• 04.09.2011 17:31

Jäger/Stoll gewinnen GT-Masters-Thriller in der Lausitz

Die Mercedes-Piloten Thomas Jäger/Florian Stoll entscheiden spannendes Duell gegen den Farnbacher-Ferrari für sich - Hannawald gewinnt Amateurwertung

(Motorsport-Total.com) - Bei traumhaften Wetter begeisterte das ADAC-GT-Masters am Wochenende auf dem EuroSpeedway Lausitz 16.500 Zuschauer mit einem packenden Rennsportkrimi. Als Sieger eines spannenden Duells von der ersten bis zur letzten Runde um die Führung setzten sich am Sonntag Thomas Jäger und Florian Stoll im MS-Mercedes-Benz SLS AMG knapp gegen den Farnbacher-Ferrari 458 von Dominik Farnbacher und Niclas Kentenich durch.

Titel-Bild zur News: Thomas Jäger, Florian Stoll

Mercedes gegen Ferrari: Das spannende Duell um den Sieg am Sonntag

Den besten Start zu einem der bisher spannendsten Rennen der Saison erwischte Dominik Farnbacher im Ferrari, der sich von Startplatz vier aus an die Spitze setzte. Thomas Jäger machte auf Platz zwei liegend Jagd auf Farnbacher und folgte dem Ferrari in Schlagdistanz. Bis zur Rennhälfte trennten Jäger nur 0,3 Sekunden von Farnbacher, die Entscheidung über den Rennsieg fiel beim Boxenstopp.

Mercedes und Ferrari machen Sieg unter sich aus

Jäger zögerte seinen Pflichtstopp mit Fahrerwechsel auf Teamkollege Stoll um eine Runde länger heraus als das Ferrari-Team und machte im entscheidenden Umlauf eine Sekunde gut. Dieser knappe Vorsprung sollte Stoll reichen, um direkt vor Niclas Kentenich wieder zurück auf die Strecke zu gehen.

Stoll hielt bis Rennende allen Attacken des Ferrari stand und sicherte sich den Premierensieg im ADAC-GT-Masters mit 1,2 Sekunden Vorsprung vor Farnbacher/Kentenich. "Der Boxenstopp war heute der Schlüssel zum Sieg, denn auf der Strecke war es unheimlich eng und wir waren vom Speed her komplett gleich", erklärte Stoll.

Ex-DTM-Pilot Jäger ergänzte: "Unser Erfolgsgeheimnis ist auch, dass der Mercedes SLS AMG sehr konstant über die Distanz ist. Damit hatte Florian Stoll am Ende noch gute Chancen, sich zu verteidigen. Dem Druck des Ferrari am Ende stand zu halten, war allerdings auch eine klasse Leistung von Florian."

Margaritis/Lunardi heimliche Sieger in der Lausitz

Das Podium komplettierten Lance David Arnold/Andreas Zuber im Mercedes SLS AMG von Heico Motorsport, die mit einer zweikampfstarken Fahrt und einem perfekten Boxenstopp von Startplatz elf bis auf Platz drei nach vorne fuhren.

Hinter dem Flügeltürer kamen die Tabellenführer Alexandros Margarits/Dino Lunardi im BMW ALPINA B6 des Engstler-Teams ins Ziel, die den Lausitzring als heimliche Sieger verließen. Denn mit zwei vierten Plätzen liegen die zweifachen Saisonsieger bei vier noch ausstehenden Rennen nun 17 Punkte vor dem Reiter-Lamborghini Gallardo der Brüder Ferdinand und Johannes Stuck.

Die Söhne von Rennsportlegende Hans-Joachim Stuck erlebten ein Wochenende zum Vergessen. Das Lamborghini-Duo kam nach einer gebrochenen Radmutter am Sonntag nicht über die Einführungsrunde hinaus und blieb in der Lausitz ohne Punkte.

Die derzeit Drittplatzierten in der Meisterschaft, Luca Ludwig/Christopher Mies im Abt-Audi R8 LMS verloren in der letzten Runde zwei Positionen und belegten Platz sieben hinter dem Leipert-Lamborghini Gallardo mit David Mengesdorf/Marcel Leipert und dem Heico-Mercedes von Dominik Baumann/Hari Proczyk.

Sven Hannawald feiert zweiten Sieg in der Amateurwertung

Eine grandiose Fahrt des ehemaligen Formel-1-Vizeweltmeisters und DTM-Piloten Heinz-Harald Frentzen legte die Grundlage zum zweiten Saisonsieg von Sven Hannawald in der Amateurwertung. Frentzen lag in der ersten Rennhälfte hinter den Spitzenreitern auf dem dritten Rang und fuhr wie schon in Rennen eins am Samstag die schnellste Rennrunde.

Hannawald brachte die Corvette schließlich auf Rang neun ins Ziel und sicherte sich damit vor Swen Dolenc im Porsche 911 von Fach Auto Tech den Sieg in der Amateurwertung. Dolenc übernahm mit Platz zwei die Tabellenführung in der Amateurwertung von Marc Hayek im Reiter-Lamborghini Gallardo. Hayek belegte nach einer Durchfahrtsstrafe nach einem Vergehen beim Boxenstopp Rang fünf in der Amateurwertung. Oliver Mayer wahrte auf Platz drei im Black-Falcon-Mercedes-Benz SLS AMG auf Rang drei seine Titelchancen.

Liste der Pechvögel am Sonntag ist lang

Nach ihrem Sieg im Rennen am Samstag hatten Sebastian Asch/Michael Ammermüller im Porsche 911 von a-workx-Akrapovic am Sonntag viel Pech. Das Duo wurde wie einige Konkurrenten Opfer einer Startkollision und schied nach der ersten Runde ebenso aus wie die von der Pole-Position gestartete Callaway-Corvette von Daniel Keilwitz/Diego Alessi. Ein Folgeschaden der Startkollision beendete auch das Rennen von Niclas Armindo/Stefan Wendt im Hegersport-Porsche vorzeitig.

Die Vorentscheidung für den Titel kann beim vorletzten ADAC-Masters-Weekend der Saison vom 16. bis 18. September im niederländischen Assen fallen. Margaritis/Lunardi reisen mit 17 Punkten Vorsprung auf die Stuck-Brüder nach Holland, Ludwig/Mies liegen 26 Punkte hinter den Tabellenführern.