Daytona-Test: Horrocrash überschattet Corvette-Dominanz
Am zweiten Testtag zum 24-Stunden-Klassiker sorgte ein Herrenfahrer mit einer Flugeinlage für Aufsehen, blieb aber unverletzt - Wayne Taylor Tagesschnellster
(Motorsport-Total.com) - Die Phalanx der Corvette-Prototypen und die GT-Armada aus dem Hause Porsche scheinen für die 24 Stunden von Daytona im Rahmen der United SportsCar Championship (USCC) bestens vorbereitet. Am Samstag, dem zweiten Testtag im Vorfeld des US-Klassikers, bestimmte in der Königsklasse Jordan Taylor (Wayne Taylor Racing) das Tempo und setzte in 1:39.181 Minuten die Bestzeit. Schnellster GTLM-Pilot war Porsche-Youngster Earl Bamber im werksseitigen 911 RSR (1:44.316 Minuten).

© xpbimages.com
Wayne Taylor wird beim Rennen in Daytona nicht allein auf weiter Flur sein Zoom
Die Vormittagssession war vorzeitig abgebrochen worden, nachdem sich der Riley-Dinan-Prototyp von Byron DeFoor in der Steilkurve des Ovals überschlagen hatte. Wie anhand der Onboard-Aufnahmen eines hinterherfahrenden Autos zu erkennen ist, schlug der Herrenfahrer, der sein Geld im echten Leben mit dem Betrieb von Krankenhäusern verdient, am Kurvenausgang nach einem Dreher leicht in die Betonmauer ein.
Anschließend gelangte Luft unter das Auto, der Wagen wurde ausgehebelt, prallte seitlich in den Fangzaun und landete auf dem Dach. Das Krankenhaus durfte DeFoor nach kurzer Untersuchung - genau wie zwei weitere Piloten, die in einen Folgeunfall verwickelt waren - ohne nennenswerte Blessuren wieder verlassen. Nach Angaben des Reifenherstellers Continental verlor der rechte Hinterreifen bereits vor dem Unfall deutlich Luft, was der Grund für den Abflug gewesen sein könnte.
Der Abbruch der Vormittagssession war für Taylor kein Grund, seine Bestzeit nicht als Erfolg zu verkaufen: "Man muss heutzutage das schnellste Auto haben, denn in der Schlussstunde des Rennens fährt man gegen jeden. Vor fünf Jahren hätte man sich darauf nicht konzentriert, sondern hätte einfach so komfortabel wie möglich abgestimmt", so der US-Amerikaner. Er platzierte sich vor Sebastien Bourdais (1:39.310 Minuten) in einem Corvette-Prototypen des Titelverteidigers Action Express.
Die Top 3 komplettierte der mit Spannung erwartete, Honda-befeuerte Ligier JS P2 mit Ozz Negri (Michael Shank; 1:39.342 Minuten) am Steuer. Die Bestzeit in der Klasse Prototypen-Challenge (PC) setzte Colin Braun (1:41.769 Minuten) im Oreca FLM09 des Core-Teams. Marc Goossens (1:47.373 Minuten) war am Samstag in seiner Dodge Viper SRT GT3-R in der Klasse GTD nicht zu schlagen.
Der deutsche Sportwagen-Pilot Pierre Kaffer, der sich in Daytona in der GTLM-Klasse einen Ferrari F458 Italia des Risi-Teams mit Formel-1-Testpilot Davide Rigon teilt, wurde vom Pech verfolgt. Nach einem vierten Platz am Vormittag mit der persönlichen Tagesbestzeit in 1:45.109 Minuten kamen die beiden in der fünften Session gar nicht mehr auf die Strecke und spulten beim abschließenden Nachttest nur 20 Runden ab.

