• 26.03.2011 11:48

  • von Roman Wittemeier

Qualifikationsrennen: Sieg für Makowiecki/Martin

Den ersten Wertungslauf der neuen GT1-Saison entscheiden Maxime Martin und Frederic Makowiecki für sich - Pech bei Young-Driver-AMR und Münnich

(Motorsport-Total.com) - Das erste GT1-Qualifikationsrennen der Saison hat in Makowiecki/Martin seine großen Sieger, in Pastorelli/Schwager und Turner/Mücke gleich zwei große Verlierer. Das Münnich-Duo hatte den Lamborghini am Freitag auf die Pole-Position gesetzt, die beste Startposition aber wegen eines Regelbruchs verloren. Von Startplatz sechs aus hatten das Münnich-Duo viel Pech, kam nicht einmal eine Runde weit.

Titel-Bild zur News:

Maxime Martin und Frederic Makowiecki entschieden den ersten Lauf für sich

Beim Start setzte sich Darren Turner mit dem Aston Martin sofort an die Spitze, dahinter geriet Tomas Enge im Schwesterauto von Young-Driver-AMR an die Fahrertür vom zweitplatzierten Marc-VDS-Neuzugang Frederic Makowiecki. "Ich bin zu schnell in die erste Kurve gegangen, habe den Bremspunkt verpasst, dann andere Autos in Mitleidenschaft gezogen. Tut mir leid", gibt der Tscheche offen zu.

Die Leidtragenden waren ausgerechnet die eigentlichen Polesetter von Münnich. Dominik Schwager konnte dem kreiselnden Aston Martin nicht ausweichen und krachte in die Seite, auch die DKR-Corvette von Rossi/Camara strandete aufgrund dessen gleich nach der ersten Kurve. Makowiecki konnte mit leicht beschädigter Fahrertür auf Platz zwei weiterfahren, bekam aber kräftig Druck von Richard Westbrook im schnellsten Nissan.

Während sich im hinteren Feld Fabien Giroix (Ford GT) einen wilden Dreher leistete, arbeitete sich Münnich-Teammanager Marc Basseng konsequent nach vorne. Der Lamborghini war von Startplatz 14 gekommen, fuhr aber nach wenigen Minuten auf Rang acht. Vorne setzte sich Turner unterdessen bequem ab. Der Brite hielt konstant einen Abstand von drei Sekunden an der Spitze, kam so auch zum Boxenstopp samt Fahrerwechsel.

Die schnelle Arbeit an den Boxen war wieder einmal entscheidend Zoom

Überraschend war es aber nicht der Aston Martin, der nach dem Service als erstes Fahrzeug wieder auf die Strecke ging. Marc-VDS hatte Maxime Martin schneller ins Auto gesetzt, die Räder in Windeseile gewechselt. Stefan Mücke rollte direkt hinter dem Ford GT wieder ins Rennen, hatte aber Probleme. Das vordere linke Rad war offenbar nicht fest, der Berliner musste vorsichtig zur Box zurückrollen - Siegchancen endgültig dahin.

"Erst verlieren wir beim Stopp gegen den Ford, dann hat Stefan Probleme mit einem Rad. Schade, denn wir hatten einen komfortablen Vorsprung. Wir hätten gewinnen können", schüttelt Turner mit dem Kopf. Für Young-Driver-AMR war es somit ein Horrorauftakt in die neue Saison. Man war immer schnell, hatte aber im Qualifikationsrennen nur noch Pech. Die Chancen im Championshiprennen sind begrenzt, denn man muss von ganz hinten starten.

Der Ford von Makowiecki/Martin hatte fortan keine freie Fahrt an der Spitze. Richard Westbrook hatte an Peter Dumbreck übergeben, der mit dem Nissan ordentlich Druck aufbaute. Doch der Belgier wehrte sich bestens, rettete am Ende einen kleinen Vorsprung über die Linie. "Besser kann es nicht sein. Wir haben auf der Strecke und in der Box beste Arbeit geleistet", jubelt Martin.

Schnelles Ende: Der Münnich-Lambo und der Aston Martin von Young-Driver Zoom

"Gleich im ersten Rennen mit Ford und mit Maxime auf Platz eins zu landen, ist natürlich perfekt. Ich hoffe, das war der Auftakt zu einer wundervollen Saison", fügt Makowiecki hinzu. Mit Platz zwei war das Nissan-Duo Dumbreck/Westbrook letztlich sehr zufrieden. "Im Vorjahr waren wir mit dem Nissan chancenlos, jetzt sieht es anders aus. Ich bin sehr glücklich", sagt Ex-DTM-Pilot Dumbreck.

"Wir haben keine Fehler gemacht, sind sauber durchgefahren. Der Ford war schneller, aber die Jungs haben kleine Fehler gemacht. Nur deshalb konnten wir lange Zeit dranbleiben", erklärt Westbrook den langen Kampf an der Spitze. Hinter dem britischen Duo platzierte sich das deutsche Nissan-Auto. "Ein toller Start ins neu Jahr. Der Wagen lief perfekt. Wir hatten auch Glück, weil andere vor uns ausgefallen sind", sagt Michael Krumm.

Lucas Luhr hatte in seinem allerersten GT1-Rennen eine gute Figur abgegeben, sich in seinem Stint gegen Markenkollege Enrique Bernoldi durchgesetzt. "Ich hatte zuerst Probleme, mich an das Auto zu gewöhnen", sagt Luhr, der nie zuvor einen rechtsgelenkten Rennwagen gefahren war. "Letztlich war es ein gutes Rennen. Ich freue mich jetzt auf das Meisterschaftsrennen. Da wird es hoffentlich kühler sein. Im Moment ist es die Hölle."


Fotos: GT1-WM in Abu Dhabi


Bernoldi/Zonta (Nissan), Piccione/Dusseldorp (Aston Martin) und Basseng/Winkelhock (Lamborghini) sicherten sich ebenfalls Punkte. Erstmals wurden für die ersten sechs Positionen im Qualifikationsrennen Zähler vergeben. Somit darf sich Markus Winkelhock über ein tolles Debüt in der GT1-WM freuen. Der frühere Audi-DTM-Pilot zeigte bei seiner Fahrt eine starke Vorstellung, fuhr absolut konkurrenzfähige Rundenzeiten.

Hinter der Corvette von Hezemans/Catsburg platzierte sich David Brabham gemeinsam mit Jamie Campbell-Walter in einem weiteren Nissan. Das Duo hatte beim Boxenstopp Probleme, war dadurch erheblich zurückgefallen. Christian Hohenadel fuhr bei seinem Debüt für Hexis einen guten neunten Rang ein, dahinter kamen Karl Wendlinger und Peter Kox (Lamborghini) über die Ziellinie. Das erste Marc-VDS-Rennen von Marc Hennerici endete auf Rang elf.