• 26.03.2011 18:16

  • von Roman Wittemeier

Abu Dhabi: Sensationssieg von Piccione/Dusseldorp

Unglaublich: Hexis-Neuling Stef Dusseldorp hält den erfahrenen Richard Westbrook hinter sich - Boxenkampf zwischen Frederic Makowiecki und Ricardo Zonta

(Motorsport-Total.com) - Die GT1-Szene ist um einen Star reicher! In seinem allerersten GT1-Championshiprennen lieferte Rookie Stef Dusseldorp gleich sein Meisterstück ab. Der Neuzugang von Hexis hielt in einem wunderbaren Duell den erfahrenen Nissan-Piloten Richard Westbrook unter Kontrolle und fuhr den Aston Martin als Sieger von Abu Dhabi über die Ziellinie.

Titel-Bild zur News:

Stef Dusseldorp und Clivio Piccione holten den Sensationssieg in Abu Dhabi

Beim Start hatte sich zunächst Enrique Bernoldi von Platz vier ganz nach vorne bugsiert, hinter ihm folgte Markenkollege Peter Dumbreck. Polemann Maxime Martin fiel zunächst auf Platz drei zurück, konnte sich den nach vorne eilenden Markus Winkelhock gerade noch vom Leibe halten. Der Münnich-Neuzugang zeigte eine weitere starke Show.

Hinter dem früheren DTM-Piloten machte es sich Clivio Piccione mit dem späteren Siegerauto gemütlich. Niemand konnte sich in der ersten Rennhälfte entscheidend absetzen. Das einzige Überholmanöver lieferte zwischenzeitlich Martin, der Dumbreck von Platz zwei verdrängte. Dicht gestaffelt kam der Fünferpack zum Boxenstopp herein.

Wieder einmal gab es an der Box eine große Show. Martin übergab sein Auto an Frederic Makowiecki, Ricardo Zonta übernahm den Nissan vom führenden Bernoldi. Quasi gleichzeitig wurden die beiden Fahrzeuge aus der Serviceposition in die Boxengassen entlassen, nebeneinander rangelten sich die beiden in Richtung Ausfahrt - während Zonta sogar noch dabei war, seine Gurte festzuziehen.

Dieser Zwischenfall sollte konsequenzen haben. Makowiecki bekam wegen rüder Fahrweise eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt und fiel auf Rang acht zurück. Zonta erlitt als Folge der Rangelei zunächst einen Reifenschaden, wurde anschließend zur Überprüfung der Sicherheitsgurte noch einmal von den FIA-Offiziellen zur Box gebeten.

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Nahezu unbemerkt hatte sich im Boxenchaos Stef Dusseldorf mit großem Vorsprung wieder auf die Bahn gesetzt. "Wir hatten einen wunderbaren Boxenstopp. Hoffentlich kann Stef das Tempo halten, denn der Nissan macht ganz schön Druck", lächelte Piccione in die Kameras. Zu Beginn lag der Vorsprung des Monegassen bei fünf Sekunden, aber Westbrook hatte die Verfolgung aufgenommen.

Mit großen Schritten arbeitete sich der Brite an seinen Konkurrenten heran, fünf Runden vor dem Ende tauchte der Nissan direkt am Heck des Aston Martin DB9 auf. Es begann ein hartes Duell um die Spitze. Westbrook-Teamkollege Dumbreck formulierte: "In den Kurven sind wir mit unserem starken Abtrieb zwar schneller, aber es reicht auf den Geraden nicht. Vielleicht kann Richard ihn in einen Fehler treiben..."

Und eben diesen Fehler machte der junge Niederländer nicht. Dusseldorp, der aus der Formel 3 in die GT1-Szene aufgestiegen war, leistete sich nicht den kleinsten Schnitzer. Westbrook zackte zwar mehrfach in den Bremszonen zur Seite, aber mehr als Andeutungen eines Manövers waren einfach nicht drin. Dusseldorp rettete den Sieg ins Ziel - bärenstark.

"Ein toller Job vom Team und Clivio. Unfassbar ist das alles", kommentiert der Youngster nach der Zieldurchfahrt, sichtlich ergriffen vom sensationellen Sieg im ersten Hauptrennen des Jahres. "Heute waren wir super dabei. Ich hoffe, wir können das ganze Jahr so auftreten", hegt Piccione sofort Gedanken an die Meisterschaft. Die Führung in der Gesamtwertung haben die beiden erst einmal sicher.


Fotos: GT1-WM in Abu Dhabi, Samstag


Hinter Westbrook holte Marc Basseng den verdienten Podestplatz für Münnich. Der Lamborghini-Pilot hatte zwar von der Rangelei zwischen Zonta und Makowiecki profitiert, aber Rang drei war nach reichlich Pech an diesem Wochenende der gerechte Lohn für die gute Arbeit. Das Schwesterauto von Pastorelli/Schwager kam auf Rang elf.

Christian Hohenadel durfte bei seinem Debüt in der GT1-Weltmeisterschaft an der Seite von Andrea Piccini einen starken vierten Rang feiern. Die beiden machten den großen Erfolg von Hexis an diesem Wochenende komplett. Die beiden Aston Martin von Mücke/Turner und Enge/Müller kamen auf den Rängen fünf und sechs ins Ziel, dahinter folgten Wendlinger/Kox im Lamborghini von Swiss Racing.

Hinter Martin/Makowiecki konnten David Brabham und Jamie Campbell-Walter (Nissan) sowie Mike Hezemans und Nick Catsburg wenigstens noch einige Zähler aus Abu Dhabi mitnehmen. Pech hatte Marc Hennerici. Der Marc-VDS-Neuzugang musste am Abend in Abu Dhabi passen, weil im Ford ein weiteres Triebwerk schon vor dem Start den Dienst quittierte.

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