Andersen ist mit 49 Jahren der alte Hase im Team, Huffaker mit 24 im besten Rennfahreralter und Lucas mit 18 das Küken im Nest. Hörr hat mit seinen 26 Jahren viel Erfahrung im Gepäck und kennt das LMP2-Auto wie seine Westentasche. Deshalb geht er davon aus, dass er viele Runden drehen wird.

"Ich weiß noch nicht, welche Stints ich fahren werde, aber ich bin der Profi am Steuer und werde viel Zeit im Auto verbringen", sagt er. "Wir verstehen uns alle gut und bis auf den Bronzefahrer sind wir ein sehr junges Team. Der Silberfahrer ist 18, der andere Goldfahrer ist Anfang 20 und ich bin 26 Jahre alt. Ich sehe das nicht als Problem, denn ich habe LMP2-Erfahrung, der Bronzefahrer auch, also ist das kein Problem."

Laurents Hörr

Das High-Class-Team hat einen klaren Plan für Daytona Zoom

"Wir müssen Unfälle vermeiden und dürfen nicht zurückfallen, denn das müssten wir wieder aufholen. Das Auto muss am Ende schnell sein, damit wir angreifen können", so die Strategie des erfahrenen Prototypen-Piloten, der die 24h von Daytona 2023 auch schon als Experte im deutschen Fernsehen kommentiert hat.

Golfturnier mit anderen Fahrern in der Woche

Außerdem will Hörr die Atmosphäre der 24 Stunden von Daytona aufsaugen, denn als er 2021 Dritter wurde, waren die Tribünen leer, weil noch die COVID-19-Pandemie wütete. "Als ich 2021 unter COVID hier war, war in Daytona nichts los. Das war tote Hose", sagt Hörr. "Beim Roar am vergangenen Wochenende war hier ein Pfadfinderlager. Die Strecke war voll, das war unglaublich. Da waren Leute, da denkst du, das kann nicht normal sein - und das beim Test. Das ist schon echt cool."

Zwischen dem Roar und dem 24-Stunden-Rennen bleibt Hörr in Florida, wo es derzeit um die 20 Grad Celsius warm ist. Der Deutsche muss bis zum Start des Langstreckenklassikers hart arbeiten, hat aber auch Zeit, den "Sunshine State" zu genießen. "Ich war mit anderen Fahrern Golf spielen und es gibt auch ein inoffizielles Golfturnier der Fahrer", verrät Hörr, der nach der Golfrunde aber schnell wieder an die Arbeit muss.

Laurents Hörr

Überlebensmodus: In den ersten 20 Stunden heißt es, keine Fehler zu machen Zoom

"Am Nachmittag geht es wieder an die Strecke, um Daten zu analysieren. Dann werde ich mit meinen Teamkollegen, vor allem mit meinem Silberfahrer, Daten und Videos durchgehen, um ihn bestmöglich auf das Rennen vorzubereiten. Wir müssen auch noch Änderungen an meiner Sitzschale vornehmen. Zwischen dem Roar und dem Rennen versuche ich ein Gleichgewicht zwischen Erholung und Produktivität zu finden. Das ist es, was ich als Profi-Fahrer auf dem Auto zumindest vorhabe."

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