Bartels: "Der WM-Titel ist etwas Spezielles"
Michael Bartels und Andrea Bertolini sind die neuen GT1-Weltmeister - Die ersten Reaktionen und die Erfolgsgeheimnisse der neuen Champions
(Motorsport-Total.com) - Im Qualifikationsrennen in San Luis krönten sich Michael Bartels und Andrea Bertolini zu den ersten GT1-Weltmeistern. Damit hat Deutschland neben Sebastian Vettel den zweiten offiziellen Weltmeister in der Saison 2010. Nach den FIA-GT-Titeln in den Jahren 2006, 2008 und 2009 war der Vitaphone-Maserati auch 2010 das stärkste Paket, das über die Konstanz zum Erfolg gekommen ist.

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Michael Bartels und Andrea Bertolini feierten ihren Weltmeistertitel
"Diese Meisterschaft kann man nicht mit den vorangegangenen vergleichen. In den letzten Jahren haben wir gegen ein, oder zwei Teams gekämpft, aber diesmal haben uns mehrere Topfahrer und Teams unter Druck gesetzt", so Bartels. "Es ist sehr befriedigend wieder an der Spitze zu landen, denn es gab einen sehr harten Konkurrenzkampf, der die Meisterschaft sehr aufregend und herausfordernd gemacht hat."
"Wir mussten uns auf neue Regeln einstellen und das Auto auf das Reglement anpassen. Es war also nicht leicht. Wir werden es heute wahrscheinlich noch nicht realisieren, aber wenn wir zurück in Europa sind, dann wird uns bewusst werden, dass wir etwas Spezielles erreicht haben. Mit unserem Vorsprung wurde dachten viele, dass wir die letzten Rennen gewinnen würden, aber wir mussten sicherstellen, dass uns keine dummen Fehler passieren, denn mathematisch gesehen hätten wir es noch wegwerfen können."
"Wir mussten nicht bis zum letzten Meter kämpfen, aber es immer noch sicher bewerkstelligen. Ich kann mich an Zolder 2007 erinnern, wo wir Dritter werden mussten, um die Meisterschaft mit zwei Punkten Vorsprung zu gewinnen", schildert Bartels. "Diesmal war alles mehr unter Kontrolle, aber es war eine große Teamleistung von Beginn an. In Abu Dhabi und Silverstone waren wir nicht konkurrenzfähig, aber wir sind fokussiert geblieben und haben unsere Chancen ergriffen."
"Wir haben immer unsere Punkte gesammelt und wenn es die Chance dazu gab, auch Rennen gewonnen. Wir haben weniger Fehler als unsere Rivalen begangen. Die Qualifyings und die Qualifikationsrennen waren sehr wichtig. Zu Saisonmitte hatten wir einen Lauf und haben unsere Punkte an den Samstagen geholt. Das war der Schlüssel, denn dafür gibt es kein Gewicht. Wenn man ein Hauptrennen gewinnt, dann muss man Erfolgsballast zuladen und ist im nächsten Rennen nicht konkurrenzfähig."
"Einer unserer Vorteile ist, dass sich Andrea und ich gut kennen. Wir wissen, wann wir angreifen müssen oder es locker angehen können, um das Auto ins Ziel zu tragen. Wir verstehen uns blind. Niemand ist sauer, wenn der andere mal schneller ist. Wir erledigen unseren Job sehr diszipliniert und wurden dafür belohnt."
Das Gespann Bertolini/Bartels ist seit Jahren an der Spitze. Nachdem der Italiener das Cockpit in San Luis übernommen hatte, machte er alles richtig und lies die verbliebenen Konkurrenten Darren Turner/Tomas Enge nicht aus den Augen und folgte dem Aston Martin sicher bis ins Ziel. "Es war eine sehr lange und harte Saison mit zwei Rennen an jedem Wochenende. Das kurze Format testet die Fahrer und die Boxenmannschaften", sagt Bertolini.
"Unser Team war sehr fokussiert. Sie kümmern sich um jedes Detail und sind sehr professionell. Das macht den Job für Michael und mich etwas leichter, denn im Auto wird alles perfekt arbeiten. Die neue Weltmeisterschaft ist ein aufregendes Format mit hochklassigen Teams, die genau wissen, was sie brauchen um zu gewinnen."
"Es ist eine der schönsten Meisterschaften in die ich involviert war, denn es ist eine exzellente Show. Nun müssen wir es auf das nächste Level anheben und der ganzen Welt davon erzählen. Bei diesem neuen Format zu gewinnen macht mich sehr glücklich und ist erleichternd."
"Selbst als wir 40 Kilo Erfolgsballast mitführten, haben wir Punkte gesammelt und haben weiter angegriffen", meint Bertolini über den Kampfgeist. "Für mich ist es wie eine Familie mit Maserati zu arbeiten. Sie geben mir die gleiche Motivation wie zu meiner Zeit bei Ferrari. Es war eine Freude mit Vitaphone zu arbeiten. Das ist eine tolle Gruppe an Leuten. Jedes Teammitglied ist sehr motiviert, um den bestmöglichen Job zu tun."
"Sie verdienen diesen Weltmeistertitel, weil sie über die gesamte Saison so professionell waren. Das Auto war immer gut vorbereitet und die Boxenstopps haben super funktioniert. Jetzt freue ich mich auf meine Frau und meinen Sohn daheim, die ich seit 16 Tagen nicht gesehen habe. Wir werden zusammen feiern."

