Corvette: Kein GT3-Auto für IMSA 2022

Corvette wird sein GT3-Auto nicht für die IMSA-Saison 2022 fertig haben: Was man nun der IMSA vorschlägt und wie es bei GM mit einem LMDh-Fahrzeug aussieht

(Motorsport-Total.com) - Corvette ist zusammen mit Porsche einer der letzten Hersteller, der noch an der GTE-/GTLM-Klasse festhält. Doch zumindest in der IMSA-Serie ist 2021 die letzte Saison für Fahrzeuge nach diesem Reglement. Ab 2022 übernimmt die GTD-Pro-Kategorie, die auf GT3-Autos und reine Profi-Paarungen setzt. Corvette könnte dann allerdings in die Röhre schauen.

Titel-Bild zur News: Tommy Milner, Nick Tandy, Alexander Sims

Corvette hofft, mit dem GTLM-Auto auch in der GTD-Pro-Klasse starten zu dürfen Zoom

Denn ein Einsatz im Jahr 2022 gilt aus Sicht des amerikanischen Herstellers als zu ambitioniert. Die Entwicklung einer GT3-Version beansprucht zu viel Zeit, weshalb Laura Wontrop Klauser, die bei General Motors das Rennsport-Programm verantwortet, im Gespräch mit 'Sportscar365' zur Geduld mahnt.

"Es ist schwierig, das Auto von heute zu nehmen, ein paar Veränderungen zu tätigen und es in einen GT3 zu verwandeln. Die Plattformen sind unterschiedlich genug, und die Herangehensweise an unseren Werks-GTE ist völlig anders, als bei einem Kunden-GT3. Viele der getroffenen Entscheidungen waren perfekt für das Werksprogramm, aber passen nicht zu einem Kundenprogramm", erklärt Klauser.

Corvette arbeitet an modifiziertem GTE-Fahrzeug

Um eine eigene GT3-Version der Corvette zu entwickeln, würden zwei bis drei Jahre ins Land ziehen, schätzt Klauser. Daher sucht man das Gespräch mit den IMSA-Verantwortlichen, um eine andere Lösung zu finden. Klauser schlägt vor, das bestehende GTE-Modell so gut es geht an das GT3-Reglement anzupassen, um damit dann in der neuen Klasse starten zu können.

"Daran arbeiten wir mit der IMSA: Welche Modifikationen vorgenommen werden können, um uns ins Fenster der anderen Autos zu kriegen, ohne dabei selbst ein völlig neues Auto zu konstruieren", so Klauser. Diese Herangehensweise wäre insofern noch einigermaßen rentabel, als dass die Corvette so auch auf der Weltbühne in der WEC eingesetzt werden könnte.


Fotostrecke: 20 Jahre Corvette Racing in Le Mans

Generell steht die zukünftige Aufstellung von GM im Sportwagen-Bereich noch nicht fest. Aktuell bestreitet Cadillac das Prototypen-Programm in der DPi-Klasse, während Corvette im GT-Sport eingesetzt wird. Wie es hier weitergeht, hängt auch vom Regelfindungsprozess ab. Die IMSA-Serie plant eine Veröffentlichung der GTD-Pro-Regeln im Mai 2021, die LMDh-Regularien stehen auch noch nicht final fest.

LMDh-Entscheidung hängt vom genauen Regelwerk ab

"Das spielt hier natürlich auch mit rein", sagt Klauser. "Offensichtlich läuft uns langsam die Zeit davon. Daher hoffen wir, dass wir bald wissen, was [in der LMDh-Klasse] Sache ist. Das ist sehr wichtig, um herauszufinden, wie wir eine oder zwei Marken platzieren, oder wie auch immer wir das tun wollen und was unsere Optionen sind."

Jimmie Johnson, Kamui Kobayashi, Simon Pagenaud

Das Prototypen-Engagement von GM wird derzeit von Cadillac gestemmt Zoom

Die LMDh-Klasse löst ab der IMSA-Saison 2023 die DPi-Klasse als Top-Kategorie in den USA ab. Zusammen mit der LMH-Klasse aus der WEC bildet man dann die gemeinsame, weltweite Top-Kategorie im Prototypen-Sport. Die GTE-/GTLM-Klasse steht zudem vor dem Aus. Nur noch Fahrzeuge von Corvette, Ferrari und Porsche sind nach diesem Reglement aktiv.

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