Silverstone: Nissan und Aston Martin in der Favoritenrolle

(Motorsport-Total.com) - Nach der vierten Saisonstation Mitte Mai auf dem Sachsenring, die mit einem Triumph des Ford GT von Maxime Martin/Frederic Makowiecki im Qualifikationsrennen sowie einem Sieg für das Aston-Martin-Duo Christian Hohenadel/Andrea Piccini im Hauptrennen endete, steht den Teams der GT1-WM am ersten Juni-Wochenende der fünfte von zehn Läufen der Saison 2011 ins Haus.

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Die GT1-WM gastiert in Silverstone: Kann Nissan die Form aus Portimao bestätigen?

Gefahren wird vom 3. bis 5. Juni auf dem 5,9 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs im britischen Silverstone. Die GT1-WM ist damit die die erste Rennserie, die unter dem kürzlich eingeweihten Silverstone-Wing antritt. Die Strecke selbst sollte dank der Vielzahl schneller Kurven und langer Geraden vor allem den Nissan GT-R von JRM und Sumo in die Karten spielen. Zudem ist es sowohl für die beiden Nissan-Teams als auch für die Aston-Martin-Vertreter ein Heimspiel, von dem sich die jeweiligen Piloten zusätzliche Motivation versprechen.

Unterdessen sind die beiden Swiss-Lamborghini von Karl Wendlinger/Peter Kox sowie Max Nilsson/Jiri Janak nach dem Startcrash auf dem Sachsenring in Silverstone nicht am Start. Beide Murcielago konnten nicht rechtzeitig repariert werden, weshalb die SRT-Truppe von einer Teilnahme am fünften WM-Lauf absehen muss.

Große Hoffnungen im Aston-Martin-Lager

In vollem Aufgebot präsentiert sich derweil Aston Martin. Sachsenring-Sieger Piccini, der gemeinsam mit Cockpitpartner Hohenadel die Weltmeisterschaft anführt, rechnet trotz des Gewichts-Handicaps an diesem Wochenende erneut mit einem guten Ergebnis, wenngleich er selbst auf dem neuen Silverstone-Layout bisher noch nicht gefahren ist. "Es sind nur ein paar Kurven, die sich von der alten Streckenvariante unterscheiden", sagt der Hexis-Fahrer mit Blick auf die Arena-Sektion des Kurses.

Teamkollege Clivio Piccione, der im zweiten Hexis-DBR9 ohne Zusatzgewicht an den Start gehen wird, hat ein klares Ziel vor Augen: "Wir müssen in beiden Rennen um den Sieg fahren und versuchen, die Maximalpunktzahl einzufahren." Stef Dusseldorp, der sich das Cockpit des Hexis-Aston mit der Startnummer 3 mit Piccione teilt, zählt mangels eigener Streckenkenntnis auf die Erfahrungswerte seines Kollegen: "Ich kenne Silverstone bisher nur von der PlayStation. Dank der Daten, die Clivio im Vorjahr sammeln konnte, sollten wir dennoch gut aufgestellt sein."

In den Reihen des Young-Driver-AMR-Teams ist der Optimismus sogar noch größer. "Silverstone entspricht dem Typ Strecke, für den unser Fahrzeug entwickelt wurde", sagt Darren Turner. "Von allen Strecken in diesem Jahr dürfte uns Silverstone mit den vielen schnellen Kurven am besten liegen", so der Brite, der sich das Cockpit des DBR9 mit der Startnummer 8 einmal mehr mit Stefan Mücke teilen wird.

Nissan sieht sich gut aufgestellt

Im Nissan-Lager setzt man ebenfalls auf den Heimvorteil. Sowohl Peter Dumbreck als auch JRM-Teamkollege Michael Krumm wollen beim Auftritt vor heimischer Kulisse ihres Rennstalls glänzen. "Ein Heimrennen ist jedesmal etwas ganz Besonderes", erklärt Dumbreck, der sich dank der schnellen Kurven in Silverstone gute Chancen ausrechnet: "Hier ist es wichtig, ein Auto zu haben, dass kaum untersteuert und zudem die Power am Kurvenausgang gut auf den Boden bringt."

"Wir sollten in Silverstone besser aussehen können als auf dem Sachsenring", teilt Krumm die Hoffnung und ergänzt: "Ungeachtet dessen ist es leicht, einen Fehler zu machen. Wir werden daher versuchen, knapp unterhalb des Limits zu fahren." Für Krumms Cockpitkollegen Lucas Luhr wird es am Wochenende genau wie für Dusseldorp die Silverstone-Premiere werden.

Derweil erwartet Vorjahressieger Jamie Campbell-Walter im Nissan GT-R des Sumo-Teams eine ähnlich starke Performance wie in der Saison 2010. "Ich verspüre beim Heimrennen keinen zusätzlichen Druck, dafür aber umso mehr Motivation, meinen Namen ein zweites Mal in die Siegerliste einzutragen", so der Brite. Cockpitpartner David Brabham sieht den Schlüssel zum Sieg neben einem gut balancierten Fahrzeug vor allem im Verkehr. "Für ein gutes Ergebnis wird es darauf ankommen, freie Runden zu erwischen und nicht in zu viele Zweikämpfe verwickelt zu werden", so der Australier.

Ford-Piloten rechnen mit schwierigem Wochenende

Ungeachtet des starken Aufgebots an britischen Teams stehen die Zeichen auch im Lamborghini-Lager auf Optimismus. Münnich-Pilot Nicky Pastorelli, der auf dem Sachsenring gemeinsam mit Dominik Schwager Platz zwei im Hauptrennen belegte und damit schärfster Aston-Martin-Verfolger war, hofft nach dem Pech zu Saisonbeginn nun auf den Start einer Erfolgsserie. "Wir müssen einiges an Boden in der Gesamtwertung aufholen. Hoffentlich können wir unsere Form vom letzten Rennen auch in Silverstone, wo wir auf dem Papier recht gut aussehen sollten, bestätigen."

Mit einem eher schwierigen Rennen rechnet dagegen die Ford-Truppe von Marc-VDS. "In Silverstone sind ein guter Topspeed und eine gute Aerodynamik das A und O", weiß Marc Hennerici. "Leider verfügen wir mit dem GT nur über letzteres. Der Sachsenring lag unserem Auto sehr gut. Ich bin mir aber nicht sicher, ob das hier genauso sein wird", gibt sich der Deutsche vorsichtig.

Cockpitpartner Bas Leinders plant trotz der eher ungünstigen Voraussetzungen mit einem Besuch auf dem Podium. "Das Team hat sich in den vergangenen Wochen sowohl für die GT1-WM als auch für Le Mans dermaßen ins Zeug gelegt, dass sie einfach ein gutes Ergebnis verdienen. Ich möchte gemeinsam mit Marc und den Piloten unseres Schwesterautos in Silverstone auf das Podest klettern." Dieses gelang den Kollegen Martin/Makowiecki beim vierten Saisonlauf auf dem Sachsenring bekanntlich im Quali-Rennen.

Zeitplan Silverstone (MESZ):
Freitag, 3. Juni:
11:00 - Freies Training
16:15 - Pre-Qualifying

Samstag, 4. Juni:
12:30 - Qualifying
17:15 - Qualifikationsrennen

Sonntag, 5. Juni:
10:00 - Warmup
15:45 - Rennen

Das Rennen wird wie gewohnt im Livestream auf www.gt1world.com übertragen.